Vossloh Aktiengesellschaft: Capital Markets Day: Vossloh präsentiert Unternehmensstrategie und sieht sich für die Zukunft bestens positioniert
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Vossloh Aktiengesellschaft: Capital Markets Day: Vossloh präsentiert
Unternehmensstrategie und sieht sich für die Zukunft bestens positioniert
15.12.2020 / 16:47
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Capital Markets Day: Vossloh präsentiert Unternehmensstrategie und sieht
sich für die Zukunft bestens positioniert
* Bahn als umweltfreundlichster aller Verkehrsträger rückt weltweit
zunehmend ins Zentrum der Aufmerksamkeit
* Mehr Verkehr auf der Schiene wird das Geschäft von Vossloh mittel- und
langfristig deutlich positiv beeinflussen
* Kontinuierliche, sensorische Zustandserfassung von Bahninfrastruktur
ermöglicht deutliche Effizienzsteigerung der Fahrweginstandhaltung
* Strategische Ausrichtung setzt auf eine Kombination des existierenden
Kerngeschäfts mit innovativen, digital basierten Geschäftsmodellen
* Vorläufiger Ausblick auf 2021 mit deutlich verbesserter operativer
Profitabilität
* Mittel- und langfristige finanzielle Ambitionen gehen von
überdurchschnittlichem Wachstum bei weiter steigender Ertragskraft aus
Werdohl, 15. Dezember 2020. Der Vorstand der Vossloh AG hat auf dem heutigen
virtuellen Capital Markets Day die jüngst verabschiedete
Unternehmensstrategie vorgestellt. Darüber hinaus hat der Vorstand seine
vorläufige Prognose für das kommende Geschäftsjahr 2021 sowie die mittel-
und langfristigen finanziellen Ambitionen vorgestellt und erläutert.
Mehr Verkehr auf der Schiene
Megatrends wie Bevölkerungswachstum und Urbanisierung, die Globalisierung
von Handelsströmen, Digitalisierung und nicht zuletzt die wachsende
Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit machen eine deutlich beschleunigte
Verlagerung sowohl des Personen- als auch des Frachtverkehrs auf die Schiene
unverzichtbar. Ein Ausbau existierender Streckennetze proportional zum
steigenden Verkehrsaufkommen ist praktisch nicht darstellbar. Der Erhöhung
der Verfügbarkeit von Bahninfrastruktur, und damit insbesondere auch der
Verfügbarkeit des Fahrwegs Schiene, wird daher zentrale Bedeutung zukommen.
Moderne Zugsteuerungssysteme wie etwa ETCS sowie die zunehmende Umstellung
auf digitale Stellwerke werden mittelfristig eine erhöhte Verkehrsdichte auf
Bahnstrecken ermöglichen. Dieses Mehr an Verkehr auf der Schiene führt
unvermeidlich zu höherem Verschleiß und damit zu höherer Nachfrage nach
Komponenten der Bahninfrastruktur. Mit genau solchen Komponenten
erwirtschaftet Vossloh heute rund 90% seines Konzernumsatzes. Gleichzeitig
reduziert sich bei steigender Streckenauslastung die für
Instandhaltungsmaßnahmen verfügbare Zeit. Instandhaltungsmodelle müssen
demnach deutlich effizienter werden, Fehler idealerweise bereits erkannt und
behoben werden, bevor sie zu ernsthaften Problemen führen. Denn mit
steigender Auslastung der Netze steigt gleichzeitig auch der wirtschaftliche
Schaden infolge nicht verfügbarer Streckenabschnitte. Zusätzlich werden
schnelle, präventive Instandhaltungs-technologien in Zukunft noch wichtiger
werden. So erlaubt etwa das von Vossloh patentierte
Hochgeschwindigkeitsschleifen Instandhaltungsarbeit nahezu ohne Sperrpausen
und reduziert bei regelmäßiger Anwendung gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit
schwerer Schienenfehler.
Drei strategische Säulen
Die vorgestellte Strategie gliedert sich grob in drei Teilbereiche. Zum
einen soll das Bestandsgeschäft mit Produkten und klassischen
Dienstleistungen rund um die Bahninfrastruktur ausgebaut und hinsichtlich
seiner Profitabilität weiter gestärkt werden. Das Maßnahmenpaket in diesem
Zusammenhang umfasst dabei die nachhaltige Reduktion von Produktionskosten,
die verstärkte vertriebliche Fokussierung auf Wachstumsregionen, eine
Erweiterung des Angebotsportfolios um komplementäre Produkte und
Dienstleistungen sowie eine ganze Reihe punktueller Innovationen.
Parallel hierzu wird Vossloh das, angesichts des erwarteten Anstiegs des
Verkehrsaufkommens auf der Schiene, immer wichtiger werdende Bedürfnis
seiner Kunden nach erhöhter Streckenverfügbarkeit künftig noch
zielgerichteter adressieren. Die Erhebung von Zustandsdaten sowohl direkt am
Fahrweg als auch mittels der Vossloh eigenen Flotte von
Instandhaltungsmaschinen sowie die Ableitung zustandsbasierter und
vorausschauender Instandhaltungsprogramme mithilfe künstlicher Intelligenz
erschließen den Kunden enorme Effizienzpotentiale.
