Arbonia Halbjahresergebnisse 2023EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau trotz schwierigem Umfeld
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Arbonia AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis
Arbonia Halbjahresergebnisse 2023 EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau trotz
schwierigem Umfeld
22.08.2023 / 07:00 CET/CEST
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
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* Umsatzrückgang von 9.6% (organisch 8.1%) auf CHF 570.4 Mio. von CHF
630.9 Mio. im Vorjahr
* EBITDA: CHF 44.9 Mio. von CHF 52.4 Mio. im Vorjahr
* EBITDA-Marge: 7.9% (Vorjahr 8.3%)
* EBIT: CHF 6.2 Mio. von CHF 17.8 Mio. im Vorjahr
* Konzernergebnis nach Steuern: CHF -2.0 Mio. von CHF 11.7 Mio. im Vorjahr
* Deutlich positiver Free Cashflow für das Jahr 2023 erwartet
* Bestätigung der Mittelfristziele für das Jahr 2026 aufgrund grosser
Nachfrage nach Wohnraum sowie energetischer Ertüchtigung von bestehendem
Wohnraum zur geforderten Senkung des CO2-Ausstosses
Arbon, 22. August 2023 - Die Kernmärkte der Arbonia, insbesondere
Deutschland, Benelux und Osteuropa, erlitten einen deutlichen Einbruch der
Baugenehmigungen aufgrund der hohen Baukosten und der Zinserhöhungen. Dieser
Rückgang der Bautätigkeit führte bei der Arbonia Gruppe zu stark
rückläufigen Volumen bei den Produkten Flachheizkörpern, Standardtüren und
Duschabtrennungen. Dies vor dem Hintergrund einer historisch hohen Nachfrage
nach Wohnraum und des notwendigen energetischen Umbaus der vorhandenen
Gebäudesubstanz zur Senkung der geforderten CO2-Emissionen.
Das erste Halbjahr 2023 war von grossen Herausforderungen geprägt, welche
nicht nur die allgemeine Konjunktur, sondern im Speziellen auch die
Baukonjunktur und damit einhergehend die Arbonia vor grosse
Herausforderungen stellte. So war das erste Halbjahr 2023 durch eine
ausgesprochene Zurückhaltung im Bestellverhalten des Gross- und Fachhandels
gezeichnet, welcher seinen Lagerabbau weiter fortsetzte, bzw. die Lager
nicht wieder mit Grossbestellungen füllte und stattdessen jeweils
kurzfristigere Kleinaufträge platzierte. Der Neubau wurde durch die
Zurückhaltung der Bauherren belastet, die aufgrund eines unsicheren
regulatorischen Umfelds und gleichzeitig deutlich steigender Bau- und
Finanzierungskosten weniger Bauprojekte starteten oder diese verschoben. In
der Renovation machten sich die steigenden Mietpreise aufgrund steigender
Zinsen und höherer Mietnebenkosten (Energie) deutlich negativ bemerkbar.
Dies führte dazu, dass die Menschen aus Angst vor weiter steigenden
Mietkosten und dem geringen Leerbestand an Mietwohnungen in ihren
bestehenden Wohnungen verharrten, wodurch weniger Renovationen realisiert
werden konnten. Zudem verschoben Wohnbau-unternehmen geplante Renovationen.
Auf der anderen Seite ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sowie die
Notwendigkeit der energetischen Ertüchtigung der vorhandenen Gebäudesubstanz
ungebrochen hoch. Dies wirkte sich positiv auf die Wachstumsprodukte der
Arbonia aus, konnte aber die negativen Volumeneffekte aus der allgemeinen
Zurückhaltung im Bau nicht vollständig kompensieren.
Der Umsatz der Arbonia reduzierte sich im ersten Halbjahr 2023 gegenüber der
Vorjahresperiode um 9.6% von CHF 630.9 Mio. auf CHF 570.4 Mio. Währungs- und
akquisitionsbereinigt (organisch) reduzierte sich der Umsatz um 8.1%. Das
EBITDA kam bei CHF 44.9 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 52.4 Mio.), was eine
Reduktion von 14.4% bedeutet. Die EBITDA-Marge reduzierte sich von 8.3% auf
7.9%. Ohne Sondereffekte sank das EBITDA um 13.6% von CHF 52.4 Mio. auf CHF
45.3 Mio., dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge von 8.3% auf
7.9%. Das EBIT kam bei CHF 6.2 Mio. zu liegen (Vorjahr: CHF 17.8 Mio.), dies
entspricht einem Rückgang von 65.2%. Ohne Sondereffekte resultierte ein
Rückgang von 63.0% von CHF 17.8 Mio. im Vorjahr auf CHF 6.6 Mio. Das
Konzernergebnis belief sich auf CHF -2.0 Mio. gegenüber CHF 11.7 Mio. im
Vorjahr bzw. ohne Sondereffekte auf CHF -1.7 Mio. (Vorjahr: CHF 11.7 Mio.).
