BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts steigender Corona-Infektionen in mehreren europäischen Ländern können EU-Staaten jetzt zusätzliche Mengen des Wirkstoffs Remdesivir nachbestellen. Remdesivir hemmt ein Enzym der Viren, das für deren Vermehrung nötig ist. Außerdem plant die EU-Kommission den Abschluss weiterer Verträge über gemeinsame Bezugsrechte mit dem Hersteller. "Wir müssen sicherstellen, dass die nötigen Therapeutika verfügbar sind", sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Mittwoch auf die Frage, ob mehr Dosen beschafft werden sollen. Ende September hatte die Kommission bereits eine solche Ausweitung angekündigt.
Ein erster Bezugsvertrag mit dem US-Pharmakonzern Gilead
Remdesivir war ursprünglich zur Bekämpfung des Ebola-Virus entwickelt worden - viele Ärzte schreiben der Substanz aber auch Wirkungen auf den Sars-CoV-2-Erreger zu. Die Arzneimittelagentur der EU (EMA) geht derzeit Berichten nach, denen zufolge es in manchen Fällen zu Niederschäden bei behandelten Covid-19-Patienten gekommen sein soll. Mögliche Nebenwirkungen sollen nun weiter genau beobachtet werden. Auch US-Präsident Donald Trump hatte nach dem Bekanntwerden seiner Corona-Ansteckung laut Leibarzt Sean Conley Remdesivir eingenommen./jap/DP/stw
Quelle: dpa-AFX