FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Einführung sekundenschneller Zahlungen für Privatkunden bei der Direktbank ING
Vorstandschef Nick Jue hatte im September im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Aussicht gestellt, für Privatkunden des Instituts bis Ende 2021 die Möglichkeit zu schaffen, sogenannte Instant Payments zu nutzen: "Zunächst für eingehende Zahlungen, im kommenden Jahr dann auch für ausgehende Zahlungen."
Bis Privatkunden des zur niederländischen Großbank ING gehörenden Instituts solche Turboüberweisungen für ausgehende Zahlungen verwenden können, könnte es nun möglicherweise bis ins Jahr 2023 dauern. "Bezüglich des Sendens von Echtzeitüberweisungen arbeiten wir in einem globalen Projekt mit den Kolleginnen und Kollegen der ING Group zusammen. Wir werden unseren Kundinnen und Kunden diesen Dienst voraussichtlich erst zu einem späteren Zeitpunkt anbieten", teilte der ING-Deutschland-Sprecher mit.
Unter Instant Payments versteht man Zahlungen von Konto zu Konto, die rund um die Uhr in Sekundenschnelle abgewickelt werden. Bei solchen Echtzeitzahlungen kann der Empfänger sofort nach Absenden der Zahlung über den erhaltenen Betrag verfügen. Bisher wurde das Geld meist erst am nächsten Bankarbeitstag verbucht. Wer zum Beispiel sein altes Auto privat verkauft, musste bislang zumindest das Risiko einkalkulieren, dass der Käufer nicht zahlt. Wird ein solches Geschäft per Echtzeitzahlung abgewickelt, kann der Verkäufer direkt kontrollieren, ob das Geld auf seinem Konto angekommen ist.
In Europa sind seit dem 21. November 2017 die "SCT Inst" genannten schnellen Überweisungen möglich. Aus der Branche ist zu hören: Die meisten Privatkunden greifen nur in Ausnahmefällen auf die meist kostenpflichtige Echtzeitüberweisung zurück./ben/DP/zb
Quelle: dpa-AFX