Wacker Chemie AG: Gute Nachfrage im 2. Halbjahr 2020 stützt die Geschäftsentwicklung von WACKER
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Wacker Chemie AG: Gute Nachfrage im 2. Halbjahr 2020 stützt die
Geschäftsentwicklung von WACKER
02.02.2021 / 07:00
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* KONZERNUMSATZ LIEGT MIT 4,69 MRD. EUR UM 5 PROZENT UNTER VORJAHR
* EBITDA IST MIT 665 MIO. EUR UM 15 PROZENT NIEDRIGER ALS 2019, BEREINIGT UM
SONDERERTRAG DES VORJAHRES BETRÄGT DER RÜCKGANG NUR 1 PROZENT
* EBIT BELÄUFT SICH AUF RUND 260 MIO. EUR
* JAHRESERGEBNIS 2020 LIEGT BEI 200 MIO. EUR
* NETTO-CASHFLOW MIT RUND 700 MIO. EUR FAST VERVIERFACHT
München, 2. Februar 2021 - Die Wacker Chemie AG hat das Jahr 2020 im Rahmen
ihrer eigenen Erwartungen abgeschlossen. Nach vorläufigen Berechnungen
erzielte der Münchner Chemiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
Gesamtumsatz von 4,69 Mrd. EUR. Das sind 5 Prozent weniger als 2019 (4,93 Mrd.
EUR). Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie ging der Umsatz im 2. Quartal
2020 stark zurück. Im 3. und 4. Quartal hat WACKER diesen Einbruch vor allem
dank der robusten Nachfrage aus der Bauindustrie sowie bei Polysilicium
teilweise wieder aufgeholt, konnte ihn aber nicht vollständig ausgleichen.
Neben den im Jahresvergleich insgesamt etwas niedrigeren Absatzmengen haben
auch Preisveränderungen und Währungseffekte die Umsatzentwicklung gebremst.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des
Geschäftsjahres 2020 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 665 Mio. EUR
(2019: 783 Mio. EUR). Das sind 15 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Maßgeblich für diesen Rückgang ist ein Sonderertrag aus dem Vorjahr. WACKER
hat 2019 in den Herstellungskosten Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5
Mio. EUR aus dem Schadensfall verbucht, der sich 2017 am Standort Charleston
in den USA ereignet hatte. Bereinigt um diesen Betrag ist das EBITDA im
Jahresvergleich um 1 Prozent zurückgegangen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich auf 260 Mio. EUR
(2019: -536 Mio. EUR). Der starke Anstieg ist vor allem eine Konsequenz der
Sonderabschreibung von 760 Mio. EUR, die WACKER 2019 auf den Bilanzwert seiner
Anlagen zur Herstellung von Polysilicium vorgenommen hat. Im Geschäftsjahr
2020 belaufen sich die Abschreibungen auf rund 400 Mio. EUR (2019: 1,32 Mrd.
EUR). Das Jahresergebnis 2020 liegt bei 200 Mio. EUR (2019: -630 Mio. EUR).
"Gemessen an den gravierenden Auswirkungen, die die COVID-19-Pandemie auf
die Weltwirtschaft hatte, hat sich WACKER im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr
gut geschlagen", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. "Die Aufstellung unseres
Portfolios, mit der wir Schwächen in einzelnen Branchen zumindest zum Teil
kompensieren konnten, hat sich in der gegenwärtigen Krise einmal mehr
bewährt. Hinzu kommt unser erfolgreich angelaufenes Effizienzprogramm, das
uns 2020 bereits eine Ergebnisverbesserung von mehr als 50 Mio. EUR gebracht
hat."
Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzschulden
Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2020 lagen nach den
vorläufigen Zahlen bei 225 Mio. EUR (2019: 380 Mio. EUR). Das sind 41 Prozent
weniger als vor einem Jahr. Die Mittel gingen vor allem in den Ausbau der
Kapazitäten in den Chemiebereichen sowie in Infrastrukturprojekte. Der
Netto-Cashflow summierte sich im Geschäftsjahr 2020 auf rund 700 Mio. EUR
(2019: 184 Mio. EUR) und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr nahezu
vervierfacht. Ursächlich für diesen starken Anstieg sind unter anderem
deutliche Reduzierungen im Umlaufvermögen und deutlich geringere
Investitionen. Gegenläufig hat eine Sonderzahlung an die Pensionskasse der
Wacker Chemie VVaG, die das Unternehmen im 4. Quartal 2020 geleistet hat,
den Netto-Cashflow um 70 Mio. EUR gemindert. Die Nettofinanzschulden lagen zum
Stichtag 31. Dezember 2020 bei rund 70 Mio. EUR (31.12.2019: 714 Mio. EUR).
