Hannover Rück erzielt in der Erneuerung zum 1. Januar deutlich bessere Preise und Konditionen und baut Profitabilität des Geschäfts weiter aus
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Hannover Rück erzielt in der Erneuerung zum 1. Januar deutlich bessere
Preise und Konditionen und baut Profitabilität des Geschäfts weiter aus
08.02.2023 / 07:30 CET/CEST
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Unternehmensmeldung
Hannover Rück erzielt in der Erneuerung zum 1. Januar deutlich bessere
Preise und Konditionen und baut Profitabilität des Geschäfts weiter aus
* Deutlich verbesserte Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung
aufgrund von knapperen Kapazitäten und anhaltend hoher Schadenbelastung
im Jahr 2022
* Weitreichende und deutliche Verbesserungen von Preisen und Konditionen
bei höheren Selbstbehalten der Erstversicherer
* Durchschnittlicher inflations- und risikoadjustierter Preisanstieg von
8,0 %
* Besonders deutliche Preissteigerungen bei Naturkatastrophendeckungen und
in der Luftfahrt- und Transportrückversicherung
Hannover, 8. Februar 2023: Die Hannover Rück hat in der Vertragserneuerung
zum 1. Januar 2023 in der traditionellen Schaden-Rückversicherung einen
inflations- und risikoadjustierten Preisanstieg des erneuerten Geschäfts von
8,0 % erzielt.
Das Marktumfeld der Erneuerung war dabei für alle Beteiligten sehr
herausfordernd. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine, die stark
gestiegene Inflation und die anhaltend hohen Schäden aus Naturkatastrophen
lasteten auf den Ergebnissen der Erst- und Rückversicherer. Die daraus
folgende höhere Nachfrage nach Rückversicherungsschutz seitens der
Erstversicherer traf allerdings auf ein insgesamt knapper gewordenes
Angebot. Dies hatte deutliche Verbesserungen der risikoadjustierten Preise
und Konditionen für Rückversicherer zur Folge. Verbesserte Konditionen wie
höhere Selbstbehalte der Erstversicherer oder Deckungsausschlüsse spiegeln
sich nicht vollständig in den Risikoanpassungen wider, wodurch sich das
Risikoprofil für Rückversicherer zusätzlich verbessert hat.
"Wir mussten einige bewusste Entscheidungen zur Steuerung unseres
Portefeuilles treffen, um auf die Herausforderungen des Marktes zu
reagieren", sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover
Rück. "Damit haben wir eine nachhaltige Verbesserung der Qualität unseres
Portefeuilles erreicht, von der wir noch lange profitieren werden."
Vom Prämienvolumen des Vorjahres auf Zeichnungsjahrbasis von 15.543 Mio. EUR
in der traditionellen Schaden-Rückversicherung (ohne fakultative
Rückversicherung, Geschäft mit der Verbriefung von Versicherungsrisiken und
strukturierte Rückversicherung) standen zum 1. Januar 2023 Verträge mit
einem Prämienvolumen von 9.870 Mio. EUR oder 63 % des Geschäfts zur
Erneuerung an.
Die Hannover Rück hat 8.494 Mio. EUR an Prämienvolumen verlängert und 1.376
Mio. EUR gekündigt oder in veränderter Form erneuert. Zusammen mit 576 Mio.
EUR aus neuen Verträgen sowie aus veränderten Preisen und Anteilen lag das
erneuerte Prämienvolumen bei 9.798 Mio. EUR. Das erneuerte Volumen ging
damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück.
