AT&S erwartet Umsatz auf Vorjahresniveau
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Halbjahresergebnis/Quartals-/Zwischenmitteilung
AT&S erwartet Umsatz auf Vorjahresniveau
31.10.2024 / 07:03 CET/CEST
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AT&S erwartet Umsatz auf Vorjahresniveau
* Umsatz im 2. Quartal 2024/25 mit 451 Mio. EUR um 29 % höher als im
Vorquartal und auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahresquartal (Q2
2023/24: 452 Mio. EUR; Q1 2024/25: 349 Mio. EUR)
* Ausblick für GJ 2024/25 aufgrund der Marktlage angepasst
* Ausblick für GJ 2026/27 bestätigt
Leoben - AT&S erwartet, dass sich die Marktbedingungen des ersten Halbjahres
des Geschäftsjahres 2024/25 fortsetzen. "In einem nach wie vor hoch
volatilen Marktumfeld konnten wir die Volumina, auch dank unserer
erfolgreich voranschreitenden Kundendiversifikation, deutlich steigern.
Gleichzeitig wurden unsere Anstrengungen aber durch massiven Preisdruck
sowie aufgrund der derzeitigen Schwäche des europäischen Automobil- und
Industrie-Marktes überkompensiert", sagt Peter Schneider, Sprecher des
Vorstands und EVP der Business Unit Electronics Solutions.
CFO Petra Preining erläutert: "Die konsequent verfolgten Effizienzprogramme
zeigen deutlich Wirkung, und das stimmt uns grundsätzlich positiv. Da aber
die schwierigen Rahmenbedingungen auch im zweiten Halbjahr unsere
Entwicklung bestimmen werden, gehen wir nun davon aus, dass wir im heurigen
Geschäftsjahr etwa das Umsatzniveau und bereinigte EBITDA des Vorjahres
erreichen werden."
Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte der Konzernumsatz des 1. Halbjahres
2024/25 mit 800 Mio. EUR nahezu konstant gehalten werden (VJ: 814 Mio. EUR). In
der Berichtsperiode verzeichnete AT&S eine positive Volumenentwicklung, die
allerdings durch den anhaltend hohen Preisdruck sowohl bei Leiterplatten als
auch bei IC-Substraten kompensiert wurde.
Das EBITDA reduzierte sich um 27 % von 217 Mio. EUR auf 157 Mio. EUR. Die
Ergebnisreduzierung ist vorrangig auf den gestiegenen Preisdruck und höhere
Anlaufkosten zurückzuführen. Um den aus dem aktuell schwierigen Marktumfeld
resultierenden Effekten wie Preisdruck und Inflation gegenzusteuern, hat
AT&S sein umfassendes Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm konsequent
fortgesetzt. Zusätzlich zum Preisdruck wirkten sich auch Anlaufkosten in
Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, sowie Kosten in Zusammenhang mit
dem Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm negativ auf das Ergebnis aus.
Bereinigt um diese Kosten betrug das EBITDA 223 Mio. EUR (VJ: 249 Mio. EUR), was
einem Rückgang von 10 % entspricht.
Die EBITDA-Marge lag bei 19,6 % (bereinigte EBITDA-Marge: 27,9 %) und damit
unter dem Vorjahresniveau von 26,6 % (bereinigte EBITDA-Marge: 30,6 %).
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und
Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 15 Mio. EUR auf 150 Mio. EUR
(19 % vom Umsatz). Das EBIT fiel von 82 Mio. EUR auf 7 Mio. EUR. Die EBIT-Marge
lag bei 0,9 % (VJ: 10,0 %). Das Finanzergebnis reduzierte sich vor allem
durch einen höheren Zinsaufwand von -18 Mio. EUR im Vorjahr auf aktuell -50
Mio. EUR. Der wesentliche Treiber für diese Entwicklung war der deutliche
Anstieg der finanziellen Verbindlichkeiten und der damit verbundenen
Finanzierungsaufwendungen. Das Konzernergebnis reduzierte sich von 49 Mio. EUR
auf -63 Mio. EUR. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem Rückgang um
2,86 EUR von 1,02 EUR auf -1,84 EUR.
