GRAMMER AG steigert Umsatz und operatives Ergebnis 2022 und blickt zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr 2023
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GRAMMER AG steigert Umsatz und operatives Ergebnis 2022 und blickt
zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr 2023
30.03.2023 / 09:00 CET/CEST
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GRAMMER AG steigert Umsatz und operatives Ergebnis 2022 und blickt
zuversichtlich auf das laufende Geschäftsjahr 2023
* Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe von 13,4 % auf 2.158,8 Mio. EUR von
positiven Währungseffekten, Preissteigerungen und der allgemeinen
Markterholung geprägt
* Alle Regionen tragen zum Umsatzwachstum bei: EMEA (+6,6 %), AMERICAS
(+29,9 %) und APAC (+5,0 %)
* Operatives EBIT steigt dank starkem Q4 um 55,7 % auf 35,5 Mio. EUR und
liegt im Rahmen der Prognose 2022
* Anstieg des Free Cashflows auf 31,3 Mio. EUR (Vj. -5,6 Mio. EUR)
* P2P-Projekt in AMERICAS: Maßnahmen zur Sicherung der finanziellen
Stabilität zeigen erste positive Ergebnisse; Ergebnis der Region
allerdings zusätzlich durch Wertminderung i. H. v. 73,6 Mio. EUR
aufgrund der Erhöhung des Zinsniveaus belastet
* Positiver Ausblick für 2023 mit avisierter Verdopplung des operativen
EBIT auf rund 70 Mio. EUR
Ursensollen, 30. März 2023 - Die GRAMMER Gruppe hat heute den geprüften
Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt und die im Februar
veröffentlichten vorläufigen Zahlen bestätigt. Demnach steigerte die GRAMMER
AG ihren Konzernumsatz trotz schwieriger makroökonomischer Rahmenbedingungen
um 13,4 % auf 2.158,8 Mio. EUR. Währungsbereinigt lag der Umsatzanstieg bei
8,9 %. Die positive Umsatzentwicklung wurde sowohl von allen drei Regionen
als auch von beiden Divisionen getragen. Der Bereich Automotive kam auf
einen Umsatzanstieg von 12,6 % auf 1.390,3 Mio. EUR. Die Erlöse der Division
Commercial Vehicles erhöhten sich um 15,0 % auf 768,5 Mio. EUR.
Umsatzstärkste Region war weiterhin EMEA mit 1.131,4 Mio. EUR (+6,6 %), die
höchste Steigerung erzielte die Region AMERICAS mit einem Plus von 29,9 %.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im
Geschäftsjahr 2022 auf -45,0 Mio. EUR, während der Vorjahreswert noch bei
18,9 Mio. EUR lag. Das negative EBIT war insbesondere von einem Sondereffekt
durch eine Wertminderung in der Region AMERICAS in Höhe von -73,6 Mio. EUR
beeinflusst, die aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus notwendig war. Das für
die Performance der Gruppe ausschlaggebende operative EBIT verbesserte sich
dagegen auf 35,5 Mio. EUR (Vj. 22,8 Mio. EUR), was einer operativen
EBIT-Rendite von 1,6 % entspricht. Wesentliche Treiber für die positive
Ergebnisentwicklung waren primär die Umsatzsteigerung sowie erste
Restrukturierungserfolge in der Region AMERICAS. Darüber hinaus profitierte
GRAMMER von Erholungstendenzen in der Region APAC, die in der ersten
Jahreshälfte noch unter geringeren Abrufen durch COVID-19-Lockdowns und
Nachlaufeffekten aus einer strengeren Abgasnorm litt. Ertragsmindernd
schlugen weitere Einmalaufwendungen zu Buche, insbesondere für
Sonderfrachten zweier GRAMMER Werke in der Region AMERICAS in Höhe von rund
10 Mio. EUR. Daneben konnte sich GRAMMER im Berichtszeitraum mit Kunden über
die Weitergabe der erheblichen, inflationsbedingten Kostensteigerungen
einigen. Das operative EBIT wurde neben direkt zurechenbaren Kosten für
Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen von 2,1 Mio. EUR um negative
Wechselkurseffekte von 0,2 Mio. EUR, Aufwendungen für
Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 4,6 Mio. EUR sowie die genannten
Wertminderungen auf Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte bereinigt.