Bereinigt um den starken Anstieg der Inflationsraten ließ die Preisdynamik
in vielen Sparten in der Erstversicherung nach. Im Vergleich entwickelte
sich daher die nicht-proportionale Rückversicherung vorteilhafter, als die
direkt an die Marktentwicklung der Erstversicherung gekoppelte proportionale
Rückversicherung. Als Reaktion darauf hat die Hannover Rück die
nicht-proportionale Rückversicherung in der Erneuerung um 21,4 % auf ein
Prämienvolumen von 3.162 Mio. EUR ausgebaut. Der risikoadjustierte
Preisanstieg betrug 20,7 %. Die proportionale Rückversicherung verzeichnete
nach dem starken Wachstum der Vorjahre einen Rückgang von 8,7 % auf 6.636
Mio. EUR. Der Preisanstieg belief sich nach Risikoadjustierung auf 3,4 %.
Regionale Märkte: Deutliche Preissteigerungen nach anhaltend hoher
Schadenbelastung
In der Region Europa, Naher Osten und Afrika stieg das Prämienvolumen der
Hannover Rück um 2,5 % trotz reduzierter Beteiligungen oder Kündigung
einiger großer proportionaler Verträge. Die hohen Inflationsraten sowie
Wetterextreme wie starke Gewitter mit schwerem Hagel belasteten die
Ergebnisse der Erst- und Rückversicherer. Die Hannover Rück konnte in
Kontinentaleuropa, insbesondere bei schadenbelasteten Deckungen in
Deutschland und Frankreich, deutlich höhere Preise erzielen.
Deutschland wurde im Jahr 2022 erneut von Naturkatastrophen - insbesondere
Winterstürmen - getroffen. Allerdings fielen die Schäden im Vergleich zu den
Jahrhundertschäden des Vorjahres moderater aus. In der Folge verzeichnete
die E+S Rückversicherung AG, die innerhalb der Hannover Rück für Deutschland
zuständige Tochtergesellschaft, in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2023
eine weiter zunehmende Nachfrage nach qualitativ hochwertigem
Rückversicherungsschutz etwa im Bereich der Naturkatastrophendeckungen.
Insgesamt konnte die E+S Rück ihre führende Position weiter stärken und
deutliche Preiserhöhungen und Konditionsverbesserungen erzielen. Damit hat
sich die Rentabilitätserwartung für das unterliegende Portefeuille deutlich
verbessert.
In der Region Amerika stieg das Prämienvolumen der Hannover Rück in der
Erneuerung um 6,7 %. Weitere große Teile des Geschäfts werden in dieser
Region allerdings erst in den Erneuerungen zum 1. Juni und 1. Juli neu
verhandelt.
Nordamerika bildete mit verheerenden Wirbelstürmen wie Hurrikan "Ian" und
Hurrikan "Fiona", extremen Kältewellen, Gewitterfronten und Tornados erneut
den Schwerpunkt der Naturkatastrophenschäden des vergangenen Jahres. Es
ließen sich teilweise signifikante Preissteigerungen auch jenseits von
Naturkatastrophendeckungen erzielen. Damit einher gingen zugleich teils
deutliche Konditionsverbesserungen und Erhöhungen der Selbstbehalte der
Erstversicherer. Die Verbesserungen in den Sachsparten waren deutlich
ausgeprägter als in den Haftpflichtsparten.
In Lateinamerika waren Naturkatastrophendeckungen und parametrische
Versicherungslösungen weiterhin stark nachgefragt. Entsprechend hat sich der
Trend zu verbesserten Raten und Konditionen fortgesetzt und die
Profitabilität des Portefeuilles konnte verbessert werden. Große Teile des
traditionellen Schaden-Rückversicherungsgeschäfts erneuert die Hannover Rück
allerdings erst im Jahresverlauf, insbesondere in der Haupterneuerungsrunde
zum 1. Juli.
In der Region Asien-Pazifik hat die Hannover Rück ihr Prämienvolumen um 21,6
% verringert. Auch hier prägten zahlreiche Großschäden das Marktgeschehen.