Der operative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich im
ersten Halbjahr 2024/25 auf -91 Mio. EUR und lag um 127 % unter dem Wert des
Vorjahres. Das Unternehmen arbeitet gerade an einer Neuausrichtung des
internationalen Factoring-Programms welches spätestens im vierten Quartal
des Geschäftsjahres 2024/25 zum Einsatz kommen soll.
Kennzahlen
in Mio. EUR Q2 Q2 Verände- H1 H1 Verände-
2024/2- 2023/2- rung in 2024/2- 2023/2- rung in
5 4 % 5 4 %
Umsatzerlöse 451 452 0 800 814 -2
EBITDA 93 142 -35 157 217 -27
EBITDA bereinigt1) 127 157 -19 223 249 -10
EBITDA-Marge (in 20,6 31,3 - 19,6 26,6 -
%)
EBITDA-Marge 28,1 34,7 - 27,9 30,6 -
bereinigt (in %)1)
EBIT 15 73 -80 7 82 -92
EBIT bereinigt1) 54 89 -40 80 116 -31
EBIT-Marge (in %) 3,3 16,2 - 0,9 10,0 -
EBIT-Marge 11,9 19,7 - 10,0 14,2 -
bereinigt (in %)1)
Konzernergebnis -29 51 -156 -63 49 -229
ROCE (in %)1) n.a n.a - -1,0 6,4 -
Nettoinvestitionen 162 245 -34 254 517 -51
Cashflow aus -104 112 -193 -91 341 -127
laufender
Geschäftstätigkeit
Ergebnis je Aktie -0,85 1,20 -171 -1,84 1,02 -280
(in EUR)
Mitarbeiterstand 13.407 13.854 -3 13.490 13.982 -4
(Anzahl)2)
1) Bereinigt um Anlauf- und Restrukturierungskosten
2) Inkl. Leihpersonal, Durchschnitt. Zum Stichtag 30. September 2024: 13.278
Die Vermögens- und Finanzlage zum 30. September 2024 ist weiterhin von der
Investitions- und damit einhergehenden Finanzierungstätigkeit geprägt. Die
Bilanzsumme erhöhte sich u.a. durch einen Anstieg des Forderungsbestands und
der Sachanlagen. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund des
negativen den Anteilseignern zurechenbaren Konzernergebnisses und des hohen
Investitionsvolumens um 0,7 Prozentpunkte auf 20,0 %.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhte sich
auf 686 Mio. EUR (31. März 2024: 676 Mio. EUR). Zusätzlich verfügt AT&S über 215
Mio. EUR an nicht genutzten Kreditlinien zur Sicherstellung der Finanzierung
des künftigen Investitionsprogramms und kurzfristig fälliger Rückzahlungen.
Erwartetes Marktumfeld
Weiterhin zeigt sich eine große Diskrepanz der Entwicklung in den
verschiedenen Teilmärkten. Während sich die Volumina im Bereich der Mobilen
Endgeräte, Computer und Kommunikationsinfrastruktur als stabil erweisen,
hält die Schwäche im Bereich Automotive und Industrie weiter an. AT&S
erwartet, dass diese Schwäche, welche vor allem in Europa spürbar ist, bis
ins nächste Jahr anhält. Auch wenn insgesamt die Preise bei Leiterplatten
weniger gefallen sind als im letzten Jahr, herrscht weitestgehend
anhaltender Preisdruck. Bei Substraten hat sich die Preissituation weiter
verschärft und es herrscht unveränderter Druck.
Im Bereich der Leiterplatte sind es vor allem die mobilen Endgeräte und
Rechenzentren, welche positive Prognosen zeigen, und im letzten Quartal den
Leiterplattenmarkt antrieben. Neben einem gestiegenen Investment in Server,
wird auch die dazugehörige Kommunikationsinfrastruktur weiter ausgebaut.
Gleichzeitig drücken die gesunkene Nachfrage bei E-Mobilität und die
generelle konjunkturelle Schwäche weiterhin auf die Nachfrage für
Automotive- und Industrial-Leiterplatten. Auch die Lagerbestände bei
Automotive und Industrial sind immer noch erhöht und befinden sich im Abbau.
