ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2022: Umsatz und Ergebnis Q1 2022 wie erwartet unter Vorjahr
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ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2022: Umsatz und Ergebnis Q1 2022 wie erwartet unter
Vorjahr
13.05.2022 / 07:30
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ÖSTERREICHISCHE POST Q1 2022:
Umsatz und Ergebnis Q1 2022 wie erwartet unter Vorjahr
Paketbereich nach Lockdown-Dynamik der Vorjahre in Konsolidierungs-phase -
Trendumkehr in H2 erwartet
Ergebnis 2022 in der Bandbreite der letzten beiden Jahre prognostiziert
Umsatz
* Umsatzerlöse um 7,1 % auf 601,4 Mio EUR unter Vorjahresniveau (-2,4 %
exkl. Paket Türkei)
* Brief & Werbepost -3,9 % auf 298,9 Mio EUR
* Paket & Logistik -12,5 % auf 283,1 Mio EUR (-3,4 % exkl. Paket
Türkei)
* Filiale & Bank +49,3 % auf 26,4 Mio EUR
Ergebnis
* EBITDA -17,9 % auf 81,2 Mio EUR
* EBIT -33,7 % auf 39,6 Mio EUR
* Ergebnis je Aktie von 0,71 EUR auf 0,46 EUR
Cashflow und Bilanz
* Operativer Free Cashflow von 72,1 Mio EUR
* Bilanzsumme inkl. bank99 bei 4,9 Mrd EUR
* Stabile Eigenkapital-Position von 693,5 Mio EUR
Ausblick 2022
* Umsatzniveau des Vorjahres wieder angepeilt (Umsatzerlöse 2021: 2,5 Mrd
EUR)
* H1 hinter hohen Vergleichswerten des Vorjahres, Aufholung in H2
angestrebt
* EBIT 2022 zwischen 2021 (205 Mio EUR) und 2020 (161 Mio EUR) erwartet
Im ersten Quartal 2022 verzeichnete die Österreichische Post, wie bereits
kommuniziert, eine Umsatz- und Ergebnisentwicklung unter dem
Vorjahresniveau. Die Umsatzerlöse für die ersten drei Monate 2022 betrugen
601,4 Mio EUR und liegen somit um 7,1 % unter dem ersten Quartal 2021. Der
größte Teil dieses Rückgangs ist auf den stark gesunkenen Wechselkurs der
türkischen Lira zurückzuführen. Der Umsatzrückgang exklusive dem türkischen
Paketgeschäft (Tochtergesellschaft Aras Kargo) betrug 2,4 %. Der Umsatz der
Division Brief & Werbepost reduzierte sich um 3,9 % auf 298,9 Mio EUR,
einerseits bedingt durch die strukturelle Abnahme des adressierten
Briefvolumens sowie andererseits durch den Wegfall positiver COVID-19
Effekte in Form von Sonderaussendungen des Vorjahres. Der Umsatzrückgang der
Division Paket & Logistik von 12,5 % auf 283,1 Mio EUR war insbesondere dem
Kursverlust der türkischen Lira geschuldet. Exklusive dem Türkei-Geschäft
betrug der Umsatzrückgang der Division 3,4 %. Positiv entwickelte sich die
Division Filiale & Bank mit einem Umsatzplus von 49,3 % auf 26,4 Mio EUR.
Die negative Umsatzentwicklung, inflationäre Tendenzen sowie der Druck auf
die türkische Lira beeinträchtigten auch das Ergebnis. Das EBITDA für das
erste Quartal 2022 reduzierte sich von 99,0 Mio EUR auf 81,2 Mio EUR (-17,9
%) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich von 59,8
Mio EUR auf 39,6 Mio EUR (-33,7 %). Die Division Brief & Werbepost
verzeichnete ein EBIT von 41,1 Mio EUR nach 45,5 Mio EUR im Vorjahr, die
Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 17,4 Mio EUR nach
35,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode, überwiegend beeinflusst von der
Kursentwicklung der türkischen Lira, und die Division Filiale & Bank
erreichte ein EBIT von minus 10,7 Mio EUR in der aktuellen Berichtsperiode
nach minus 18,4 Mio EUR im Jahr zuvor (+41,8 %).
