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EQS-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand (deutsch)

EQS-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand (deutsch)
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22.02.2023 ‧ dpa-Afx

mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand

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EQS-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai
Jordan, Vorstand

22.02.2023 / 09:00 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Deutschland auf der Achterbahn

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb
Wertpapierhandelsbank AG

Die FED und die EZB bremsen die Bullen aus. Die Daten der letzten Wochen
zeigen, dass die Inflation in Europa deutlich langsamer sinkt als von vielen
erwartet, und dass die Zielmarke von 2 Prozent Inflationsrate in der
Euro-Zone noch weit entfernt ist. Jüngste Äußerungen der EZB-Direktorin
Schnabel deuten darauf hin, dass die FED - aber auch die EZB - weiter mit
Zinserhöhungen die Inflation bekämpfen und dementsprechend den Märkten die
Droge Liquidität weiter entziehen werden.

Dabei hatten es sich die Märkte seit Anfang des Jahres so bequem gemacht:
IFO-Index steigt, Rekordgewinne der großen deutschen Unternehmen, noch nie
sind so viele Menschen in Deutschland wie aktuell beschäftigt - da reibt man
sich die Hände; alles im Lack. Und die meisten konjunkturellen Indikatoren
zeigen weiter nach oben. Die Forderungen in den jüngsten Tarifverhandlungen
dürften die Zentralbank auch nicht unbeeindruckt lassen und schüren weiter
die Angst einer Lohn-Preis-Spirale.

Einzig und allein die Immobilienbranche zeigt in manchen Segmenten Probleme
auf, die aber de Facto nicht so gravierend sind wie es manche Schlagzeile
glauben machen will. So hat der ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss) in
seinem Frühjahrsgutachten von 1,4 Millionen Menschen gesprochen, die in
diesem und dem kommenden Jahr keine Wohnung in Deutschland finden und
gleichzeitig hat der Immobilienkonzern Vonovia alle Neubauprojekte für
dieses Jahr gestoppt, weil er sonst Mietpreise von 20 Euro /qm verlangen
müsste, dennoch fördert die Ampelkoalition keine Neubauten. Die Rückgänge
bei den Immobilienpreisen sind daher auch segmentabhängig eher moderat.
Siehe auch unseren letzten Standpunkt "Titanic".

Als Anfang Februar die amerikanische FED und die EZB Zinserhöhungen
vornahmen und auch deutlich machten, dass sie damit fortfahren wollen,
glaubten die Märkte es besser zu wissen und machten es sich in der selbst
kreierten Komfortzone schön kuschelig. Nun kommt raus, dass die FED im März
wahrscheinlich um 0,5 statt wie erwartet um 0,25 Prozent den Leitzins
erhöhen wird. Ist nun der Achterbahn Zins erst mal oben angekommen und
bewegt sich leicht seitwärts? Oder folgt nach dem leichten Rücksetzer ein
neuerlicher Gipfel?

Der Euro-Bund-Future hat seit Anfang Februar leider wieder eine nicht so
schöne Richtung genommen. Von seinem Jahres-High von über 139 Prozent liegt
er aktuell bei rund 134 Prozent. Ein klares Signal, dass die Märkte
mittlerweile doch an weiter steigende Zinsen glauben.

Gleichzeitig beginnen die Investoren die Anleihe für sich wieder zu
entdecken. Nach jahrelangen Null- oder Minusrenditen, wird wieder ein Kupon
bezahlt. So sind bei Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit eine Rendite
von 2,5 Prozent möglich. Bei Unternehmensanleihen aus dem DAX sind mehr als
3,5 Prozent drin.

Spannend ist auch das Segment der KMU-Anleihen und fälliger Refinanzierungen.
Dass die Zinskurve so schnell und so deutlich nach oben zeigt, ist doch für
fast alle Marktteilnehmer überraschend gekommen. 2023 und 2024 müssen sehr
viele Anleihen zurückgezahlt werden, die mit einem relativ niedrigen Kupon
ausgestattet sind. In der Regel müssen dafür neue Anleihen emittiert werden,
die aber nun mit einem deutlich höheren Zinssatz ausgestattet sein müssen,
damit die Anleger sich überhaupt für das Produkt interessieren. Wenn man für
Unternehmensanleihen von Weltkonzernen einen Zinssatz von mehr als 3, 5
Prozent bekommt, dann erwartet ein Investor von einer unbesicherten
KMU-Anleihe einen Kupon, der deutlich darüber liegt. Die Emittenten werden
diese Renditerealität nicht leugnen können. Auch an dieser Stelle bewegt
sich die Achterbahn seitwärts und noch kann Niemand sagen, in welche
Richtung es geht.

Ganz klare Signale des Kapitalmarktes gibt es momentan nicht. Klar scheint
bloß, dass die Zinsen in diesem Jahr noch weiter steigen werden.
Konsequenzen für den Immobilienmarkt dürften sich weiter in leichtem
Rückgang der Preise und rückläufigen Umsätzen bewegen. Selbst wenn die
Ampelkoalition handelt - gerade auch mit der Aussicht von noch drei
Landtagswahlen in diesem Jahr - werden die Effekte aus der Umsetzung lange
auf sich warten lassen. Aktieninvestoren bleiben erst einmal gelassen, weil
die Gewinne zumeist doch kräftig sprudeln. Etwas differenzierter stellt es
sich momentan bei den Anleihen dar. Daumen hoch oder Daumen runter liegen
dicht beieinander.

Zu mwb:

Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister
mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt
und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der
Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der
Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den
Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart.
mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates &
Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 44.000 Orderbücher für
deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um
Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds.
Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.

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mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
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Tel: +49 40-360995-20
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Quelle: dpa-AFX

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