FRANKFURT (dpa-AFX) - Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bedauert die Schrumpfkur der Deutschen Bank nach der Finanzkrise. "Früher war die Deutsche Bank
"Ich hoffe sehr, dass die Deutsche Bank als größte Bank in Deutschland wieder diese globale Rolle spielen kann. Denn das ist sehr wichtig. Das ist wichtig, um die Abhängigkeit von amerikanischen Banken zu reduzieren und dass deutsche Unternehmen weltweit wieder auf eine deutsche Bank im M&A-Bereich, im Aktienbereich zählen dürfen", sagte der Schweizer, der die Deutsche Bank zehn Jahre lang führte (Mai 2002 - Mai 2012).
Nach einer Serie von Verlustjahren nach der Finanzkrise hatte der derzeitige Vorstandsvorsitzende Christian Sewing im Juli 2019 der Bank eine Radikalkur verordnet. Die Bank konzentriert sich seither auf das Geschäft mit Mittelständlern, Familienunternehmen und multinationalen Konzernen. Das Investmentbanking - also der Handel mit Wertpapieren, Derivaten und Devisen aller Art, die Betreuung von Firmenübernahmen (M&A) und Börsengängen - wurde geschrumpft. Aus dem weltweiten Aktienhandel zum Beispiel zog die Deutsche Bank sich ganz zurück.
Die jüngste Bilanz verbuchte Sewing als Erfolg dieser Strategie: Im Gesamtjahr 2022 erzielte das Institut den höchsten Überschuss seit 15 Jahren. Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen standen etwas mehr als 5,0 Milliarden Euro Gewinn in den Büchern.
Man müsse mit Blick auf die Deutsche Bank positiv vermerken, "dass nach den katastrophalen Jahren 2016 bis 2018 (...) Herr Sewing das wesentlich besser macht und wieder nach vorne schauen kann", sagte Ackermann. "Und das macht mir eigentlich Mut."
Von einer nachhaltigen Erholung des Aktienkurses des Dax
Quelle: dpa-AFX