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16.09.2020 ‧ dpa-Afx

DGAP-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand (deutsch)

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MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank

mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand

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DGAP-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai
Jordan, Vorstand

16.09.2020 / 10:00
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Die Kunst des Scheiterns

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb
Wertpapierhandelsbank AG

Manche Kapitalmarkttransaktionen laufen sehr erfolgreich - andere
Platzierungen entwickeln sich wiederum sehr zäh oder eben auch gar nicht und
werden dann "verschoben", abgesagt oder mit einer auf biblische
Zeitabschnitte verlängerten Platzierungsphase versehen. Für einige
Marktteilnehmer und Anleger ist es aber nicht immer gleich ersichtlich,
warum "der Markt" hier Emittenten unterschiedlich abschneiden lässt. Die
nachstehenden Zeilen sollen somit eine komprimierte Übersicht geben, auf
welche Kriterien Emittenten und Anleger grundsätzlich achten sollten. Diese
teilen wir in 3 Cluster auf, nämlich:

1. Die fundamentale und perspektivische Einschätzung des Emittenten und des
Managements

2. Die Auswahl der nötigen und richtigen Partner für eine reibungslose
Transaktion

3. Die Struktur der Transaktion

Diese Punkte verhalten sich dynamisch zueinander. Ganz wichtig ist die
Unterscheidung von "neutralen Informationen" und solchen die eher vom
Emittenten betriebenes Marketing sind. Um Missverständnissen vorzubeugen,
wir halten solches Marketing nicht nur für legitim, sondern auch für ein
wichtiges Medium, um eine Transaktion und ihre Merkmale bekannt zu machen
und möglichst breite Kreise dazu zu bewegen, sich mit einer Transaktion
inhaltlich auseinanderzusetzen. Anzeigen allein fehlt es an Inhalten - schon
aus rechtlichen Gründen.

Eine gute und seriöse Pressearbeit ist eher geeignet, den Anlegern eine gute
Hilfestellung zu liefern. Aber es ist naheliegend, dass Emittenten ihre
Transaktion anpreisen und hier ein fairer, aber kritischer
Finanzjournalismus nötig ist. Diesbezüglich hat sich der Markt in den
letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Es ist auf den ersten Blick für
die meisten sicher nicht leicht, die fließenden Übergänge zwischen
Marketingtexten und analytischen Finanzjournalismus zu erkennen - aber
letztendlich lohnt es sich.

Im ersten Cluster verorten wir regelmäßig dieselben Fehler. Da kommen
Emittenten ohne hinreichenden "Track-Record" in ihrem Markt, der bei
möglichen Investoren die Konfidenz der Belastbarkeit des Geschäftsmodelles
erhöhen würde. Oder das Geschäftsmodell ist so komplex, dass es schwer zu
vermitteln ist. Oft hilft uns "Sherlock-Google" weiter und wir finden für
die Emittentin oder die handelnden Protagonisten eine Historie im "Netz, das
nie vergisst". Manchmal löst dies aber weitere Fragezeichen aus.

Ein Fehler, der gerade in der Anfangsphase des Marktes für Anleihen kleiner
und mittlerer Unternehmen (KMU) immer wieder vorkam, war die nahezu
kritiklose Platzierung von Emittenten mit bereits viel zu hoher Verschuldung.
Hier ist der Kapitalmarkt aber in den Jahren seit 2016 bereits deutlich
selektiver geworden und "nimmt" Emittenten mit derartigen Merkmalen nicht
mehr oder nur sehr zögerlich an. Solche Transaktionen scheitern zumeist und
das ist auch gut so. Weitere Gründe für das ebenso wünschenswerte wie auch
manchmal kolossale Scheitern sind mangelnde Ertragskraft zur Abdeckung der
Kapitalmarktverbindlichkeiten. Von Tilgung ganz zu schweigen. Hier hilft oft
schon ein handelsüblicher Taschenrechner.

Manche Manager sind nur in einer Disziplin erfolgreich und verfehlen
konstant ihre Planungen und Ankündigungen. Trau-schau-wem! Wer etwas tiefer
in die Bilanzanalyse einsteigt, der findet manchmal sehr hohe
"Goodwill-Positionen" oder "aktivierte Eigenleistungen" die zum Nachdenken
anregen sollten.

Auch wenn ein Emittent bei den vorstehenden Punkten zufriedenstellende
Merkmale aufweist, kann eine Transaktion durch fundamentale Fehler in
problematisches Fahrwasser geraten.
Hier ist die Auswahl des richtigen Bankpartners ein zentraler Faktor. Dieser
hilft alle Fallstricke auf dem Weg zu einer erfolgreichen Transaktion zu
identifizieren. Ein Lead-Manager sollte aber eine entsprechende
Transaktionshistorie vorweisen können. Auch hier trennt sich schnell die
Spreu vom Weizen. Eine gute Bank sitzt mit ihrem Auftraggeber im selben Boot
und arbeitet am gemeinsamen Transaktionserfolg. Denn scheitert die
Transaktion, ist nicht nur die Reputation des Emittenten belastet. Die der
Bank ist es oft auch.