Die Kriegshandlungen in der Ukraine wirken sich auf das Geschäftsmodell der
Österreichischen Post indirekt aus - durch die sich verfestigende Inflation,
basierend auf Anstiegen bei Energie und Rohstoffen sowie durch unterbrochene
Liefer- und Wertschöpfungsketten. Der Inflationsdruck führt zu Steigerungen
der operativen Personal- und Energiekosten und beeinträchtigt darüber hinaus
auch das Konsumverhalten weiter negativ. "Durch umfassende Gegenmaßnahmen
ist die Österreichische Post bemüht, die Leistungserbringung der Brief- und
Paketzustellung so kosteneffizient wie möglich zu gestalten. Umsatzseitig
werden moderate Inflationsanpassungen vorgenommen", so Generaldirektor DI
Dr. Georg Pölzl.
In der Entwicklung des Jahres 2022 wird erwartet, dass eine Abweichung zum
Vorjahr speziell das erste Halbjahr betrifft. Die durch Lockdowns
verursachten positiven Sondereffekte des Vorjahres stellen hohe
Vergleichswerte dar. Im zweiten Halbjahr 2022 wird eine Aufholung
angestrebt. Trotz des schwierigen Umfelds peilt die Österreichische Post für
2022 einen möglichst stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr an
(Umsatzerlöse 2021: 2,5 Mrd EUR). Voraussetzung dieser Prognose bleibt eine
weitgehende wirtschaftliche sowie energie- und währungstechnische Stabilität
in den Märkten. Die Ergebnisprognose für 2022 gestaltet sich aufgrund des
aktuellen Umfelds schwierig. Es ist zu befürchten, dass sich inflationäre
Tendenzen nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern längerfristig einstellen.
Das Konzernergebnis (EBIT) 2022 sollte aus heutiger Sicht zwischen den
Niveaus der letzten beiden Jahre zu liegen kommen (EBIT 2021: 205 Mio EUR,
EBIT 2020: 161 Mio EUR). Die Ambition des Unternehmens bleibt aufrecht,
möglichst nahe an das Niveau des Jahres 2021 heranzukommen.
Das vorgesehene Investitionsprogramm der Österreichischen Post wird mit den
Schwerpunkten Kapazitätserweiterung und Nachhaltigkeit im Grunde
beibehalten. Einzelne Investitionen werden überprüft, um die Einhaltung
aller Rentabilitätsziele zu gewährleisten. "Wir versichern unseren
Kund*innen, dass wir auch in diesen herausfordernden Zeiten unsere
höchstmögliche Leistungsfähigkeit und unser hervorragendes Service weiterhin
sicherstellen können", so Georg Pölzl. "Dabei spielt der Umbau der Logistik
in eine klimaneutrale Zustellung bei allen Investitionsentscheidungen eine
gewichtige Rolle", so Georg Pölzl abschließend.
Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen (Auszüge) aus dem
Konzernlagebericht für das erste Quartal 2022 finden Sie ab Seite 4. Der
komplette Bericht ist im Internet unter post.at/ir im
Reporting-Downloadcenter verfügbar.
