AMSTERDAM/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat am Freitag zwei Produktionsstandorten von Corona-Impfstoffen in Deutschland und den Niederlanden die offizielle Zulassung erteilt. Das Werk in Marburg produziert den Impfstoff von Pfizer
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte die Zulassung und hofft, dass wenigstens ein Teil der Lieferrückstände von Astrazeneca wettgemacht werden kann. "Wir erwarten jetzt, dass die Impfstoffe, die in diesem Werk hergestellt werden, in den nächsten Tagen an die EU-Mitgliedsstaaten ausgeliefert werden, als Teil der vertraglichen Verpflichtung und der Zusagen von Astrazeneca an die Bürger Europas", erklärte die Kommissarin in Brüssel. Einige EU-Staaten seien von den "enttäuschenden Lieferkürzungen" des britisch-schwedischen Herstellers stark betroffen.
Das Unternehmen hatte wiederholt seine Zusagen gekürzt und nun bis zum 30. März 30 Millionen Dosen versprochen, ausgeliefert wurden aber erst 17 Millionen. Unklar ist aber, ob die von Halix produzierten Impfdosen auch an die EU geliefert werden oder ob sie für Großbritannien vorgesehen sind. Die EU kontrolliert aber Impfstoff-Exporte und kann sie notfalls untersagen. Halix produziert bereits seit Wochen den Impfstoff, doch hatte erst kürzlich bei der EMA die Zulassung für die EU beantragt.
Bisher war für die Produktion von Astrazenca in der EU nur ein Werk in Belgien offiziell zugelassen. Der Impfstoff wird auch in den USA und in Großbritannien hergestellt. Durch die Zulassung des Werkes in Marburg kann auch die Produktion des Pfizer/Biontech-Wirkstoffes erhöht werden./ab/DP/jha
Quelle: dpa-AFX