Der Free Cashflow verbesserte sich im Geschäftsjahr 2022 auf 31,3 Mio. EUR
(Vj. -5,6 Mio. EUR), was vor allem auf eine Verbesserung der Working Capital
Positionen beim Rohmaterial und bei den Projektbeständen zurückzuführen ist.
Jurate Keblyte, CFO der GRAMMER AG: "Unser Geschäftsjahr war von einer
beispiellosen Aufholjagd geprägt - ausgehend von dem negativen Ergebnis im
ersten Halbjahr, der Trendwende im dritten Quartal und einem außerordentlich
starken Schlussspurt zum Jahresende. Wie andere Automobilzulieferer standen
wir 2022 enorm unter Zugzwang, die Weitergabe der inflationsbedingten
Kostensteigerungen mit unseren Kunden zu verhandeln. Hier haben wir
partnerschaftlich mit unseren Kunden Lösungen erarbeitet, die wesentlich zu
diesem Erfolg beigetragen haben. Zugleich konnten wir erste positive
Ergebnisse unseres Restrukturierungsprogramms in AMERICAS verbuchen sowie
von dem wieder anziehenden Geschäft in China profitieren. Vorausgesetzt,
unser Kurs wird nicht unerwartet gestört, blicken wir insgesamt
zuversichtlich auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr und rechnen
mit einer erneut spürbaren Ergebnisverbesserung."
Region EMEA mit deutlichem Ergebniszuwachs, AMERICAS mit Erholungstendenzen
Die Region EMEA, in der sich die konzernweit umsatzstärksten Gesellschaften
befinden, verzeichnete im Berichtszeitraum eine robuste Entwicklung und
erzielte einen Umsatzanstieg von 6,6 % auf 1.131,4 Mio. EUR. Bereinigt um
Währungseffekte ergab sich ein Wachstum von 7,9 % auf 1.145,4 Mio. EUR.
Getragen wurde das Wachstum verstärkt von der Division Commercial Vehicles
(Umsatz +10,8 % auf 550,4 Mio. EUR). Die Division Automotive verbuchte im
Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % höhere Erlöse von 581,0 Mio. EUR.
Das operative EBIT in EMEA wuchs kräftig um 27,1 % auf 60,0 Mio. EUR. Beim
Ergebnis wurde die Verbesserung trotz der inflationsgetriebenen
Kostensteigerungen sowie der Zahlung der Inflationsausgleichprämie erreicht.
Hier kamen der Gruppe die erfolgreiche Weitergabe von
Materialpreissteigerungen sowie die Auflösung von Rückstellungen zugute.
Die Region AMERICAS zeigte deutliche Erholungstendenzen und erzielte im
abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatzzuwachs von 29,9 % auf 672,5 Mio.
EUR. Währungsbereinigt stiegen die Erlöse um 15,7 % auf 598,9 Mio. EUR. Die
positive Umsatzentwicklung ist im Wesentlichen auf eine höhere Nachfrage in
der Division Commercial Vehicles sowie auf niedrige Vorjahreszahlen in der
Division Automotive zurückzuführen, die durch Lieferengpässe bei Halbleitern
stark belastet war. So stieg der Umsatz in der Division Automotive um 27,0 %
auf 537,1 Mio. EUR, während die Erlöse in der Division Commercial Vehicles
mit 135,4 Mio. EUR ein Plus von 43,0 % verbuchten.
Das operative EBIT verbesserte sich in AMERICAS auf -48,3 Mio. EUR (Vj.
-61,5 Mio. EUR). Insbesondere die hohe Inflation der Material-, Personal-
und Frachtkosten wirkten sich hier nach wie vor negativ aus. Hinzu kamen
Einmalaufwendungen in Höhe von rund 10 Mio. EUR. Allerdings zeigen die
Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte, dass die verschiedenen Maßnahmen des
für die Region aufgesetzten P2P-Restrukturierungsprojekts schrittweise
greifen.
