SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Spiele-Entwickler Epic hat sich im App-Store-Prozess gegen Google
Die Auswirkungen sind allerdings noch unklar: Google will in Berufung gehen und der vorsitzende Richter muss erst noch im kommenden Jahr entscheiden, welche Auflagen für den Internet-Konzern sich aus der Entscheidung der Geschworenen ergeben. Epic will vor allem erreichen, dass Entwickler ihre Anwendungen und digitale Inhalte in Googles App-Store über andere Zahlungsabwickler verkaufen können. Damit wollen sie der aktuell fälligen Abgabe an den Konzern von bis zu 30 Prozent entgehen. Google konterte im Prozess, Epic wolle kostenlosen Zugang zu den Vorteilen seines App-Stores ergattern.
In einem ähnlichen Verfahren gegen Apple
Auch kamen sie zu dem Schluss, dass die Bindung an Googles Abrechnungssystem in seiner hauseigenen App-Plattform Play Store widerrechtlich sei. Wenn diese Einschätzung in weiteren Instanzen standhalten sollte, könnte das auch den Druck auf Apple verstärken. In der EU sollen gemäß den neuen Digitalgesetzen ohnehin konkurrierende App-Stores auf Plattformen zugelassen werden.
Google betonte in einer Reaktion beim Finanzdienst Bloomberg, Android und der Play Store seien offener als andere Mobil-Plattformen. Man stehe in scharfem Wettbewerb mit Apple und anderen App-Stores auf Android und Spielekonsolen.
Der Streit läuft bereits seit mehr als drei Jahren. Im August 2020 schleuste die "Fortnite"-Entwicklerfirma Epic Games eine Version des Spiels an Apple und Google vorbei in deren App-Stores, in der digitale Artikel entgegen den Plattform-Regeln ohne eine Abgabe an die Konzerne über einen anderen Zahlungsabwickler gekauft werden konnten. Apple und Google warfen die "Fortnite"-App daraufhin aus ihren Download-Angeboten. Das Apple-Verfahren startete bereits 2021 - die Klage gegen Google kam erst jetzt vor Gericht.
Googles Android-System hat bei Smartphone-Verkäufen einen Marktanteil von rund 80 Prozent, Apple füllt mit seinen iPhones den Rest aus./so/DP/stk
Quelle: dpa-AFX