Aurubis AG: Klimaschonende Metalle: Aurubis schließt Ammoniak-Tests ab und beabsichtigt vertiefende Kooperation mit ADNOC
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Aurubis AG: Klimaschonende Metalle: Aurubis schließt Ammoniak-Tests ab und
beabsichtigt vertiefende Kooperation mit ADNOC
09.11.2023 / 09:31 CET/CEST
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Klimaschonende Metalle: Aurubis schließt Ammoniak-Tests ab und beabsichtigt
vertiefende Kooperation mit ADNOC
* Ammoniak ideales Transportmittel für Wasserstoff als neuer
Energieträger, weiterer Baustein der Dekarbonisierungs-Strategie
* Weitere Zusammenarbeit mit ADNOC zum Ausbau der ersten gemeinsamen
Wasserstoff-Lieferkette angestrebt
* Aurubis-CEO Roland Harings: "Mit unserer F&E werden wir den Einsatz von
CO2-freier Energie in der Produktion weiter vorantreiben"
Hamburg, 09. November 2023 - Auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion
deutlich vor 2050 treibt der Multimetall-Hersteller und Kupferrecycler
Aurubis AG den Einsatz innovativer CO2-freier Energieträger entschieden
voran: Als Teil seiner umfassenden Dekarbonisierungs-Strategie hat das
Unternehmen jetzt eine Testreihe mit Ammoniak anstelle von Erdgas in der
industriellen Produktion im Werk Hamburg erfolgreich abgeschlossen. Im
Nachgang der Tests strebt Aurubis eine strategische Zusammenarbeit im
Bereich Wasserstoff mit ADNOC an, die der Lieferant des CO2-armen Ammoniaks
für die Testreihe war. Hierfür haben beide Unternehmen heute eine
Absichtserklärung unterzeichnet.
"Aurubis sieht sich in der Verantwortung, die grüne Transformation in der
Industrie mitzugestalten, daher schaffen wir die Basis für den Einsatz
neuer, nicht-fossiler Energieträger", sagte Aurubis-Vorstandsvorsitzender
Roland Harings. "In der strategischen Zusammenarbeit mit ADNOC sehen wir das
Potenzial, unsere erste gemeinsame Wasserstoff-Lieferkette auszubauen und
somit das Dekarbonisieren unserer Kupferproduktion weiter voranzutreiben."
Um den Wandel zu umfassender Nachhaltigkeit zu schaffen, braucht
Deutschlands Industrie neue, klimaneutrale Energieträger. Das gilt
insbesondere für die energieintensive Produktion von Metallen. Sichere
Metallrohstoffe wiederum sind für den Erfolg der grünen Transformation
entscheidend. Ohne Energiesicherheit gibt es keine Rohstoffwende, ohne
Rohstoffsicherheit keine Energiewende. Der Ausbau von Lieferkooperationen
und Partnerschaften für alternative, emissionsarme Energiequellen ist somit
ein wichtiger Beitrag zum Ziel der Bundesregierung die Energiesicherheit
voranzutreiben.
Ammoniak ist eine Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff, die CO2-frei
verbrennt. Das in der Aurubis-Testreihe eingesetzte Ammoniak war als Teil
einer Wasserstoff-Kooperation zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten
und Deutschland nach Hamburg gekommen. Im vergangenen Oktober hatte ADNOC
per Containerschiff CO2-armes, mit Erdgas hergestelltes Ammoniak in die
Hansestadt geliefert. Grünes Ammoniak aus erneuerbaren Energien ist für den
Einsatz in der Industrie bisher nicht in ausreichenden Mengen auf dem Markt
verfügbar.
Während der über mehrere Monate laufenden Versuchsreihe setzte Aurubis das
Ammoniak als Energieträger in der Produktionsanlage für Kupfer-Gießwalzdraht
erfolgreich ein. Bei Temperaturen von mehr als 1.100 Grad verarbeitet die
Anlage Kupferkathoden zu Kupfer-Gießwalzdraht. Der Draht ist das Vormaterial
für Produkte wie Strom- und Telekommunikationskabel; sie spielen in der
Energiewende und der Digitalisierung eine zentrale Rolle.
"Der erfolgreiche Test von Ammoniak in der Kupferdraht-Produktion hat uns
gezeigt: Technologisch sind wir in der Lage, diesen Energieträger im
industriellen Maßstab als Beimischung einzusetzen", sagte Harings. Das
ursprünglich von Aurubis anvisierte Ziel von rund 20 Prozent
Ammoniakbeimischung ließ sich innerhalb der gesetzlichen Umweltauflagen und
der hohen Ansprüche an die Produktqualität aber nicht erreichen. Aurubis
wird daher den Direkteinsatz des Ammoniaks als Brennstoff für diesen
Anwendungsbereich nicht weiterverfolgen. Stattdessen forciert das
Unternehmen den Einsatz von Wasserstoff, der bereits erfolgreich in anderen
Anwendungsbereichen der Kupferproduktion getestet wurde. "In Ammoniak als
Wasserstoffderivat und Wasserstoff selbst sehen wir große Chancen, Erdgas
einzusparen und somit CO2-Emissionen zu vermeiden", betonte Harings.
