Plan Optik AG: Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht - Rekordjahr in schwierigem Umfeld
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Plan Optik AG: Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht - Rekordjahr in
schwierigem Umfeld
28.04.2022 / 14:00
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Corporate News
Plan Optik AG: Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht - Rekordjahr in
schwierigem Umfeld
- Vorläufige Zahlen bestätigt
- Gesteigerter Auftragseingang und zufriedenstellender Start ins laufende
Geschäftsjahr
- Erneut breite Prognosespanne aufgrund hoher Unsicherheit
Elsoff, 28.04.2022 - Die Plan Optik AG veröffentlicht heute den
Geschäftsbericht für das Jahr 2021 und bestätigt die Ende März
veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Mit einem Konzernumsatz von EUR 9,47
Mio. und einer EBIT-Marge von 11,7% hat man das Vorkrisenniveau schon wieder
klar hinter sich gelassen und selbst der oberen Rand der Prognose noch
leicht übertroffen. Auch im Branchenvergleich liegt das erreichte
Umsatzwachstum von 12,2% deutlich über der Wachstumsrate für den gesamten
MEMS-Markt.
"War die Unsicherheit zu Beginn des Geschäftsjahres 2021 groß, blicken wir
12 Monate später auf das zahlenmäßig erfolgreichste Geschäftsjahr der
Firmengeschichte zurück. So durchbrach die Gesamtleistung erstmals die
10-Millionen-Euro-Grenze, die EBIT-Marge verbesserte sich in den
zweistelligen Bereich und finanziell stehen wir so gut da wie vielleicht
noch nie. Für diesen Erfolg gibt es mehrere Faktoren: Einerseits haben wir
uns gut auf das schwierige Umfeld eingestellt. So wurde das Warenlager
erhöht, um Lieferkettenschwankungen auszugleichen und teilweise haben wir
Projekte mit neuen Chipherstellern implementiert. Andererseits nahmen große
Medizintechnikkunden ihre Abrufe wieder auf und wichtige Projekte konnten
erfolgreich umgesetzt werden. In einer Situation, in der viel auf Sicht
gesteuert wurde, haben wir den Fokus zudem immer auch auf die Sicherung der
langfristigen Wettbewerbsfähigkeit gelegt. Für 2022 sind wir deshalb gut
aufgestellt, um von der zunehmenden Nachfrage besonders nach intelligenten
MEMS-Lösungen zu profitieren", kommentiert Vorstand Michael Schilling Lage
und Aussichten des familiengeführten Mittelständlers.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Die Umsatzerlöse im Konzern konnten im Vorjahresvergleich um 12,2% von EUR
8,43 Mio. auf EUR 9,47 Mio. gesteigert werden. Die Gesamtleistung
(Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen und andere aktivierte
Eigenleistungen) stieg sogar noch stärker um 21,3% auf EUR 10,09 Mio. (2020:
EUR 8,32 Mio.). Getragen wurde das Wachstum von einer stark erholten
Nachfrage aus dem medizinischen und mikrofluidischen Umfeld. Am deutlichsten
sichtbar wird dies bei der MMT GmbH. War die im Bereich Mikrofluidik tätige
Tochtergesellschaft im Vorjahr besonders von Corona betroffen, konnten die
Umsätze 2021 von EUR 1,17 Mio. auf EUR 2,73 Mio. mehr als verdoppelt werden.
Aufgrund interner Umsätze im Konzernverbund machte sich dies auch in den
Zahlen der Plan Optik AG bemerkbar. Der Umsatz stieg hier um 12,3% von EUR
8,03 Mio. auf EUR 9,02 Mio. Die Umsätze bei der Little Things Factory GmbH
erhöhten sich ebenfalls deutlich um 44,3% auf EUR 0,57 Mio. (2020: EUR 0,39
Mio.). Die POH Termeló és Kereskedelmi Kft. erzielte im Geschäftsjahr 2021
Umsätze in Höhe von EUR 0,31 Mio. (2020: EUR 0,14 Mio.). Aufgrund der
positiven Geschäftsentwicklung bei der MMT GmbH verschob sich der anteilige
Konzernumsatz zurück in Richtung Mikrofluidik. Bereinigt um innerhalb der
Gruppengesellschaften getätigte Geschäfte wurden 2021 hier rund 34% (2020:
18%) der Konzernumsätze erwirtschaftet, die verbleibenden Umsätze entfielen
auf den in der AG gebündelten Bereich Mikrosystemtechnik.