Es gibt Banken, die weder die Erfahrung, die Kapazität oder eine belastbare
Kundenbasis und Vertriebskraft haben, um eine Transaktion erfolgreich über
die Ziellinie zu bringen. Oder mit Ausfällen oder gescheiterten
Transaktionen wurde bereits Vertrauen bei den Investoren eingebüßt.
Neuerdings beobachten wir Tendenzen, in denen Platzeure parallel zwei
Transaktionen sogar aus derselben Branche begleiten und dieser
Interessenkonflikt dann beide Deals kannibalisiert.

Regelmäßig werden wir von Emittenten kontaktiert, deren Transaktion
gescheitert ist und das geringere platzierte Volumen die relativen Kosten
für die Emission in die Höhe katapultiert hat.
Aber sind erstmal (zu wenig) Wertpapiere ausgegeben, ist an der Struktur
nichts mehr zu ändern. Das Kind liegt im Brunnen. Oft wurde der Zinssatz
nicht hinreichend marktgerecht ausgelotet. Es mangelt an
Transparenzverpflichtungen. Die Anlegerschutzklauseln (Covenants) sind
ungeeignet oder Ausschüttungssperren, die absichern sollen, dass der
Anleihegläubiger am wirtschaftlichen Erfolg durch planmäßige Bedienung der
Verpflichtungen aus der Anleihe partizipiert werden, nicht vereinbart. Aus
unterschiedlichen Gründen verzichten Emittenten auf wichtige Instrumente zur
Unterstützung des Platzierungserfolges. Genannt seien hier Ratings, Research
oder gar ein Prospekt für ein öffentliches Angebot.

Bei manchen Emissionen reichte in den letzten Jahren auch ein Blick in den
Verwendungszweck des Anleiheerlöses, um das Heer der Anleger von einem
Investment abzuhalten. Vor allem wenn das Geld über die Ablösung von
Gesellschafterdarlehen in den Taschen derer landet, die eigentlich an ihr
Unternehmen glauben sollten. Bei manchen Emissionen ist schlichtweg das
Volumen so niedrig angesetzt, dass diese professionellen Investoren aus
jedem Fokus fallen.

Zum Glück scheitern zahlreiche Emissionen, die zu viele der vorstehend
beschriebenen Mängel aufweisen. Nur wenn alle Marktteilnehmer weiterhin ein
scharfes Augenmerk haben, wird der Markt Freude bereiten und den Unternehmen
eine zunehmend attraktive Alternative zu anderen klassischen
Finanzierungsformen bieten. Dem Investor muss eine attraktive Rendite
angeboten werden - gleichzeitig sollte die Zeichnung einer Anleihe nicht zu
Schlafstörungen führen.

Denen der sogenannte "Smell" einer erfolgreichen Transaktion und zügiger
Vollplatzierung vorauseilt. Denn auch mit nicht ausplatzierten Anleihen
haben Investoren zumindest eine Zeitlang ein Päckchen zu tragen. Es kommt
immer wieder zu Nachplatzierungen, die eine positive Kursentwicklung selbst
dann verhindern, wenn sich das Unternehmen positiv entwickelt.

Lassen Sie also ruhig auch mal eine Transaktion scheitern, wenn Sie
befürchten das sie zu viele der vorstehend beschriebenen Punkte entdeckt
haben. Dann scheitern Sie selbst nämlich nicht.

Zu mwb:

Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister
mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt
und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der
Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der
Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den
Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart.
mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates &
Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für
deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um
Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds.
Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.

Kontakt und weitere Informationen:

mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstrasse 4
D-20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
E-Mail: kjordan@mwbfairtrade.com

Disclaimer:

Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist Herausgeber des vorliegenden
Dokumentes. Obwohl die Informationen in diesem Dokument aus Quellen stammen,
die die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG für zuverlässig erachtet,
kann für die Richtigkeit der Informationen in diesem Dokument keine Gewähr
übernommen werden.
Dieses Dokument stellt keinen Prospekt dar und ist nicht geeignet, als
Grundlage zur Beurteilung der in dem Dokument vorgestellten Wertpapiere
herangezogen zu werden. In diesem Dokument enthaltene Schätzungen und
Meinungen stellen ausschließlich die Beurteilungen, der mwb fairtrade
Wertpapierhandelsbank AG, zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes dar
und können zu jedem Zeitpunkt ohne vorherige Ankündigung geändert werden.
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können von Zeit zu Zeit Bestände an den in diesem Dokument genannten
Wertpapieren oder an darauf basierenden derivaten Finanzinstrumenten halten,
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um die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer Anlageentscheidung unter
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dem Vertrauen auf in diesem Dokument enthaltenen Meinungen oder Aussagen
noch für Unvollständigkeiten in diesem Dokument. Jede US-Person, die dieses
Dokument erhält und Transaktionen mit hierin genannten Wertpapieren tätigen
möchte, ist verpflichtet, dies durch einen in den USA zugelassenen
Dienstleister.

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Quelle: dpa-AFX

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