KENNZAHLEN
Verände-
rung
Mio EUR Q1 Q1 % Mio
20211 2022 EUR
Umsatzerlöse 647,0 601,4 -7,1 % -45,-
7
Brief & Werbepost 311,0 298,9 -3,9 % -12,-
1
Paket & Logistik 323,7 283,1 -12,5 % -40,-
5
Filiale & Bank 17,7 26,4 49,3 % 8,7
Corporate/Konsolidierung -5,3 -7,0 -33,2 % -1,8
Sonstige betriebliche Erträge 22,2 28,4 27,8 % 6,2
Materialaufwand und Aufwand für bezogene -185,6 -175,- 5,4 % 10,0
Leistungen 6
Aufwand für Finanzdienstleistungen -1,0 -3,2 <-100 % -2,2
Personalaufwand -303,5 -288,- 5,1 % 15,5
0
Sonstige betriebliche Aufwendungen -80,5 -81,9 -1,8 % -1,4
Ergebnis aus nach der Equity-Methode 0,2 0,2 -38,1 % -0,1
bilanzierten Finanzanlagen
EBITDA 99,0 81,2 -17,9 % -17,-
7
Abschreibungen -39,2 -41,6 -6,2 % -2,4
EBIT 59,8 39,6 -33,7 % -20,-
2
Brief & Werbepost 45,5 41,1 -9,7 % -4,4
Paket & Logistik 35,8 17,4 -51,3 % -18,-
4
Filiale & Bank -18,4 -10,7 41,8 % 7,7
Corporate/Konsolidierung2 -3,1 -8,2 <-100 % -5,1
Finanzergebnis 2,4 1,1 -54,0 % -1,3
Ergebnis vor Ertragsteuern 62,2 40,7 -34,5 % -21,-
5
Ertragsteuern -12,3 -10,2 16,8 % 2,1
Periodenergebnis 49,9 30,5 -38,9 % -19,-
4
Ergebnis je Aktie (EUR)3 0,71 0,46 -35,9 % -0,2-
6
Cashflow aus dem Ergebnis 109,54 77,9 -28,8 % -31,-
6
Cashflow aus Geschäftstätigkeit 124,1 -20,6 <-100 % -144-
,6
CAPEX 18,3 23,6 28,8 % 5,3
Free Cashflow 117,6 -38,4 <-100 % -156-
,0
Operativer Free Cashflow5 74,4 72,1 -3,0 % -2,2
1 Die Darstellung der Finanzdienstleistungen in der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung wurde angepasst. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen
werden innerhalb der Umsatzerlöse erfasst, die Aufwendungen für
Finanzdienstleistungen werden separat ausgewiesen (vormals erfolgte eine
saldierte Darstellung der Erträge und Aufwendungen aus
Finanzdienstleistungen in den Umsatzerlösen).
2 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren
3 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien
4 Die Darstellung der Erbringung von Finanzdienstleistungen wurde angepasst.
Die Zinsen im Zusammenhang mit der Erbringung von Finanzdienstleistungen
werden gesondert im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit ausgewiesen.
5 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen,
Growth CAPEX und Core Banking Assets
Wien, am 13. Mai 2022
AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT Q1 2022
UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL
Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns verringerten sich im
ersten Quartal 2022 um 7,1 % auf 601,4 Mio EUR, exklusive dem
Türkei-Geschäft (Paket Türkei) betrug der Umsatzrückgang 2,4 %. Die Division
Brief & Werbepost verzeichnete in den ersten drei Monaten einen
Umsatzrückgang von 3,9 %, die Division Paket & Logistik einen Rückgang von
12,5 %, exklusive dem Türkei-Geschäft betrug der Umsatzrückgang 3,4 %.
Positiv entwickelte sich die Division Filiale & Bank mit einem Umsatzplus
von 49,3 % auf 26,4 Mio EUR in den ersten drei Monaten 2022.
Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen
Post betrug im ersten Quartal 2022 49,1 %. Einerseits resultierte der
Umsatzrückgang von 3,9 % aus dem strukturellen Rückgang des adressierten
Briefvolumens durch die elektronische Substitution sowie andererseits aus
dem Wegfall von positiven COVID-19 Effekten durch Sonderaussendungen im
ersten Quartal des Vorjahres. Darüber hinaus ist auch weiterhin ein
volatiles Werbegeschäft feststellbar. Nach einem durch COVID-19 Maßnahmen
negativ betroffenen ersten Quartal des Vorjahres mit behördlich angeordneten
Geschäftsschließungen normalisierten sich im aktuellen Quartal die Werbe-
und Medienpostvolumen.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen
Anteil von 46,5 % am Konzernumsatz. Im Paketgeschäft in Österreich und
insbesondere in der Türkei war ein Rückgang zu verzeichnen, in Südost- und
Osteuropa hingegen gab es weiteres Wachstum. Der Bereich Logistics Solutions
zeigte einen Anstieg der Umsatzerlöse, bedingt durch eine Ausweisänderung.
Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Quartal 2022 einen Anteil am
Umsatz von 4,4 % mit Umsatzerlösen von 26,4 Mio EUR (+49,3 %). Mit Dezember
2021 wurde das Privatkund*innengeschäft der ING in Österreich übernommen.