Die Region APAC verzeichnete im Jahr 2022 einen Umsatzanstieg von 5,0 % auf
426,7 Mio. EUR; währungsbereinigt sank der Umsatz um 1,3 % auf 401,2 Mio.
EUR. Hier war die Entwicklung vor allem von lokalen COVID-19-Lockdowns
geprägt, die zu geringeren Kundenabrufen und Produktionsstopps führten.
Anhaltende Lieferengpässe bei Halbleitern wirkten sich ebenfalls negativ auf
das Umsatzvolumen aus. Die Division Automotive erreichte einen Anstieg von
8,4 % auf 290,5 Mio. EUR. Auch die Division Commercial Vehicles erholte sich
nach rückläufigem Trend im ersten Halbjahr und schloss mit einem leichten
Umsatzrückgang von -1,4 % auf 136,2 Mio. EUR. Positiv auf den Umsatz wirkte
sich in der Region APAC die gute Zusammenarbeit mit Neukunden in der zweiten
Jahreshälfte aus.
Das operative EBIT sank leicht auf 48,5 Mio. EUR (Vj. 52,8 Mio. EUR). Die
operative EBIT-Marge verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,6
Prozentpunkte auf 11,4 % (Vj. 13,0 %). Dies ist vor allem auf hohe
Produktanlaufs- und Projektentwicklungskosten zurückzuführen.
Gute Fortschritte bei Focus Areas "Innovation und Digitalisierung" und
"Nachhaltigkeit"
Die GRAMMER Entwicklungsteams haben auch im Jahr 2022 intensiv daran
gearbeitet, das Unternehmen mit innovativen, nachhaltigen Angeboten fit für
die Zukunft zu machen. So verbuchte GRAMMER als einer der führenden
Lieferanten im Mittelkonsolen-Geschäft im vergangenen Jahr mehrere
Produktneueinführungen, die sich durch flexible Konzepte, innovative
Mechaniken und ressourcenschonende Materialien auszeichnen. Beispiele
hierfür sind die frei stehende Mittelkonsole im neuen BMW iX, die GRAMMER
als Partner der ersten Stunde gemeinsam mit BMW und Interieur-Expert:innen
gestaltet hat, oder die flexible, herausnehmbare BuzzBox im neuen ID.Buzz
von VW.
Mit dem Ziel, den urbanen Personentransport im 21. Jahrhundert
mitzugestalten, hat GRAMMER bereits 2021 sein Konzept Ubility One
vorgestellt und auf unterschiedlichen Messen 2022 großflächig der
Öffentlichkeit präsentiert. Die innovative Produktfamilie weist mit
konsequentem Leichtbau, nachhaltigem Design und hohem Nutzungskomfort den
Weg in die urbane Mobilität der Zukunft. GRAMMER positioniert sich mit
Ubility One als erster Anbieter eines ganzheitlichen Interieurkonzepts für
Busse und Bahnen von morgen. Das Unternehmen bedient damit den Megatrend
Urbanisierung und wird wachsenden individuellen Mobilitätsbedürfnissen
gerecht.
Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie hat GRAMMER im Jahr 2022 ein eigenes
Team für nachhaltige Materialien etabliert und neben der Arbeit an den
Klimaschutzzielen (CO2-Emissionen in Scope 1 und 2) begonnen, die
Scope-3-Emissionen zu erfassen. Außerdem wurden die Lieferanten, Partner und
Dienstleister noch stärker in die eigene Nachhaltigkeitsstrategie
eingebunden. So war das Unternehmen bestens auf das zum 1. Januar 2023 in
Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vorbereitet. Der Erfolg
der Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit zeigt sich auch in den positiven
Bewertungen von Rating-Agenturen: Bei EcoVadis hat GRAMMER seinen Status im
Berichtsjahr von Bronze auf Silber verbessert, bei CDP erreichte die Gruppe
im Jahr 2022 erstmals die Note B.
