BERLIN (dpa-AFX) - Das neue Covid-19-Medikament Paxlovid ist laut Fachleuten nur für die Behandlung von relativ wenigen Infizierten eine Option. Die Nachfrage und die Verschreibung seien aktuell in der hausärztlichen Versorgung eine Randerscheinung, teilte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) auf Anfrage mit. Begründet wurde dies mit der kleinen Bevölkerungsgruppe, für die das Medikament in Betracht komme, und mit der "glücklicherweise begrenzten Krankheitslast" von Omikron.
Der Konzern Pfizer
"Paxlovid ist nicht der Pandemieüberwinder, sondern die Impfung", betonte die DEGAM. Für das Medikament in Betracht kämen ungeimpfte und noch nicht genesene Menschen über 65 Jahre. Mit dem Mittel habe man "einen Notnagel": Der Einsatz erfordere äußerste Vorsicht und gute Patientenaufklärung und -überwachung. Ganz sicher sei, dass man das Präparat bei Menschen mit gutem Impfschutz nicht einsetzen sollte, hieß es.
Ein Grund für die Bedenken, die etwa auch der Deutsche Hausärzteverband auf Anfrage äußerte, sind mögliche Wechselwirkungen mit vielen anderen Medikamenten. Außerdem muss das Mittel in einem frühen Stadium der Infektion eingenommen werden./ggr/DP/zb
Quelle: dpa-AFX