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30.12.2022 ‧ dpa-Afx

Die Tops und Flops im MDax 2022

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Rheinmetall

FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den MDax endete das Börsenjahr mit einem Minus von 28,49 Prozent auf 25 117,57 Punkte. Hohe Inflation, kräftige Zinserhöhungen der großen Notenbanken, Rezessionssorgen sowie die Folgen von Russlands Krieg gegen die Ukraine und Chinas bis kurz vor dem Jahresende strikte Corona-Politik hinterließen 2022 Spuren. Erst zum Jahresende hin sorgten Anzeichen eines abnehmenden Inflationsdrucks und die Kehrtwende Chinas bei der Corona-Politik für eine leichte Entspannung: Der Index der mittelgroßen Werte erholte sich vom Mitte Oktober erreichten Jahrestief bei 21 456 Zählern immerhin noch um rund 17 Prozent. Die größten MDax-Gewinner und -Verlierer des Jahres im Überblick:

1. Rheinmetall +123,99 Prozent - Der Anstieg der Wehretats westlicher Länder infolge des Angriffs Russlands auf die Ukraine treibt die Geschäfte des Rüstungskonzerns und Autozulieferers an. Daher setzten sich die Düsseldorfer im Herbst für die mittlere Frist auch höhere Finanzziele. 2025 soll sich der Umsatz gegenüber dem Jahr 2021 nahezu verdoppelt haben. Bei der Profitabilität dürfte es ebenfalls Aufschwung geben, sodass sich auch Nettogewinn und Dividende in etwa verdoppeln dürften. Allerdings lief nicht alles rund. So wurden kurz vor Jahresende etwa gravierende Probleme beim Schützenpanzer Puma bekannt.

2. Aixtron +50,92 Prozent - Der Hightech-Anlagenbauer für die Chipindustrie profitiert von Megatrends wie Elektromobilität, 5G-Mobilfunk und der insgesamt voranschreitenden Digitalisierung. Mit den Aixtron-Maschinen werden Verbindungshalbleiter produziert. Diese Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Chips sind kleiner, energieeffizienter und temperaturbeständiger als klassische Siliziumchips. Große Chipkonzerne stecken aktuell viel Geld in den Bau neuer Werke, da die Nachfrage für viele Jahre hoch sein dürfte. Zudem fördern die USA und Europa den Bau von Chipfabriken, um die Abhängigkeit von China und Taiwan zu verringern. Trotz voller Auftragsbücher sah sich Aixtron zuletzt aber auch mit Herausforderungen konfrontiert. So stockte es bei den Auslieferungen wegen fehlender Exportfreigaben durch deutsche Behörden. Das lag an einer Überlastung der zuständigen Stellen, aber wohl auch an einem kritischeren Blick der Beamten auf Hightech-Exporte in bestimmte Länder. Gerade China dürfte hier im Fokus stehen.

3. Commerzbank +32,10 Prozent - Banken zählten 2022 zu den wenigen Profiteuren des Zinsanstiegs, der für das klassische Einlagen- und Kreditgeschäft hilfreich ist. Für 2022 peilt das Frankfurter Geldhaus einen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro an, eine Dividende soll an die Anteilseigner fließen. Die gestiegenen Zinsen stimmten Vorstandschef Manfred Knof zudem bereits im Herbst positiver für die kommenden Jahre. So sollen die Erträge des Instituts bis 2024 noch stärker wachsen als bislang gedacht, wenngleich der Großteil der Mehreinnahmen jedoch für höhere Kosten draufgehen dürfte.

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48. Hellofresh -69,60 Prozent - In der Corona-Pandemie war der Kochboxenlieferant zu einem Liebling der Anleger avanciert. Restaurants waren geschlossen, die Menschen kochten viel häufiger selbst und ließen sich die Zutaten direkt nach Hause liefern. Mittlerweile gibt es in den meisten Ländern aber kaum noch Einschränkungen, die Restaurants sind wieder voll. Gleichzeitig stiegen bei Hellofresh die Kosten für Lebensmittel und Werbung. Von den Corona-Kursgewinnen ist daher kaum noch etwas übrig. Nach einem Anstieg um mehr als 400 Prozent auf 97,50 Euro von Ende 2019 bis November 2021 ist der Aktienkurs wieder auf 20,53 Euro zurückgefallen.

49. Kion -72,25 Prozent - Das Unternehmen war lange Zeit ein Profiteur der Corona-Krise. Das rasante Wachstum des Onlinehandels ließ Kunden viel in den Ausbau sowie die Automatisierung ihrer Lagerhäuser und Lieferabläufe investieren. Der Boom scheint jetzt erst einmal vorbei. Zudem machten Lieferengpässe von Elektronikchips bis hin zu Stahlteilen sowie ein starker Kostenanstieg für Material, Energie und Logistik dem Gabelstapler-Hersteller und Anbieter von Lieferkettenlösungen 2022 über weite Strecken schwer zu schaffen.

50. TAG Immobilien -74,2 Prozent - Der Kampf der Notenbanken gegen die hohe Inflation treibt die Zinsen nach oben, für Immobilienaktien ist das Gift. Die Bewertungen der Immobilien in den Bilanzen der Unternehmen sinken dadurch, die Refinanzierung wird teurer und bei Bestandsverkäufen wird es schwieriger eigene Preisvorstellungen durchzusetzen. Der Stoxx Europe 600 Real Estate ist kurz Jahresschluss mit einem Minus von etwa 40 Prozent denn auch der schwächste Index im europäischen Branchentableau./mis/la/jha/

Quelle: dpa-AFX

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