Dies zeigte positive Effekte beim Zins- sowie Provisionsertrag der bank99.
Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 298,9 Mio EUR stammte im
ersten Quartal 2022 zu 62,8 % aus dem Bereich Briefpost & Business
Solutions, zu 27,2 % aus Werbepost und zu 10,0 % aus Medienpost.
Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 187,6 Mio EUR
im ersten Quartal 2022 um 8,7 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die
rückläufige Volumenentwicklung infolge der Substitution von Briefen durch
elektronische Kommunikationsformen setzte sich fort. Im Berichtszeitraum des
Vorjahres waren die Volumen durch Lockdown Maßnahmen geprägt, im ersten
Quartal 2022 reduzierten sich die Briefvolumen um 4 %, also im Rahmen der
letzten Jahre. Auch die weitere Entwicklung wird von den schwierigen
Rahmenbedingungen geprägt sein. Ein negativer Umsatzeffekt ist der Wegfall
von Sonderaussendungen aufgrund von COVID-19 Maßnahmen im Vorjahr. Die
internationale Briefpost zeigte ebenfalls Rückgänge, der Bereich Business
Solutions entwickelte sich stabil.
Die Werbepost generierte im ersten Quartal 2022 einen Umsatzanstieg von 6,3
% auf 81,5 Mio EUR. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein
Rückgang von 8,6 % verzeichnet worden. Im Werbegeschäft hatten sich die
COVID-19 bedingten behördlich angeordneten Geschäftsschließungen im Vorjahr
besonders negativ ausgewirkt. Eine erhöhte Volatilität ist weiterhin zu
beobachten.
Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen,
erhöhte sich im Periodenvergleich um 3,4 % auf 29,8 Mio EUR. Dieser Anstieg
ist auch hier auf das schwache erste Quartal des Vorjahres zurückzuführen
(-5,5 %).
Die Darstellung der Umsatzerlöse in der Division Paket & Logistik wurde
angepasst. Die Aufgliederung erfolgt nun in Paketlogistik mit einer
regionenbezogenen Erlösdarstellung sowie zusätzlich in
Logistikdienstleistungen. Das erste Quartal des Vorjahres wurde entsprechend
angepasst. Der Umsatz der Division Paket & Logistik verringerte sich im
ersten Quartal 2022 um 12,5 % auf 283,1 Mio EUR.
Der hohe Rückgang ist im Wesentlichen auf das Paketgeschäft in der Türkei
(Paket
Türkei) zurückzuführen, welches sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um
39,1 % auf 50,4 Mio EUR verringerte. Neben einem Volumenrückgang von 19 %
gegenüber dem starken ersten Quartal des Vorjahres wirkte sich auch der
Druck auf die türkische Lira negativ auf die türkischen Paketumsätze in die
Konzernwährung (Euro) aus.
Auch der Bereich Paket Österreich reduzierte sich um 6,8 % im ersten Quartal
2022. Nach außerordentlich hohen Mengenzuwächsen im Vorjahresquartal (+36 %)
ist nun eine Konsolidierung der Paketmengen eingetreten.
Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) zeigt weiterhin
positive Zuwachsraten und stieg in den ersten drei Monaten 2022 um 3,8 % auf
42,4 Mio EUR.
Der Bereich Logistics Solutions (inkl. Konsolidierung), der
Sonderlogistikdienstleistungen wie etwa den Transport von COVID-19 Test Kits
durchführt, stieg in der aktuellen Berichtsperiode um 16,0 % auf 19,5 Mio
EUR. Der Anstieg ist auf eine Ausweisänderung zurückzuführen. Die positiven
Sondereffekte durch Logistikdienstleistungen haben sich in der aktuellen
Berichtsperiode leicht reduziert.
Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im ersten
Quartal 2022 um 49,3 % von 17,7 Mio EUR auf 26,4 Mio EUR. Die
Filialdienstleistungen reduzierten sich um 14,3 % von 10,5 Mio EUR auf 9,0
Mio EUR im aktuellen Berichtszeitraum. Die Erträge aus
Finanzdienstleistungen in Höhe von 17,4 Mio EUR im ersten Quartal 2022
zeigten einen starken Anstieg aufgrund der Übernahme des
Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich. Die bank99 hat mit Anfang
Mai 2022 bereits 245.000 Kund*innen.
