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12.10.2022 ‧ dpa-Afx

GESAMT-ROUNDUP: Leck an Ölpipeline in Polen - Flugabwehrsystem in Ukraine

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Gazprom

KIEW/MOSKAU/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach Sabotage an den Gasröhren Nord Stream 1 und 2 ist ein Leck an der wichtigen Pipeline Druschba in Polen bemerkt worden, durch die Öl aus Russland nach Europa fließt. Die Ursache sei noch unbekannt, teilte der polnische Betreiber Pern am Mittwoch mit. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums gewährleistet. Nach den russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte ist das erste deutsche Flugabwehrsystem Iris-T SLM in der Ukraine angekommen.

An Raffinerien kommt weiter Rohöl an

Die Raffinerien Schwedt in Brandenburg und Leuna in Sachsen-Anhalt erhielten weiter Rohöl über die Leitung Druschba (Freundschaft), teilte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums mit. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sagte, die Reparatur der Pipeline könne bis zu zehn Tagen dauern. Das Leck wurde an einem der beiden Stränge des westlichen Abschnitts der Leitung rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock gemeldet. Dies sei die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland fließe.

Putin bietet Gas über Nord Stream 2 an

Der russische Präsident Wladimir Putin bot Gaslieferungen durch den noch betriebsfähigen Strang der Pipeline Nord Stream 2 an. "Man muss nur den Hahn aufdrehen", sagte er in Moskau. Die Röhre sei wohl nicht so beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne. An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach Explosionen Ende September schwere Beschädigungen entdeckt worden. Putin sagte, es handele sich um einen internationalen Terroranschlag und stellte eine verstärkte Umleitung von russischem Gas über die Türkei nach Europa in Aussicht.

Putin droht wegen westlicher Sanktionen

Angesichts des geplanten Ölpreisdeckels in der EU drohte Putin mit einem Lieferstopp. "Russland wird nicht gegen den gesunden Menschenverstand handeln und für das Wohlergehen anderer bezahlen", sagte er. "Wir werden keine Energieressourcen an Länder liefern, die ihre Preise begrenzen." Die EU hatte zuletzt formal weitere Russland-Sanktionen beschlossen, darunter einen Ölpreisdeckel.

Deutsches Flugabwehrsystem in der Ukraine eingetroffen

Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat der Bundesregierung für die Lieferung des Flugabwehrsystems Iris-T SLM gedankt. Für die Menschen in der Ukraine bedeute es, besser gegen Angriffe geschützt zu sein, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur nach zuletzt heftigem russischen Raketenbeschuss. Die vereinbarte Lieferung von nun noch drei weiteren Systemen sei ein wichtiger Schritt, sollte aber um zusätzliche Waffensysteme ergänzt werden. Dazu seien Entscheidungen der Bundesregierung schon jetzt nötig. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht nannte die Lieferung einen wichtigen Schritt "im Kampf gegen Raketenbeschuss, gegen diesen Terror, der gegenüber der Bevölkerung ausgeübt wird".

Ukraine: 30 Prozent der Energieinfrastruktur seit Montag getroffen

Die schweren russischen Luftangriffe haben nach Angaben aus Kiew seit Montag rund 30 Prozent der ukrainischen Energieinfrastruktur getroffen. Es sei das erste Mal seit Beginn des Krieges, dass Russland die Energieinfrastruktur "auf dramatische Weise ins Visier genommen" habe, sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dem US-Sender CNN am Dienstag (Ortszeit).

Russland fasst nach Explosion auf Krim-Brücke angebliche Verdächtige

Wegen der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke wurden nach Behördenangaben acht Personen festgenommen. Es handele sich um fünf Russen sowie drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien, teilte der russische Geheimdienst FSB mit. Der Anschlag sei vom ukrainischen Militärgeheimdienst organisiert worden, behauptete der FSB. Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet.

Biden kritisiert Putin scharf

Kremlchef Wladimir Putin hat sich mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden verschätzt. Putin sei fälschlich davon ausgegangen, die Ukrainer würden sich einer russischen Invasion unterwerfen, sagte Biden dem US-Sender CNN. "Ich glaube, er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden", sagte Biden. "Ich glaube, er hat sich einfach völlig verkalkuliert." Er glaube zwar, dass Putin rational handle, seine Ziele in der Ukraine aber irrational seien.

Saudi-Arabien verteidigt geplante Ölförderkürzung

Nach Kritik aus den USA hat Saudi-Arabien die geplante Förderkürzung der Ölallianz Opec+ verteidigt. Der Beschluss sei aus "rein wirtschaftlichen" Gründen gefällt worden, sagte Außenminister Faisal bin Farhan am Dienstagabend dem Nachrichtensender Al-Arabija. "Die Opec+-Staaten haben verantwortungsvoll gehandelt und die passende Entscheidung getroffen." Es gehe dabei um die Stabilität des Marktes. US-Präsident Joe Biden hatte dem Sender CNN zuvor gesagt, es sei Zeit, die Beziehungen zu dem führenden Opec-Land zu überdenken. "Es wird einige Konsequenzen für das geben, was sie mit Russland gemacht haben", sagte Biden weiter.

Atomaufsichtsbehörde sorgt sich um AKW Saporischschja

Das umkämpfte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist innerhalb weniger Tage erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Die derzeit stillgelegten Reaktoren und die nuklearen Brennstofflager in dem russisch besetzten AKW mussten vorübergehend wieder mit Notstrom aus Dieselgeneratoren gekühlt werden, wie Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor Ort berichteten. Bis zum Nachmittag war der Ausfall wieder behoben. "Dieser wiederholte Netzausfall im AKW Saporischschja ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung", schrieb IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. Laut IAEA verfügt das größte Atomkraftwerk Europas über Dieselvorräte, um die Kühlsysteme etwa 10 Tage lang auch ohne externen Strom zu betreiben und einen Atomunfall zu verhindern./bvi/DP/stw

Quelle: dpa-AFX

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