KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Zerbeulte Container liegen am Strand. Ein Frachtschiff hat vor der dänischen Küste mehr als 40 Container verloren. Das Schiff "Mayview Maersk"
"Es wurden keine Crewmitglieder verletzt, und das Schiff kann weiterhin normal operieren", teilte ein Sprecher mit. Nach ersten Schätzungen seien mehr als 40 Container über Bord gegangen. Bisher wurden erst vier an Land gespült. "Die zuständigen Behörden sind über den Vorfall informiert worden."
Medienberichten zufolge wurden einzelne Container und auch Ladung angeschwemmt. An der Küste im Norden Dänemarks fanden sich demnach zahlreiche größere Güter wie Kühlschränke oder Kanülen, wie mehrere dänische Medien berichteten. Thomas Durloo von der örtlichen Küstenwache sagte dem Sender DR: "Es ist ein Meer von Schuhen. Dort liegen Zehntausende Schuhe." Der Sturm habe hohe Wellen aufgepeitscht, die viele Gegenstände wieder ins Meer gezogen hätten.
Fischerverbände warnten, die leichten Fischerboote seien durch die schweren und kantigen Container gefährdet. Einige hätten Angst, in See zu stechen, obwohl sie für dieses Jahr noch offene Fangquoten hätten und die Preise zum Beispiel für Kabeljau besonders hoch seien. Zudem könne der Inhalt der Container die Umwelt verschmutzen. Auch die Tourismusindustrie zeigte sich besorgt. "Auf uns wartet eine gigantische Aufräumarbeit", sagte Durloo. Es werde lange dauern, die Spuren zu beseitigen.
Die Polizei in Nordjütland warnte auf der Plattform X, es handele sich um Diebstahl, wenn man die Gegenstände einfach mitnehme. Der Fernsehsender TV2 zitierte eine Frau, die sich über das Gerümpel am Strand ärgerte und forderte, es müsse beseitigt werden. Mehrere Freiwillige halfen dem Bericht zufolge mit.
Die Reederei sagte Unterstützung bei den Aufräumarbeiten zu. Sie habe eine Firma engagiert, die Expertise bei der Bergung und Ortung verlorener Container habe, hatte Maersk am Samstagabend mitgeteilt. Am Sonntagabend hieß es, das Bergungsschiff sei in der Gegend Jammerbugten angekommen. Das Unternehmen sei auch in Kontakt mit den Behörden wegen der Aufräumarbeiten an den Stränden.
Maersk kündigte in der Stellungnahme auch an, den Fall untersuchen zu wollen und die nötigen Schritte zu tun, um das Risiko ähnlicher Vorfälle in der Zukunft zu minimieren. Betroffene Kunden sollten über ihre Sendungen informiert werden. Der Sturm hatte Dänemark am Donnerstagnachmittag erreicht./kil/DP/he
Quelle: dpa-AFX