ERGEBNISENTWICKLUNG
Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten
Aufwandspositionen der Personalaufwand (47,9 %), der Materialaufwand und
Aufwand für bezogene Leistungen (29,2 %) sowie sonstige betriebliche
Aufwendungen (13,6 %). Weiters entfielen 6,9 % auf Abschreibungen und 0,5 %
auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.
Der Personalaufwand belief sich im ersten Quartal 2022 auf 288,0 Mio EUR,
dies entspricht einem Rückgang von 5,1 % bzw. 15,5 Mio EUR. Der operative
Personalaufwand blieb im Vergleich zur Vorjahresperiode stabil. Der
Österreichische Post-Konzern beschäftigte in den ersten drei Monaten 2022
durchschnittlich 27.239 Mitarbeiter (Vollzeitkräfte), während in der
Vorjahresperiode durchschnittlich 27.541 Mitarbeiter*innen tätig waren (-1,1
%). Zusätzlich zu den operativen Personalaufwendungen umfasst der
Personalaufwand der Österreichischen Post auch diverse nicht-operative
Personalaufwendungen wie Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die
primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter
Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Der nicht-operative Personalaufwand
des ersten Quartals 2022 enthielt weniger Aufwendungen als die
Vergleichsperiode des Vorjahres.
Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen reduzierte sich um
5,4 % auf 175,6 Mio EUR. Die Verringerung ist überwiegend auf die
Währungsumrechnung der türkischen Lira zurückzuführen, die im Vergleich zum
Vorjahr geringere Aufwendungen in Euro zur Folge hatte. Gegenläufig wirkten
höhere Treibstoff- und Energiekosten sowie auch Transporte durch externe
Dienstleister.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im ersten Quartal 2022 um
27,8 % auf 28,4 Mio EUR und sind im Wesentlichen auf COVID-19
Rückvergütungen durch den Bund im Zusammenhang mit Krankenständen
zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich
lediglich um 1,8 % auf 81,9 Mio EUR.
Das EBITDA lag im ersten Quartal 2022 mit 81,2 Mio EUR um 17,9 % unter dem
Niveau des Vorjahres von 99,0 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge von
13,5 %. Die Abschreibungen lagen in den ersten drei Monaten 2022 mit 41,6
Mio EUR um 6,2 % bzw. 2,4 Mio EUR über dem Vorjahr. Der Anstieg ist im
Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die
Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT erreichte 39,6 Mio EUR
im ersten Quartal 2022 nach 59,8 Mio EUR im Vorjahr. Die EBIT-Marge betrug
6,6 %.
Das Finanzergebnis des Konzerns betrug 1,1 Mio EUR nach 2,4 Mio EUR im
Vorjahr. Somit ergab sich, nach Abzug der Ertragssteuern von 10,2 Mio EUR,
ein Periodenergebnis für die ersten drei Monate 2022 von 30,5 Mio EUR nach
49,9 Mio EUR im ersten Quartal des Vorjahres. Das unverwässerte Ergebnis je
Aktie betrug 0,46 EUR im Vergleich zu 0,71 EUR in der Vorjahresperiode.
ERGEBNIS NACH DIVISIONEN
Das Konzern-EBIT für das erste Quartal 2022 reduzierte sich von 59,8 Mio EUR
auf 39,6 Mio EUR und war geprägt von geringeren Mengenentwicklungen nach den
positiven Sondereffekten des Vorjahres. Insbesondere negative
gesamtwirtschaftliche Einflüsse wie der Druck auf die türkische Lira
belasteten das Ergebnis des ersten Quartals 2022.
Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in
den ersten drei Monaten 2022 ein EBIT von 41,1 Mio EUR nach 45,5 Mio EUR im
Vorjahr. Der Umsatzrückgang in der aktuellen Berichtsperiode konnte durch
weitreichende Gegenmaßnahmen auf Kostenseite teilweise kompensiert werden.
Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 17,4 Mio EUR im
ersten Quartal 2022 nach 35,8 Mio EUR in der Vorjahresperiode. Das
entspricht einem Rückgang von 18,4 Mio EUR. Während das erste Quartal des
Vorjahres noch von außerordentlichem Rückenwind im Paketgeschäft geprägt
war, stieg das Paketvolumen in Österreich - auch bedingt durch Lockdown
Situationen - vom ersten Quartal 2019 zum ersten Quartal 2021 um über 70 %.
Ein Konsolidierungseffekt ist daher bereits erwartet worden, der Rückgang
dieser Paketmengen im ersten Quartal 2022 betrug 9 % im Vergleich zur
Vorjahresperiode. Ein belastender Effekt resultierte auch aus der starken
Abwertung der türkischen Lira, der zu einem niedrigerem Umsatz- und
Ergebnisbeitrag der türkischen Tochtergesellschaft auf Euro-Basis geführt
hat. Während der Türkei-Umsatz unserer nach wie vor profitablen
Tochtergesellschaft in lokaler Währung im ersten Quartal um 7,1 %
angestiegen ist, musste auf Euro-Basis ein Rückgang von 39,1 % verbucht
werden.
Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 10,7 Mio EUR im
ersten Quartal 2022 nach minus 18,4 Mio EUR im Jahr zuvor und zeigte somit
eine Ergebnisverbesserung von 41,8 % bzw. 7,7 Mio EUR. Ein positiver
Ergebnistrend aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft ist erkennbar, verstärkt
durch die Übernahme des Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich.
Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung und konzerninternes
Umlageverfahren) veränderte sich von minus 3,1 Mio EUR auf minus 8,2 Mio
EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie
sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns
erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen
Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der
nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher
Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.
CASHFLOW UND BILANZ
Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free
Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten
und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free
Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking
Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 72,1 Mio EUR im Vergleich zu
74,4 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
erreichte in den ersten drei Monaten 2022 minus 85,2 Mio EUR nach minus 42,1
Mio EUR im Vorjahr.
Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und
Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 31. März 2022 bei 4.885,1 Mio
EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen von 1.202,2 Mio EUR eine der größten
Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
von 329,0 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts-
oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die per 31. März 2022 mit 138,0
Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind Forderungen in Höhe von 379,5
Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen Vermögenswerte lagen zum 31.
März 2022 bei 32,9 Mio EUR. Die finanziellen Vermögenswerte aus
Finanzdienstleistungen lagen per Ende des ersten Quartals 2022 bei 2.831,0
Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der
bank99.
Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen
Post-Konzerns zum 31. März 2022 bei 693,5 Mio EUR (Eigenkapitalquote von
14,2 %). Die proforma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode
berücksichtigt) betrug per Ende März 2022 32 %. Die Rückstellungen lagen mit
Ende der Berichtsperiode bei 683,1 Mio EUR, die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 500,8 Mio EUR. Finanzielle
Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 2.675,7 Mio EUR
resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und
Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).
AUSBLICK 2022
Der Jahresbeginn 2022 hat die sich abzeichnenden Trends bestätigt. Es kam zu
Lieferengpässen und zu Verzögerungen in der globalen Wertschöpfungskette.
Dies legte die Basis für steigende Inflationszahlen und zurückhaltendes
Konsumverhalten. Die Kriegshandlungen in der Ukraine verstärkten nunmehr die
internationalen wirtschaftlichen Herausforderungen durch einen Anstieg der
Rohstoffpreise - insbesondere der Energieträger. Weitere Engpässe der
Liefer- und Wertschöpfungsketten erhöhten den Inflationsdruck und führten zu
Steigerungen der operativen Personal- und Produktionskosten in Industrie-
und Dienstleistungsunternehmen. Für das Jahr 2022 ist daher mit den
angesprochenen herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu
rechnen.
Umsatzstabilität 2022 angepeilt
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes peilt die Österreichische
Post für 2022 einen möglichst stabilen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr an.
Besonders in der ersten Jahreshälfte 2022 stellen die durch positive
Sondereffekte entstandenen Umsatzzahlen des Vorjahres einen hohen
Vergleichswert dar, im zweiten Halbjahr sollten die Vorjahreszahlen wieder
leichter erreichbar sein. Voraussetzung dieser Prognose bleibt eine
weitgehende energietechnische sowie wirtschaftliche und währungstechnische
Stabilität in den Märkten.