Ausblick 2023: Stabile Umsatzentwicklung bei deutlich verbessertem
operativen EBIT
Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet die GRAMMER Gruppe aufgrund der
weiter bestehenden gesamtwirtschaftlichen und branchenseitigen
Unsicherheiten einen Umsatz auf Vorjahresniveau von rund 2,2 Mrd. EUR. Im
Hinblick auf das operative EBIT rechnet GRAMMER mit einer Verdopplung auf
rund 70 Mio. EUR. Mit der deutlich angehobenen Ergebnisprognose
berücksichtigt das Unternehmen die Fortschritte im Rahmen der eingeleiteten
Maßnahmen des Restrukturierungsprojekts P2P in der Region AMERICAS sowie
weiterer Effizienz- und Kostensenkungsmaßnahmen, die in den kommenden
Monaten konsequent weiterverfolgt werden. Wie im Vorjahr werden die
positiven Effekte voraussichtlich erst sukzessive im Jahresverlauf
entfaltet, entsprechend wird wieder mit einer deutlich stärkeren zweiten
Jahreshälfte gerechnet. Allerdings wird die Gesamtjahresprognose weiterhin
maßgeblich davon abhängen, in welchem Umfang GRAMMER erneut Einigungen mit
seinen Kunden über die Weitergabe der Kostensteigerungen erzielen kann. Mit
der avisierten Margensteigerung befindet sich GRAMMER im Plan des im April
2022 vorgestellten Mittelfristausblicks, bis 2025 eine operative EBIT-Marge
größer 5 % zu erreichen.
Die Highlights des Geschäftsberichts 2022 sowie die Kernelemente der
Mittelfriststrategie 2025 sind auf der GRAMMER Website unter
https://reports.grammer.com/geschaeftsbericht/2022 dargestellt. Der
vollständige Finanzbericht 2022 ist wie gewohnt unter
https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen/geschaeftsberichte.html
abrufbar.
Kennzahlen der GRAMMER Gruppe
In Mio. EUR 2022 2021 Q4 Q4
2022 2021
Konzernumsatz 2.158,8 1.903,0 565,6 498,3
Umsatz EMEA 1.131,4 1.061,5 282,0 261,6
Umsatz AMERICAS 672,5 517,7 180,1 140,7
Umsatz APAC 426,7 406,3 120,9 115,0
Ergebniskennzahlen
EBIT -45,0 18,9 -47,5 -7,5
EBIT-Rendite (in %) -2,1 1,0 -8,4 -1,5
Operatives EBIT 35,5 22,8 33,6 -7,9
Operative EBIT-Rendite (in %) 1,6 1,2 5,9 -1,6
Ergebnis vor Steuern -62,8 6,7 -62,5 -10,5
Ergebnis nach Steuern -78,6 0,6 -62,9 -12,5
Sonstige Kennzahlen
Eigenkapital 301,1 345,6
Nettoverschuldung 429,3 420,2
Investitionen (ohne Finanzanlagen) 91,0 114,7 30,6 53,9
Abschreibungen 162,4 84,2 96,1 21,9
Free Cashflow 31,3 -5,6 72,1 43,4
Mitarbeiter:innen (Anzahl, 14.044 14.006
Durchschnitt)
Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer "operatives EBIT"
ist im Geschäftsbericht 2022 auf Seite 15 zu finden.
Rundungsdifferenzen bei den Konzernabschlussangaben sind möglich.
Unternehmensprofil
Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung
und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung
sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und
Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefert das Unternehmen
Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten
und Bediensysteme sowie innovative thermoplastische Komponenten für die
Automobilindustrie an namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der
Fahrzeugindustrie. Der Geschäftsbereich Commercial Vehicles umfasst die
Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler)
sowie Bahn- und Bussitze. Mit rund 14.000 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in
19 Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard notiert
und wird an den Börsen München und Frankfurt sowie über das elektronische
Handelssystem Xetra gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com
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Quelle: dpa-AFX