BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Europäische Kommission hat der Deutschen Bank und der Rabobank vorgeworfen, sich beim Handel mit Staatsanleihen abgesprochen und so eventuell Preise beeinflusst zu haben. Erhärteten sich diese Vorwürfe, würde das gegen die EU-Kartellregeln verstoßen, teilte die Brüsseler Behörde am Dienstag mit. Man habe Bedenken, dass Händler der beiden Banken zwischen 2005 und 2016 sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht und so ihre Handelsstrategien und Preise abgesprochen haben - etwa per E-Mail oder in Online-Chats.
Konkret gehe es unter anderem um in Euro denominierte Staatsanleihen, die im Europäischen Wirtschaftsraum - dem neben den EU-Staaten auch Länder wie Norwegen und Island angehören - auf Sekundärmärkten gehandelt wurden, teilte die EU-Kommission mit. Sie hatte zunächst versucht, im Gespräch mit den Banken einen Vergleich in der Sache zu finden. Da es keine Fortschritte gegeben habe, sei nun das normale Kartellverfahren eingeleitet worden.
Die Deutsche Bank
Die Deutsche Bank teilte mit, dass sie keine Geldbuße erwarte. "Die Deutsche Bank hat in dieser Angelegenheit proaktiv mit der Europäischen Kommission zusammengearbeitet und hat daher bedingte Immunität vor Geldbußen erhalten", hieß es in einer Stellungnahme./dub/DP/stw
Quelle: dpa-AFX