Geschäftsbereiche
Das Chemiegeschäft von WACKER hat sich im Geschäftsjahr 2020 je nach
Marktsegment unterschiedlich entwickelt. Auf Grund der Auswirkungen der
Corona-Pandemie gingen die Absatzmengen vor allem bei Siliconen für die
Segmente Automobil und Textil deutlich zurück. Im Baubereich ist die
Nachfrage dagegen vergleichsweise stabil geblieben. Sehr solide gestaltete
sich das Geschäft mit Produkten für Anwendungen rund um die Themen Medizin,
Gesundheit und Hygiene.
WACKER SILICONES erzielte einen Jahresumsatz von 2,24 Mrd. EUR (2019: 2,45
Mrd. EUR) und blieb damit um 9 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. WACKER
POLYMERS erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 1,30 Mrd. EUR (2019: 1,32 Mrd.
EUR). Das ist ein Minus von 2 Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS
wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 1 Prozent auf 245 Mio. EUR (2019: 243
Mio. EUR).
Das EBITDA der Chemiebereiche ist 2020 in der Summe um 2 Prozent
zurückgegangen. Ursächlich dafür waren in erster Linie die geringere
Nachfrage und die niedrigeren Preise für Standardsilicone. Dagegen hat
WACKER im Geschäft mit Dispersionen, Dispersionspulvern und biotechnologisch
hergestellten Produkten das EBITDA kräftig ausgebaut. Kosteneinsparungen aus
dem laufenden Effizienzprogramm des Konzerns haben das EBITDA ebenfalls
positiv beeinflusst.
WACKER SILICONES erzielte 2020 ein EBITDA von 385 Mio. EUR (2019: 479 Mio. EUR).
Das ist ein mengen- und preisbedingter Rückgang um 20 Prozent. Spezialitäten
zeigten sich in der Pandemie robuster als Standardprodukte. Das EBITDA von
WACKER POLYMERS belief sich auf 270 Mio. EUR (2019: 194 Mio. EUR).
Ausschlaggebend für diesen Anstieg um 39 Prozent waren die im
Jahresvergleich höheren Absatzmengen und die gute Kostenstruktur des
Geschäftsbereichs. WACKER BIOSOLUTIONS erwirtschaftete im vergangenen
Geschäftsjahr ein EBITDA von 35 Mio. EUR (2019: 31 Mio. EUR). Das ist ein Plus
von 13 Prozent. Neben den Zuwächsen bei Cyclodextrinen und
biopharmazeutischen Produkten hat auch die gute Kostenstruktur die
Ertragsentwicklung positiv beeinflusst.
WACKER POLYSILICON hat im Geschäftsjahr 2020 von der guten Nachfrage nach
Solarsilicium im 2. Halbjahr profitiert. Der Geschäftsbereich steigerte
seinen Umsatz um 1 Prozent auf 790 Mio. EUR (2019: 780 Mio. EUR). Das EBITDA
summierte sich 2020 auf 5 Mio. EUR (2019: 57 Mio. EUR). Bereinigt um den
Sonderertrag des Vorjahres aus Versicherungsleistungen für den Schadensfall
in Charleston in Höhe von 112,5 Mio. EUR hat der Geschäftsbereich sein EBITDA
um rund 60 Mio. EUR gesteigert. Hier machten sich vor allem weitere
Verbesserungen bei den Herstellungskosten positiv bemerkbar.
Vorläufige Eckdaten WACKER-Konzern
Mio. EUR 2020e 2019 Veränd.
in %
Umsatz 4.690 4.928 -5
EBITDA 665 783 -15
EBITDA-Marge (%) 14 16 -
EBIT 260 -536 >100
EBIT-Marge (%) 6 -11 -
Jahresergebnis 200 -630 n.a.
Investitionen 225 380 -41
Netto-Cashflow 700 184 >100
Die in dieser Presseinformation enthaltenen Zahlen und Trendaussagen zu den
Geschäftsergebnissen des Jahres 2020 sind vorläufig und nicht auditiert. Die
Wacker Chemie AG wird ihren Bericht zum Geschäftsjahr 2020 am 16. März 2021
veröffentlichen.
Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf
Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl
wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen
realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen
sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und
Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen
Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den
Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.:
Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs-
und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde
Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der
Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch
WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür. Die
Inhalte dieser Presseinformation sprechen alle Geschlechter gleichermaßen
an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.B. Kunde,
Mitarbeiter) verwendet.
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Quelle: dpa-AFX