In der Division Brief & Werbepost ist für 2022 ein leicht rückläufiges
Geschäft zu erwarten. Die volatile Entwicklung der letzten Jahre - bedingt
durch diverse Einschränkungen aufgrund der Pandemie - wird sich in Summe
verringern. Die Menge an klassischen Briefen wird wie bisher in der
Größenordnung von ca. 5 % p.a. strukturell rückläufig bleiben. Es wird
versucht, inflationäre Kostensteigerungen in Form von entsprechenden
Preisanpassungen auszugleichen. So wird etwa im Universaldienst der
Eco-Brief für nicht zeitkritische Sendungen - die Zustellung erfolgt
innerhalb von 2-3 Tagen - per 1. Juli 2022 von 0,74 EUR auf 0,81 EUR
angehoben. Volatile Trends sind aufgrund eines zurückhaltenden
Werbeverhaltens auch in der Werbe- und Medienpost zu erwarten.
Der Umsatz der Division Paket & Logistik ist in den letzten Jahren stark
gestiegen. Beflügelt auch durch COVID-19 bedingte Lockdown Situationen, die
zu einem zusätzlichen Paketvolumen im E-Commerce geführt haben. Eine gewisse
Konsolidierung ist daher für 2022 absehbar, ebenso wie die stetig steigende
Eigenzustellung eines Großkunden in Österreich. Weitere Herausforderungen am
Paketmarkt ergeben sich durch rückläufige COVID-19 bedingte
Logistikdienstleistungen sowie durch währungstechnische Unsicherheiten am
türkischen Markt. Um den Umsatzrückgang im aktuellen Geschäftsjahr so gering
wie möglich zu halten, werden die Leistungsprozesse weiter optimiert und
moderate Inflationsanpassungen vorgenommen.
Die Umsatzentwicklung der Division Filiale & Bank sollte sich auch im Laufe
des Jahres 2022 weiter verbessern. Im Fokus des Jahres 2022 stehen dabei die
Integration des ING Privatkund*innengeschäfts in die bank99 sowie der
weitere Kund*innenhochlauf und die Erweiterung der Produktpalette.
Konzernergebnis 2022
Die Ergebnisprognose der Österreichischen Post für 2022 gestaltet sich
aufgrund des aktuellen Umfelds schwierig. Es ist zu befürchten, dass sich
inflationäre Tendenzen nunmehr nicht nur kurzfristig, sondern längerfristig
einstellen. Dies könnte nicht nur Auswirkungen auf die Kostensituation,
sondern auch auf Kaufkraft und Kaufverhalten der Konsumenten haben. Das
Konzernergebnis (EBIT) 2022 sollte aus heutiger Sicht zwischen den Niveaus
der letzten beiden Jahre zu liegen kommen (EBIT 2021: 205 Mio EUR, EBIT
2020: 161 Mio EUR). Die Ambition des Unternehmens bleibt aufrecht, möglichst
nahe an das Niveau des Jahres 2021 heranzukommen.
Investitionsprogramm beibehalten
Das vorgesehene Investitionsprogramm der Österreichischen Post wird im
Grunde beibehalten. Einzelne Investitionen werden überprüft, um die
Einhaltung aller Rentabilitätsziele zu gewährleisten.Basis der
Investitionstätigkeit 2022 sind Instandhaltungsmaßnahmen (Maintenance CAPEX)
in Österreich, Südost- und Osteuropa sowie der Türkei in der Größenordnung
von ca. 100 Mio EUR. Darüber hinaus sind auch wieder Wachstumsinvestitionen
von etwa 80 Mio EUR in Österreich (Growth CAPEX) vorgesehen. Der Umbau der
Logistik in eine klimaneutrale Zustellung spielt bei allen
Investitionsvorhaben eine gewichtige Rolle.
RÜCKFRAGEHINWEIS Österreichische Österreichische Post AG DI Harald
Post AG Mag. Ingeborg Gratzer Hagenauer Leitung Investor
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13.05.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com
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1350901 13.05.2022
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Quelle: dpa-AFX