Der negative Reingewinn zum Halbjahr ist das Resultat des tieferen
operativen Gewinns, höherer Abschreibungen und Amortisationen sowie des
höheren Finanzergebnisses aufgrund von höherem Zinsaufwand und
Wechselkursverlusten.
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode CHF 12.0
Mio. (CHF -68.6 Mio. im Vorjahr). Es resultierte ein Free Cashflow von CHF
-27.8 Mio. (CHF -142.9 Mio. im Vorjahr). Per 30. Juni 2023 betrug die
Nettoverschuldung CHF 241.4 Mio.
Das Eigenkapital hat sich auf CHF 967.9 Mio. reduziert (Vorjahr CHF 1'016.1
Mio.). Folglich verringerte sich auch die Eigenkapitalquote von 66.1% im
Vorjahr auf nach wie vor solide 61.6%.
Die Entwicklung der Divisionen im ersten Halbjahr 2023
Die Division HLK erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von CHF 303.3
Mio., was einem Rückgang von 12.1% gegenüber Vorjahr (CHF 344.9 Mio.)
entspricht. Das organische Wachstum (währungs- und akquisitionsbereinigt)
belief sich auf -10.8%. Das EBITDA ohne Sondereffekte erhöhte sich von CHF
27.6 Mio. im Vorjahr um 3.9% auf CHF 28.6 Mio. (CHF 28.4 Mio. mit
Sondereffekten). Dies entspricht einer Zunahme der EBITDA-Marge von 8.0% auf
9.4%. Das EBIT ohne Sondereffekte kam bei CHF 10.3 Mio. (CHF 10.1 Mio. mit
Sondereffekten) zu liegen, was einer Reduktion von 6.4% gegenüber der
Vorjahresperiode (CHF 11.0 Mio.) entspricht. Die EBIT-Marge konnte
geringfügig gesteigert werden von 3.2% in der Vorjahresperiode auf 3.4%.
Während die Volumen bei den Heizkörpern im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich
zum starken ersten Halbjahr 2022 mit über 30% Volumenrückgang deutlich
rückläufig waren und trotz negativer Währungs-effekte konnte die Division
HLK die Profitabilität zur Vorjahresperiode in absoluten wie auch relativen
Zahlen steigern. Die Volumen bei traditionellen Produkten waren stark
belastet durch den weiteren Lagerabbau bei Grosshändlern und den Einbruch
der Neubau- und Renovationstätigkeit. Aufgrund der gestiegenen Energie- und
Personalkosten sah sich die Division im letzten Jahr darüber hinaus
gezwungen, Preiserhöhungen durchzuführen, was in besonders preissensitiven
Märkten wie z. B. in Osteuropa zu weiteren Volumenrückgängen führte.
Als Kostensparmassnahme hat die Division angekündigt, die
Fertigungskapazitäten von Designheizkörpern des belgischen
Vasco-Produktionsstandorts Dilsen spätestens bis Ende des zweiten Quartals
2024 in ihr hochautomatisiertes Werk in Stíbro (CZ) zu verlagern. Durch
diese Konzentration von Kompetenzen und Volumen wird sie ihre
Wettbewerbsfähigkeit weiter nachhaltig steigern. Ab dem dritten Quartal 2024
werden durch diese Massnahme jährlich ca. CHF 4 Mio. Einsparungen erwartet.
Kompensierend zum Volumenrückgang bei Heizkörpern wirkte die ungebrochen
hohe Nachfrage nach energieeffizienten Wachstumsprodukten wie insbesondere
Wärmepumpen und auch der Vertrieb von kommerziellen Ventilationsgeräten wie
Fan Coils und Air-Handling Units zeigte sich erfreulich. So konnte die
Arbonia beispielsweise den Umsatz mit energieeffizienten
Ventilationsprodukten deutlich steigern und den Absatz von Wärmepumpen
gegenüber Vorjahr fast verdoppeln.
Als Ausdruck ihrer Strategie hat die Arbonia beschlossen, die Division HLK
in «Division Climate» umzubenennen. Der neue Divisionsname unterstreicht die
internationale Ausrichtung und den Fokus auf zukunftsweisende Produkte und
energieeffiziente Systeme. Das Portfolio der Division reicht von der
nachhaltigen Wärme-/Kälteerzeugung, der Speicherung von Wärme und Energie
über die Wärme-/Kälteverteilung bis hin zur Lüftung und Luftfilterung. Die
Division Climate unterstützt die zukunftssichere Energie- und
Wärmeversorgung aller Arten von Gebäuden und ist damit bestens gerüstet für
die Energiewende im Gebäudesektor.