Ergänzend fokussiert die neue Strategie unter anderem auf den beschleunigten
Aufbau digitaler Kompetenz einschließlich entsprechender Partnerschaften und
betont die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens noch stärker als bisher.
Gleichzeitig wurde ein gruppenweites System zur kontinuierlichen
Effizienzsteigerung in allen Unternehmensbereichen konzipiert und
implementiert.
Differenzierung durch systemisches Fahrwegverständnis
Nach erfolgreichem Abschluss der Fokussierung auf das Kerngeschäft
Bahninfrastruktur im Mai dieses Jahres differenziert sich Vossloh heute von
seinen Wettbewerbern vor allem durch sein einzigartig umfassendes Angebot an
Produkten und Dienstleistungen rund um den Fahrweg Schiene. Vossloh versteht
die Physik aller wesentlichen Fahrwegkomponenten, sowie deren systemisches
Zusammenspiel. Dieses umfassende Verständnis des Fahrwegs Schiene ist die
Basis, um aus erhobenen Daten relevante Instandhaltungsempfehlungen für die
Kunden abzuleiten.
"Die Erreichung von Klimaschutzzielen ohne eine zunehmende Verlagerung von
Verkehr auf die Schiene ist schlicht nicht realistisch. Angesichts der
vielfältigen und offensichtlichen Limitierungen bei der Erweiterung von
Streckennetzen gilt es deshalb, die Verfügbarkeit vorhandener Netze deutlich
zu erhöhen", erläutert Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh
AG. "Vossloh verfügt über mehr als hundertdreißigjährige Erfahrung bei der
Entwicklung und Fertigung von Komponenten des Fahrwegs Schiene. In
Kombination mit modernster Mess- und Analysetechnologie, einer eigens dafür
geschaffenen Datenplattform sowie einem umfassenden Serviceportfolio sind
wir in der Lage, unseren Kunden in Sachen Verfügbarkeit umfassende und
einzigartige Lösungen anzubieten. Insbesondere der Weiche als komplexestem
und wartungsintensivstem Element kommt hierbei besondere Bedeutung zu. Mit
dem kürzlich gewonnenen Auftrag zur datenbasierten Zustandsüberwachung von
Weichen in Schweden konnten wir gemeinsam mit unserem strategischen Partner
Deutsche Bahn Systemtechnik in dieser Hinsicht einen wichtigen Erfolg
verbuchen."
Das Bestandsgeschäft von Vossloh mit Produkten und klassischen
Dienstleistungen bildet die Basis für den Auf- bzw. Ausbau des
digital-basierten Servicegeschäfts. Das klassische Hardware-Geschäft sowie
das stetig wachsende Service-Geschäft bilden eine untrennbare Einheit. Die
neu gewonnenen Möglichkeiten der Digitalisierung und vor allem der
effizienten Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen formen die Klammer
über beide Geschäftsmodelle.
Vorläufiger Ausblick 2021 sowie mittel- und langfristige Ambitionen
Für das kommende Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand derzeit einen
Konzernumsatz innerhalb einer Spanne von 850 Mio. bis 925 Mio. EUR im
Vergleich zu rund 870 Mio.EUR, die zuletzt für das laufende Geschäftsjahr 2020
prognostiziert worden waren. Bezogen auf das EBIT und auf das EBITDA
(Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) geht der Vorstand für 2021
von Margen zwischen 7 und 8 Prozent bzw. zwischen 13 und 14 Prozent aus.
Unter Herausrechnung des diesjährigen Einmaleffekts in Höhe von rund 15
Mio.EUR aus der Übergangskonsolidierung eines Joint Ventures in China
entspricht dies im Jahresvergleich einer deutlichen operativen
Profitabilitätssteigerung. Der vorläufige Ausblick für das Geschäftsjahr
2021 steht unter dem Vorbehalt keiner wesentlichen neuen, ungeplanten
Auswirkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.
Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Umsetzung der vorgestellten Strategie
erwartet der Vorstand für die Vossloh AG auf Basis heutiger Erkenntnisse
mittelfristig ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich vier bis
fünf Prozent. Das ist deutlich mehr als das in einschlägigen Marktstudien
erwartete, durchschnittliche Marktwachstum. Bezogen auf das operative
Ergebnis, EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), strebt der Vorstand
mittelfristig zweistellige Margen in sämtlichen Geschäftsbereichen des
Unternehmens als Zwischenschritt zum langfristigen Ziel einer zweistelligen
EBIT-Marge für den Konzern an. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von etwa
16%.
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Vossloh ist weltweit in den Märkten für Bahntechnik tätig. Kerngeschäft ist
die Bahninfrastruktur. Die Konzernaktivitäten sind in den drei
Geschäftsbereichen Core Components, Customized Modules, Lifecycle Solutions
gegliedert. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Vossloh mit durchschnittlich
3.786 Mitarbeitern einen Umsatz von 916,4 Mio.EUR.
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Quelle: dpa-AFX