BERLIN (dpa-AFX) - Die Energiegewerkschaft IGBCE hat das SPD-Konzept für einen Industriestrompreis begrüßt. Ein Sprecher sagte am Donnerstag, auch in der Bundespolitik zeichne sich eine immer breitere Allianz pro "Brückenstrompreis" ab. "Deutschland muss bei diesem für die energieintensive Industrie entscheidenden Kostenfaktor auf Augenhöhe kommen mit anderen Industrienationen wie den USA oder Frankreich. Es ist gut und richtig, dass die SPD-Bundestagsfraktion die Gewerkschaftsforderung aufgreift, den Preisdeckel an konkrete Transformationsprojekte, Standort- und Beschäftigungsgarantien sowie Tariftreue zu koppeln." Nur so finde die klimagerechte Modernisierung der Industrie auch hierzulande statt und nicht nur anderswo.
Der geschäftsführende SPD-Fraktionsvorstand will an diesem Donnerstag ein Positionspapier beschließen, nach dem für ausgewählte Branchen der Strompreis vor Steuern und Umlagen für mindestens fünf Jahre auf fünf Cent pro Kilowattstunde begrenzt werden soll. Innerhalb der Bundesregierung gibt es Streit um einen Industriestrompreis.
Eine Allianz aus Gewerkschaften und Industrieverbänden hatte sich vehement für die Einführung eines Industriestrompreises stark gemacht. Das anhaltend hohe, mittel- und langfristig unkalkulierbare Strompreisniveau sorge dafür, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie akut und zunehmend gefährdet werde, hieß es in einem Schreiben. Der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), Michael Vassiliadis, hatte gesagt, einen "Exodus" energieintensiver Branchen könne sich Deutschland weder gesellschaftlich noch volkswirtschaftlich oder klimapolitisch leisten./hoe/DP/mis
Quelle: dpa-AFX