Kostenseitig wirkten sich der neue Standort in Ungarn sowie verbesserte
Prozesse und ein günstigerer Fertigteile-Mix positiv aus. So konnte der
Materialaufwand im Berichtszeitraum trotz anhaltender Lieferverzögerungen
und Preiserhöhungen im Vorjahresvergleich wieder deutlich reduziert werden,
und auch die Personalkosten und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
waren gemessen am Umsatz rückläufig. Als Resultat des deutlichen
Umsatzanstiegs bei unterproportionaler Kostenentwicklung verbesserte sich
die Profitabilität merklich. So stieg das EBITDA 2021 auf EUR 1,76 Mio. und
lag damit deutlich über dem Vorjahreswert (2020: EUR 0,42 Mio.). Dies
entspricht einer auf den Konzernumsatz bezogenen EBITDA-Marge von 18,6%
(2020: 5,0%). Waren im Vorjahr alle weiteren Ergebniskennzahlen noch
negativ, belief sich das EBIT 2021 auf EUR 1,11 Mio. (2020: EUR -0,24 Mio.),
einhergehend mit einer EBIT-Marge von 11,7%. Das Ergebnis vor Steuern (EBT)
verbesserte sich auf EUR 1,05 Mio. (2020: EUR -0,31 Mio.); unter dem Strich
stand im Geschäftsjahr 2021 ein Konzernjahresergebnis in Höhe von EUR 0,69
Mio. (2020: EUR -0,22 Mio.).
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit war wie im Vorjahr positiv
und belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 1,29 Mio. (2020: EUR 0,92 Mio.).
Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen eine Folge des
verbesserten Konzernjahresergebnisses. Anders als im Vorjahr war auch der
Gesamtcashflow infolge der Aufnahme des KfW-Darlehens wieder deutlich
positiv. Nach Investitions- und Finanzierungstätigkeit ergab sich für den
Berichtszeitraum ein Saldo in Höhe von EUR 1,96 Mio. (2020: EUR -0,17 Mio.).
Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2021 belief sich auf EUR 4,03 Mio.
(31.12.2020: EUR 2,07 Mio.). Die Eigenkapitalquote ist trotz der neu
aufgenommenen Fremdmittel mit 57,4% weiterhin mehr als solide (31.12.2020:
72,3%).
Ausblick
Ungeachtet aller Herausforderungen hat die Plan Optik-Gruppe 2021 an ihrem
ambitionierten Investitionsprogramm festgehalten und die technologische
Weiterentwicklung gezielt vorangetrieben. Auch 2022 wird dieser Weg
konsequent weiter verfolgt. Dazu gehört der fortlaufende Ausbau des
Wafer-Universe-Portfolios genauso wie ein größeres Entwicklungsprojekt mit
einem Kunden aus der Pharma-Branche. Außerdem planen wir, das Thema
Nachhaltigkeit stärker in den Fokus zu rücken. Bis Anfang 2023 ist eine
umfassende Bestandsaufnahme inklusive der Identifizierung der richtigen
Benchmarks geplant.
Ein weiterer strategischer Schwerpunkt liegt im laufenden Jahr auf der
Optimierung des Produktportfolios und der Aussortierung von margenschwachen
Produktbereichen. Denn das Umfeld wird nicht einfacher. Führten die Engpässe
bei Halbleitern in einigen Branchen schon zuvor zu Kapazitätsproblemen,
verschärfen der russische Angriffskrieg in der Ukraine sowie neue Lockdowns
in China in Folge der Null-Covid-Strategie die Unterbrechung von
Lieferketten. Weitere Beeinträchtigungen sind zu erwarten, wobei deren
weitere Entwicklung und deren Auswirkungen kaum zuverlässig zu
prognostizieren sind.