Die Division Türen erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von CHF
265.6 Mio., was einer Reduktion von 6.5% gegenüber Vorjahr (CHF 284.2 Mio.)
entspricht. Das organische Wachstum (währungs- und akquisitionsbereinigt)
belief sich auf -4.7%. Das EBITDA ohne Sondereffekte reduzierte sich von CHF
30.3 Mio. im Vorjahr um 29.9% auf CHF 21.2 Mio. (CHF 21.1 Mio. mit
Sondereffekten). Dies entspricht einer Reduktion der EBITDA-Marge von 10.7%
im Vorjahr auf 8.0%. Das EBIT ohne Sondereffekte kam bei CHF 2.0 Mio. (CHF
1.9 Mio. mit Sondereffekten) zu liegen, was einer Veränderung von -85.0%
gegenüber der Vorjahresperiode (CHF 13.2 Mio.) entspricht. Die EBIT-Marge
reduzierte sich folglich von 4.6% auf 0.7%.
Die Division Türen war im ersten Halbjahr 2023 mit diversen schwierigen
Themen konfrontiert. Auch sie litt bei den Standardprodukten Innentüren und
Duschabtrennungen unter einem Volumenrückgang aufgrund des weiteren
Lagerabbaus sowie negativen Währungseffekten. Nebst dem geringeren Volumen
führte die reduzierte Nachfrage von Grosshändlern auch zu einer
Kleinteiligkeit der Bestellungen, was sich negativ auf die Effizienz der
Produktion auswirkte. Dazu kommt noch eine einmalige Mehrbelastung von einem
hohen einstelligen Millionenbetrag in Form von hohen Energiekosten im
gesamten Geschäftsjahr 2023, welche sich bereits anteilsmässig im Ergebnis
des ersten Halbjahres niedergeschlagen haben. Im Gegensatz zu anderen
Materialgruppen reduzierten sich darüber hinaus die Rohmaterialpreise für
Holz im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich. Aufgrund der allgemeinen
Investitionszurückhaltung sowie den knappen Handwerkerkapazitäten fanden
zudem weiterhin kaum Badezimmer-Installationen statt, was sich negativ auf
die Business Unit Glaslösungen auswirkte.
Ausblick
Das Gesamtjahr 2023 wird infolge von massiven, neben konjunkturellen, unter
anderem auch politischen Unsicherheiten für die Bau- und
Bauzulieferindustrie anspruchsvoll bleiben. Vor diesem Hintergrund kann die
Arbonia aufgrund der nicht vorhersehbaren Volumenentwicklungen in beiden
Divisionen im zweiten Halbjahr 2023 keine belastbare Prognose mehr abgeben
und setzt deshalb die Guidance für das Geschäftsjahr 2023 aus.
Die Arbonia hofft, dass in der zweiten Jahreshälfte 2023 das neue deutsche
Gebäudeenergiegesetz (GEG) verabschiedet wird, sodass über die zukünftigen
energetischen Voraussetzungen im deutschen Bestands- und Neubaumarkt
Klarheit herrscht. Zudem scheint auch der Höhepunkt des beträchtlichen
Zinsanstiegs in der zweiten Jahreshälfte erreicht zu sein. Beide Effekte
sollten wieder zu einer höheren Planungssicherheit für Bauherren beitragen.
Mittelfristig schätzt die Arbonia die Aussichten weiterhin sehr positiv ein,
da einerseits die Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen im Wohnbau wie
auch im gewerblichen Bau sowie auch nach Wohnraum generell weiter sehr hoch
ist. Andererseits überstiegen die Baugenehmigungen die -fertigstellungen im
vergangenen Kalenderjahr in Deutschland um rund 60'000 Wohnungen, sodass der
bestehende Bauüberhang weiter angewachsen ist. Darüber hinaus könnten
weitere Investitionsanreize wie neue Förderprogramme, Subventionen sowie
reduzierte Zinssätze den Hochbau beleben, auch wenn die Prozesse bei der
Mittelbeantragung sowie die Dauer bis zur Umsetzung diese positiven
Hebeleffekte voraussichtlich erst ab 2025 sichtbar machen würden.
Trotz der herausfordernden konjunkturellen Lage wird die Arbonia, und wie im
Rahmen der Mittelfristziele kommuniziert, für das Jahr 2023 einen deutlich
positiven Free Cashflow ausweisen können, womit sich die Nettoverschuldung
gegenüber dem Halbjahr (CHF 241 Mio.) deutlich reduzieren wird und der
Verschuldungs-grad (Leverage) unter 2x zu liegen kommt. Die langfristig
intakte und hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere auch der Bedarf an
Sozialwohnungen, die aufgestaute ordentliche Neubauaktivität und
Bestandesrenovation sowie zusätzlich die energetische Ertüchtigung von
Wohnraum zur CO2-Einsparung stimmt die Arbonia für die Zukunft weiterhin
zuversichtlich.
Kontakt
Fabienne Zürcher
Head Corporate Communications & Investor Relations
T +41 71 447 45 54
fabienne.zuercher@arbonia.com
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Ende der Adhoc-Mitteilung
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Sprache: Deutsch
Unternehmen: Arbonia AG
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1708195 22.08.2023 CET/CEST
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Quelle: dpa-AFX