VERBIO Vereinigte BioEnergie AG: Kommentar zu den Äußerungen der beiden Ministerinnen Schulze und Lemke
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VERBIO Vereinigte BioEnergie AG: Kommentar zu den Äußerungen der beiden
Ministerinnen Schulze und Lemke
29.04.2022 / 19:32
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VERBIO AG: Kommentar zu den Äußerungen der beiden Ministerinnen Schulze und
Lemke
* Über die Reaktion des Kapitalmarktes auf die Äußerungen der beiden
Ministerinnen Schulze und Lemke sind wir sehr verwundert.
Leipzig, 29. April 2022 - Die aktuelle deutsche Gesetzgebung begrenzt
bereits seit 01.01.2022 die Verwendung von Nahrungsmittelrohstoffen für die
Biokraftstoffproduktion auf ca. 4 Prozent. Das ist also nichts Neues. In der
EU liegt diese Begrenzung bei maximal 7 Prozent. Deutschland hat also
bereits eine um 40 Prozent schärfere Beschränkung als die anderen
EU-Mitgliedsstaaten.
Für die Bioenergieproduktion setzen wir schon allein Kostengründen vor allem
minderwertige Getreide-Qualitäten und kein Brotgetreide ein.
VERBIO legt großen Wert auf die Verwendung von minderwertigem, billigem
Getreide für die Bioethanol-Produktion. Technisch ist das kein Problem, da
wir in der VERBIO-Bioraffinerie die Schlempe vor allem zu Biomethan
weiterverarbeiten, das in verschiedenen Einsatzbereichen fossiles Erdgas
ersetzt.
Ca. 40 Prozent unserer Biokraftstoffe der ersten Generation werden in andere
europäische Märkte exportiert.
Die Wachstumsstrategie von VERBIO beruht seit Jahren auf dem Ausbau der
Produktion für fortschrittliche Biokraftstoffe der zweiten Generation aus
Rückständen, wie Schlempe, und Reststoffen, wie Getreidestroh.
In diesem Bereich ist VERBIO aktuell seinen großtechnischen Biomethan- und
Bioraffinerie-Anlagen weltweit der größte Produzent. Wir produzieren pro
Jahr ca. 100 Mio. m³ reststoffbasiertes Biomethan in Erdgasqualität mit über
90 Prozent CO2-Einsparung und ersetzen damit bereits heute einen Teil des
russischen Erdgases. Perspektivisch bieten auch weitere landwirtschaftliche
Reststoffe wie Hühnerkot zusätzliches Potenzial für unsere Produktion.
Es war Frau Svenja Schulze, die in der vergangenen Legislaturperiode als
Bundesumweltministerien endlich die rechtlichen Voraussetzungen dafür
geschaffen hat, die insbesondere fortschrittlichen Biokraftstoffen der
zweiten Generation zum Durchbruch verholfen haben. Die neue Rechtslage gilt
seit dem 01.01.2022. Die neuerliche Erhöhung unserer Guidance ist zum großen
Teil auf eine steigende Nachfrage nach fortschrittlichen Biokraftstoffen
zurückzuführen.
Wir haben schon im September 2021 ein Investitionsprogramm von insgesamt 300
Millionen Euro für den Ausbau unserer Produktionskapazitäten verabschiedet.
Seit Jahren fordert VERBIO, dass die deutsche Politik einen stärkeren Fokus
auf erneuerbare Energien aus Reststoffen setzt. Diese verbinden Klimaschutz
mit regionaler Wertschöpfung, Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von
fossilem Öl und Gas ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Es ist leider nicht das erste Mal, dass eine unprofessionelle Kommunikation
der Bundesregierung zur Verunsicherung des Kapitalmarktes führt, wenn es um
die Ausgestaltung der Energiewende bzw. wenn es um die Bedeutung von
Biomasse für dieser Transformation geht.
Aufgrund dieser Erfahrung hat sich VERBIO in den vergangenen Jahren breiter
aufgestellt, sowohl geographisch als auch in Bezug auf die
Wertschöpfungstiefe.
Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, unsere
Aktivitäten auf Nordamerika und Asien auszudehnen. Darüber hinaus sind
unsere hochwertigen Koppelprodukte - heute: Sterole und Pharmaglyzerin -
zukünftig: chemische Grundstoffe wie 9-Dame, 1-Decene sowie synthetische
Kraftstoffe aus Wasserstoff und CO2 - ein Beleg dafür, dass VERBIO
zukunftsfähiger und stabiler aufgestellt ist, als jemals zuvor.
Leider haben Frau Schulze und Frau Lemke mit ihren unbedachten Äußerungen
der Energiewende und der Versorgungssicherheit mit heimischen Energieträgern
aus und für Deutschland einen Bärendienst erwiesen. Investoren sollten sich
zukünftig sehr genau überlegen, ob sie bereit sind in dieses Chaos zu
investieren.
Wichtiger Hinweis
Diese Veröffentlichung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, welche
auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung der VERBIO Vereinigte
BioEnergie AG beruhen. Auch wenn die Unternehmensleitung der Ansicht ist,
dass diese Annahmen und Schätzungen zutreffend sind, können die künftige
tatsächliche Entwicklung und die künftigen tatsächlichen Ergebnisse von
diesen Annahmen und Schätzungen aufgrund vielfältiger Faktoren erheblich
abweichen. Zu diesen Faktoren können beispielsweise die Veränderung der
gesamtwirtschaftlichen Lage, der gesetzlichen und regulatorischen
Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU sowie Veränderungen in der
Branche gehören. Die VERBIO übernimmt keine Gewährleistung und keine Haftung
dafür, dass die künftige Entwicklung und die künftig erzielten tatsächlichen
Ergebnisse mit den in dieser Veröffentlichung geäußerten Annahmen und
Schätzungen übereinstimmen werden.
Informationen zur VERBIO Vereinigte BioEnergie AG (VERBIO)
Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG ist einer der führenden,
konzernunabhängigen Bioenergieproduzenten und zugleich der einzige
großindustrielle Produzent von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan in
Europa. Das Unternehmen beschäftigt ca. 900 Mitarbeitende an seinen
Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie in den
ausländischen Tochtergesellschaften in Indien, USA, Kanada, Polen und
Ungarn. VERBIO setzt auf selbst entwickelte, innovative Technologien und
effiziente, energiesparende Produktionsprozesse. Die Biokraftstoffe von
VERBIO erreichen eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent gegenüber Benzin
oder Diesel. Die Produktionskapazität beträgt rund 660.000 Tonnen Biodiesel,
260.000 Tonnen Bioethanol und 900 Gigawattstunden Biomethan pro Jahr.
Darüber hinaus produziert VERBIO Biodünger und Futtermittel zur Verwendung
in der Landwirtschaft sowie hochwertige Rohstoffe für die Pharma-, Kosmetik-
und Nahrungsmittelindustrie. Mit seinen innovativen Prozessen und
hocheffizienten Produktionsanlagen ist VERBIO einer der Technologieführer im
Biokraftstoffmarkt. Die VERBIO-Aktie (ISIN DE000A0JL9W6 / WKN A0JL9W) ist
seit Oktober 2006 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
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Quelle: dpa-AFX