FRANKFURT/MONTE CARLO (dpa-AFX) - Die großen Rückversicherer wie Munich Re
Ab diesem Samstag (9. September) treffen sich die Rückversicherer wieder mit ihren Kunden und Maklern in Monte Carlo, um die Konditionen für das nächste Jahr auszuloten. Nachdem die Rückversicherer bei ihren Kunden bereits seit einiger Zeit wiederholt höhere Preise durchgesetzt haben, hob Standard & Poor's den Ausblick für die Branche nun von negativ auf stabil an. Die Unternehmen seien auf gutem Weg, in diesem Jahr wieder ihre Kapitalkosten zu verdienen, sagte Bender.
Die gestiegene Marktmacht der Unternehmen liegt laut Bender auch an einer Veränderung des Geschäfts. "Rückversicherer sind dahin zurückgekehrt, wo sie früher einmal waren, dass sie also mehr Großschäden abdecken und weniger proportionales Geschäft mit Frequenzschäden." Sie sprängen also nicht mehr anteilig bei jedem Schaden ein, sondern erst ab einer bestimmten Summe. Die Erstversicherer müssten sich wegen der gestiegenen Preise für Rückversicherungsschutz inzwischen verstärkt überlegen, welche Risiken sie selbst tragen können - und welche sie unbedingt rückversichern müssen.
Zwar hat die Ratingagentur Moody's gerade in einer Umfrage herausgefunden, dass mehr als 90 Prozent der Erstversicherer keine zusätzlichen Risiken mehr an Rückversicherer abgeben wollen. Aus Sicht von S&P dürften jedoch vor allem regionale Versicherer nicht drum herumkommen, einen Teil ihrer Risiken abzugeben, damit sie etwa eine schwere Naturkatastrophe nicht zu teuer zu stehen kommt. Bender und sein Kollege Volker Kudszus verwiesen auf die Brände in Südeuropa und Hawaii sowie die Überschwemmungen in Österreich und Slowenien: "Für slowenische Versicherer ist Rückversicherungsschutz weiterhin essenziell."/stw/ngu/stk
Quelle: dpa-AFX