BERLIN (dpa-AFX) - Für Tausende Windräder und Solaranlagen endet mit dem Jahreswechsel nach 20 Jahren die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz - die Branche fordert politischen Beistand, um Anlagen am Netz zu halten. "Der überwiegende Teil der Ü-20-Betreiber wird sich nur dann für einen Weiterbetrieb der Solarstromanlagen begeistern lassen, wenn dieser zumindest weitgehend kostendeckend möglich ist", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig, der Deutschen Presse-Agentur. "Einer Anschlussförderung bedarf es dafür nicht, aber eines Abbaus von Marktbarrieren."
Der Solarverband fordert unter anderem, den Eigenverbrauch von Umlagen und Abgaben zu befreien. Die nach Auslaufen der EEG-Förderung vorgeschriebene Direktvermarktung lohne für die meisten sehr kleinen Altanlagen bisher nicht, daher solle sie vereinfacht werden. Zudem brauche es eine Auffanglösung für Betreiber, die nicht in die Direktvermarktung wechseln wollten.
Auch der Bundesverband Windenergie sieht Probleme. Die Corona-Krise mit ihren Folgen habe den Strombedarf drastisch gesenkt, die Preise seien eingebrochen, erklärte ein Sprecher. Daher sei mit dem Auslaufen der EEG-Förderung eine "politische Flankierung" nötig. Neben verschiedenen rechtlichen Vereinfachungen schlägt der Verband für Anlagen, die bis einschließlich 2000 ans Netz gegangen sind, Zuschüsse für weitere zwei bis drei Jahre vor.
Über die EEG-Umlage, die Verbraucher mit der Stromrechnung zahlen, werden Ökostrom-Anlagen gefördert - aber nur 20 Jahre lang. In den kommenden Jahren fallen also immer mehr Anlagen aus der Förderung. Das Thema werde mit der EEG-Novelle angegangen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Ein Entwurf soll nach der Sommerpause kommen./ted/DP/zb
Quelle: dpa-AFX