Neben der Funktion als Brennstoff hat Ammoniak ideale Eigenschaften, um es
als Transportmittel für Wasserstoff einzusetzen. Aufgrund seiner hohen
Energiedichte bei gleichem Volumen - und damit auf weniger Raum - lässt sich
mit Hilfe von Ammoniak Energie über große Distanzen effizienter
transportieren und speichern. Um aus Ammoniak wieder Wasserstoff zu
gewinnen, braucht es die Technologie eines so genannten ,Crackers', der das
Gas wieder in Wasserstoff und Stickstoff spaltet. Aurubis prüft bereits das
Potenzial für den Bau eines Ammoniak-Crackers. Damit ließe sich künftig die
Wasserstoff-Wertschöpfungskette mit Partnern wie ADNOC weiter ausbauen,
sofern für Aurubis die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff gegeben ist.
Im Rahmen einer Forschungskooperation mit Partnern aus Industrie und
Wissenschaft wird sich Aurubis nun auf den direkten Einsatz von Wasserstoff
in der Kupferdrahtanlage fokussieren. "Mit intensiver Forschungs- und
Entwicklungsarbeit werden wir die Potenziale von Ammoniak als Träger von
Wasserstoff - und insbesondere das Potenzial von Wasserstoff direkt - als
CO2-freie
Energiequelle aufzeigen und den Einsatz in unserer Produktion weiter
vorantreiben", sagte Harings. "Die in der Ammoniak-Testreihe gesammelten
Erfahrungen bilden dafür eine wichtige Basis und sind ein weiterer
Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion."
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) bezeichnete die neuen
Wasserstoff-Aktivitäten von Aurubis als "weiteren wichtigen
Dekarbonisierungs-Schritt eines zentralen Industrieplayers unserer Stadt."
Die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation hatte die Testreihe bei
Aurubis unterstützt. Leonhard weiter: "Hamburg will sich zur führenden
Wasserstoffmetropole Europas entwickeln. Das funktioniert jedoch nur, wenn
die Unternehmen vor Ort in dieser Entwicklung nicht nur mitziehen, sondern
sie sogar vorantreiben. Der Einsatz von Aurubis ist dafür das beste
Beispiel."
Dass sich Wasserstoff in der Kupferproduktion erfolgreich einsetzen lässt,
bewies Aurubis bereits 2021: In einem Pilotprojekt im Werk Hamburg wurde
beim Herstellen von Kupferanoden Wasserstoff anstelle von Erdgas eingesetzt
- es war die Premiere für das Nutzen von Wasserstoff im industriellen
Maßstab. Als eine der ersten Kupferhütten weltweit kann das Hamburger Werk
zudem künftig Wasserstoff anstelle von Erdgas zur Reduktion im Anodenofen
einsetzen: Aurubis investiert dafür 40 Millionen Euro in neue Anodenöfen,
die mit grünem Wasserstoff laufen sollen. Die Tests wurden im Rahmen des
Verbundprojekts Norddeutsches Reallabor mit der Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg als wissenschaftlicher Partner durchgeführt.
Aurubis verfolgt schon seit langem das strategische Ziel, die Auswirkungen
der Produktion auf Umwelt und Klima konsequent zu minimieren. Der klare
Fokus auf Nachhaltigkeit zahlt sich aus: Aurubis produziert viele Metalle
mit weniger als der Hälfte der CO2-Emissionen im Vergleich zum Durchschnitt
der globalen Wettbewerber. Beim Hauptprodukt Kupferkathoden sank der
CO2-Fußabdruck
seit 2013 um 36 Prozent. Zugleich liegt der Fußabdruck der Werke mehr als 60
Prozent unter dem weltweiten Branchendurchschnitt. Bei Zinn sind die Werte
sogar noch besser: Hier liegt Aurubis 76 Prozent unter dem globalen Mittel.
Ziel des Unternehmens ist es deutlich vor 2050 klimaneutral zu produzieren.
Aurubis - Metals for Progress
Die Aurubis AG ist ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen
und einer der größten Kupferrecycler der Welt. Das Unternehmen verarbeitet
komplexe Metallkonzentrate, Altmetalle, organische und anorganische
metallhaltige Recyclingstoffe und industrielle Rückstände zu Metallen mit
höchster Qualität. Aurubis produziert jährlich mehr als 1 Mio. Tonnen
Kupferkathoden und daraus diverse Produkte aus Kupfer oder Kupferlegierungen
wie Gießwalzdraht, Stranggussformate, Profile oder Flachwalzprodukte.
Darüber hinaus erzeugt Aurubis viele andere Metalle wie Edelmetalle, Selen,
Blei, Nickel, Zinn oder Zink. Zum Portfolio gehören auch weitere Produkte
wie Schwefelsäure oder Eisensilikat.
Nachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil der Aurubis-Strategie. "Aurubis
schafft aus Rohstoffen verantwortungsvoll Werte" - dieser Maxime folgend
integriert das Unternehmen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften in die
Unternehmenskultur. Dies beinhaltet den sorgsamen Umgang mit natürlichen
Ressourcen, ein verantwortungsvolles soziales und ökologisches Handeln im
operativen Geschäft und ein Wachstum in sinnvollem und gesundem Maß.
Aurubis beschäftigt rund 7.100 Mitarbeiter, verfügt über
Produktionsstandorte in Europa und den USA sowie über ein weltweit
ausgedehntes Vertriebsnetz.
Die Aurubis-Aktie gehört dem Prime Standard-Segment der Deutschen Börse an
und ist im MDAX, dem Global Challenges Index (GCX) sowie dem Stoxx Europe
600 gelistet.
Weitere Informationen: www.aurubis.com
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Quelle: dpa-AFX