Im Bereich der IC-Substrate profitierte der Markt von der Erholung des
Client-Computing-Bedarfs und spezieller AI-Chips, wohingegen sich die
Schwäche des klassischen Server-Segments weiter fortsetzt. Eine Erholung
hängt maßgeblich mit einer allgemeinen konjunkturellen Erholung zusammen und
wird daher nicht mehr in diesem Jahr erwartet.
Ausblick 2024/25
Trotz einiger Lichtblicke im Markt, hält der konjunkturelle Druck weiter an,
wodurch sich erholende Markteffekte schwächer als erwartetet manifestiert
haben. Daraus resultierend erwartet das Unternehmen, dass der Preisdruck
auch bis Ende des Fiskaljahres anhalten wird. Diesem wird mit einer
konsequenten Umsetzung und weiteren Fokussierung der bereits laufenden
Effizienzprogramme entgegengewirkt. Neben umfassenden kostensenkenden
Maßnahmen wird es auch zu einem Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeiter:innen an
den bestehenden Standorten kommen.
Für das Geschäftsjahr 2024/25 plant das Management - in Abhängigkeit vom
Marktumfeld und den Projektfortschritten - ein Investitionsvolumen von rund
500 Mio. EUR. Der überwiegende Teil dieser Investitionen wird in die
IC-Substrat-Produktion in den neuen Werken in Kulim und Leoben fließen.
Für das zweite Halbjahr geht das Management davon aus, dass der Preisdruck
und das volatile Bestellverhalten eines Schlüsselkunden anhalten werden.
Auch die Schwäche im europäischen Automotive- und Industriemarkt wird sich
voraussichtlich fortsetzen. Zusätzlich beginnt die Hochvolumen-Produktion in
den beiden neuen Werken ein bis zwei Quartale später als ursprünglich
geplant, sodass aus diesen im Geschäftsjahr kein Umsatzbeitrag mehr erwartet
wird. Entsprechend werden die bis dahin anfallenden Kosten als Anlaufkosten
ausgewiesen.
Aus diesen Gründen passte das Unternehmen seinen Ausblick für das
Geschäftsjahr 2024/25 an:
Geschäftsjahr aktuell bisher exkl. bisher inkl.
2024/25e Beiträge aus Ansan Beiträge aus Ansan
Umsatz 1,5-1,6 1,6-1,7 Mrd. EUR 1,7-1,8 Mrd. EUR
Mrd. EUR
EBITDA bis zu bis zu 88 Mio. EUR bis zu 88 Mio. EUR
Bereinigungen[1][1] 110 Mio.
1. #_ftn1 EUR
Bereinigte 24-26 % 24-26 % 25-27 %
EBITDA-Marge
Umsatz- und EBITDA-Beitrag des Werkes in Ansan sind bis zum Abschluss des
Verkaufsprozesses weiterhin wie gehabt in der jeweiligen Position der
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung enthalten (IFRS 5, Disposal Group). Der
Erlös aus dem Verkauf wird in der bereinigten EBITDA-Marge nicht enthalten
sein.
Ausblick 2026/27
Die Erweiterung der Produktionskapazitäten in Kulim und der Ausbau des
Standorts in Leoben entwickeln sich trotz der aktuell herausfordernden
Weltwirtschaftslage weiterhin positiv. AT&S geht davon aus, dass im
Geschäftsjahr 2026/27 ein Umsatz von rund 3 Mrd. EUR erzielt wird und erwartet
eine EBITDA-Marge von 27 bis 32 %. In dieser Prognose ist ein möglicher
Umsatz aus dem zweiten Werk, das AT&S in Kulim errichtet hat, nicht
enthalten. Das Management beobachtet die derzeit angespannte geopolitische
Lage mit höchster Aufmerksamkeit, um auf Entwicklungen reagieren und
strategische Anpassungen vornehmen zu können.
[1] Effekte aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Kulim und
Leoben sowie Einmalkosten aus der Umsetzung des Kostenoptimierungs- und
Effizienzprogrammes
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31.10.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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Quelle: dpa-AFX