Das erste Quartal 2022 verlief zufriedenstellend. Zwar führten
Corona-bedingte Personalausfälle zwischenzeitlich zu Beeinträchtigungen,
aber die Auftragslage ist stabil, und vor allem die Nachfrage der
Medizintechnik-Kunden war in den ersten Monaten weiterhin hoch. Insbesondere
bei Mikrofluidik-Anwendungen für den Medizin- und Pharmabereich sind im
weiteren Jahresverlauf anhaltend positive Beiträge zu erwarten. Beim
Kooperationsprojekt im Bereich Cu-Interposer und Glass-Boards sind
zwischenzeitlich die ersten Antennen gebaut und wachstumsstarke
Anwendungsbereiche wie 5G Netzwerke, Touch-Panels oder endoskopische
Instrumente versprechen gute Absatzmöglichkeiten. Zuvor hatte sich das
Projekt zunächst aufgrund Pandemie-bedingter Reisebeschränkungen und dann
infolge von Lieferzeiten für Spezialmaschinen von über einem Jahr statt
üblicherweise 3 Monaten mehrfach verzögert. Der Auftragseingang summierte
sich im Geschäftsjahr 2021 im Konzern auf EUR 11,49 Mio. (2020: EUR 9,39
Mio.).
Vor diesem Hintergrund rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 aus
heutiger Sicht mit einer Umsatzspanne von EUR 8,80 Mio. bis EUR 10,70 Mio.
Die EBIT-Marge ist dabei abhängig vom erzielten Umsatzvolumen. Bei einem
stabilen Umsatz dürfte das EBIT erneut klar positiv ausfallen, während am
unteren Rand der Umsatzprognose unter Berücksichtigung eines möglichen
Anstiegs der Materialkosten und anhaltenden Preisdrucks ein negatives
operatives Ergebnis nicht ausgeschlossen werden kann. Maßgeblich wird u.a.
sein, inwieweit die gestiegenen Energiekosten und die daraus resultierenden
höheren Einkaufspreise für Vorprodukte weitergegeben werden können. Mit
zunehmender Belastbarkeit wird die Prognosespanne im Jahresverlauf nach
Möglichkeit konkretisiert.
Der vollständige Geschäftsbericht ist auf der Internetseite der Gesellschaft
unter http://www.planoptik.com/ im Bereich Investor Relations abrufbar.
Kontakt: Plan Optik AG
Angelika Arhelger
Über der Bitz 3
D- 56479 Elsoff
Tel.: +49 (0) 2664 5068 10
investor.relations@planoptik.com
Über die Plan Optik AG
Die Plan Optik AG produziert als Technologieführer strukturierte Wafer, die
als aktive Elemente für zahlreiche Anwendungen der Mikro-Systemtechnik in
Branchen wie Consumer Electronics, Automotive, Luft- und Raumfahrt, Chemie
und Pharma unverzichtbar sind. Die Wafer aus Glas, Glas-Silizium oder Quarz
werden in Durchmessern bis zu 300 mm angeboten. Wafer von Plan Optik bieten
hochgenaue Oberflächen im Angström-Bereich (= zehnmillionstel Millimeter),
die durch den Einsatz des eigenentwickelten MDF-Polierverfahrens erreicht
werden. Mit seinen Tochtergesellschaften Little Things Factory GmbH und MMT
GmbH ist Plan Optik zudem im Bereich der Mikrofluidik tätig und zählt hier
zu einem der wenigen Anbieter von kompletten Systemen. Dieses Geschäftsfeld
findet immer mehr Anwendungsmöglichkeiten etwa in der Medizin und Chemie und
bietet so ähnlich hohes Wachstumspotenzial wie der Bereich des bisherigen
Kerngeschäfts der Wafer-Technologie. Die Aktien der Plan Optik AG notieren
im Freiverkehr (Basic Board) der Frankfurter Wertpapierbörse.
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Quelle: dpa-AFX