Neben den schweren Überschwemmungen in Australien führten unter anderem
Taifune in Südkorea und Japan zu hohen Belastungen. Die Hannover Rück hat
darauf reagiert, indem sie ihre Beteiligung an proportionalen
Rückversicherungsverträgen gekündigt oder reduziert hat, die nicht ihre
Anforderungen an Raten oder Deckungsausschlüsse erfüllt haben. Der Großteil
des Geschäfts in der Region wird allerdings erst zum 1. April und 1. Juli
erneuert.
Globale Märkte: Deutliche Preis- und Konditionsverbesserungen als Folge von
Großschäden und Ukrainekrieg
In der Sparte Kredit, Kaution und politische Risiken ging das Prämienvolumen
um 1,3 % zurück. Es ist zu erwarten, dass sich im Rahmen der weltweiten
volkswirtschaftlichen Herausforderungen die in den Vorjahren vergleichsweise
niedrigen Schadenquoten moderat erhöhen. Die Hannover Rück hat ihre
Profitabilität durch die reduzierte Beteiligung an weniger profitablem
Geschäft verbessert.
In der Luftfahrt- und Transportrückversicherung ging das Prämienvolumen um
2,1 % zurück. Ein im Markt mittlerweile weit verbreiteter strikterer
Zeichnungsansatz resultierte darin, dass Geschäft teilweise nicht
weitergeführt wurde und die Preise deutlich stiegen. Dies galt insbesondere
mit Blick auf Kriegsausschlüsse in Folge des russischen Angriffskriegs in
der Ukraine. Für die unterjährigen Erneuerungsrunden ist mit deutlich
steigenden Preisen sowie Restrukturierungen von Rückversicherungsprogrammen
zu rechnen, die sich positiv auf die Profitabilität auswirken sollten.
In der Agrarversicherung hat die Hannover Rück nach den Schadenerfahrungen
der Vergangenheit - insbesondere geprägt durch Dürreschäden in Brasilien -
ihr Prämienvolumen um 1,6 % reduziert. In der Erneuerung stand eine streng
ertragsorientierte Zeichnung zur qualitativen Verbesserung des Portefeuilles
im Vordergrund, die sich deutlich positiv auf die zukünftige Profitabilität
des Geschäfts auswirken sollte.
In der strukturierten Rückversicherung, die ganzjährig erneuert wird, ist in
Anbetracht einer deutlichen Marktverhärtung im Sachgeschäft von einer
weiterhin steigenden Nachfrage zu attraktiven Konditionen auszugehen. Die
weltweite Kapazitätsknappheit resultierte in einer deutlichen Verbesserung
der Preise und Konditionen mit entsprechend zu erwartendem weiteren Wachstum
des Geschäfts in diesem Jahr.
In der fakultativen Rückversicherung erwartet die Hannover Rück auf
Zeichnungsjahrbasis ein Wachstum von mehr als 10 %. Nachdem die
Marktbedingungen bereits in den vergangenen Jahren attraktiv waren, konnte
die Hannover Rück von entsprechend positivem Niveau kommend, für 2023
weitere Preis- und Konditionsverbesserungen erzielen. Besonders ausgeprägt
waren diese im naturkatastrophenexponierten Geschäft. Hauptgrund dafür war
die Kapazitätsverknappung in der traditionellen Rückversicherung. Dies
sollte auch im weiteren Jahresverlauf zu Wachstumsmöglichkeiten in der
fakultativen Rückversicherung führen.
Im Naturkatastrophengeschäft stieg das Prämienvolumen der Hannover Rück in
der Erneuerung zum 1. Januar um rund 30 %. Weiteres Wachstum ist in den
unterjährigen Erneuerungen zu erwarten. Dabei verbesserten sich Preise und
Konditionen aufgrund der hohen Schadenerfahrung im vergangenen Jahr
teilweise so deutlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Ratensteigerungen
beliefen sich risikoadjustiert auf durchschnittlich 30 %.
Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 33 Mrd.
EUR der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der
Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet
1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 170
Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das
Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben.
Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl
Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt:
Standard & Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".
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Quelle: dpa-AFX