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DGAP-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand (deutsch)

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MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank

mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand

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DGAP-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG / Schlagwort(e): Sonstiges
mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai
Jordan, Vorstand

17.06.2021 / 10:00
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Die Qual der Wahl...
...sagt der Volksmund

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb
Wertpapierhandelsbank AG

Nach dem von Kritikern beklagten multiplen Staatsversagen bei der
professionellen Bekämpfung der Pandemie steht eine neue Herausforderung
bevor. Die Bundestagswahl. Eine neue Herausforderung? Nein, denn die Politik
befindet sich seit dem ersten Lockdown ohnehin vorwiegend im Wahlkampf.

Nun stellt sich dem Wahlvolk die Qual. Denn noch nie war das Land so
zerrissen wie jetzt und die Spaltung reflektiert und befeuert sich in den
Umfragen. Der kommenden Bundesregierung ist ein glückliches Händchen zu
wünschen, im Land wieder eine kompromissfähige Atmosphäre zu schaffen. Die
Pandemie hat Politikverdrossenheit weiter explodieren lassen. Und wenn schon
der Fraktionsvorsitzende der Union eine Reform des Staatswesens fordert,
dann muss es wirklich schlecht bestellt sein um "das System".

Dass die Union seit 16 Jahren die Bundesregierungen anführt und mit Ihren
Erkenntnissen oft zu spät kommt, erwähnt er nicht. Die Beispiele Klima-,
Energie-, und Verkehrspolitik oder Digitalisierung sind derzeit in aller
Munde und belegen das Thema. Erfolgreich aber in der Neutralisierung der
Sozialdemokratie, die in der Koalition immer mehr Probleme hat, mit Ihrer
Arbeit noch wahrgenommen zu werden.

Viele kapitalmarkt- und wirtschaftsorientierte Leser bauen daher auf die
vermeintlich liberale Partei, die aber seit der geistig-moralischen Wende
1983 überwiegend nur noch wirtschaftsliberale Klientelpolitik betreibt und
einen großen Teil ihres liberalen Potentials und an Bedeutung verliert. Der
stete Demokratierückbau und die Regulierungs- und Verbotswelle in der
Pandemie schaffen Perspektiven aber haben die Parteispitze nicht davon
abgehalten bereits vor der Wahl Ausschlussszenarien zu definieren und damit
bereits Wählerpotential und politische Alternativen zu limitieren.
Ähnliche Probleme mit der Glaubwürdigkeit haben bei manchen die Grünen. Die
Grünen haben in der politischen Verantwortung oft das Gegenteil ihrer
eigentlichen Programmatik umgesetzt.

Doch ist das Thema Klimawandel und Umweltschutz eben keine "Sau", die gerade
mal aktuell durchs Dorf gejagt wird. Es ist ein überfälliger Kurswechsel in
weiten Teilen der Welt der durch die alarmierenden wissenschaftlichen
Erkenntnisse, den Zeitgeist und vor allem von breiten Teilen der Jugend
getragen wird. Mit einer nie dagewesenen Dynamik auch in Wirtschaft und
Kapitalmärkten. Wer das Environment, Social, Governance (ESG)-Thema nicht im
Fokus hat, bekommt an den Märkten zunehmend schlechtere Konditionen oder gar
kein Geld mehr.

Sogar Ex-Siemens-Boss Joe Kaeser bescheinigt den Grünen ""Die größte
Glaubwürdigkeit für eine nachhaltige und langfristige Erneuerung". Das
aktuelle Programm ist ein modernes doch enthält es aus Sicht des
Kapitalmarktes auch diverse Bausteine aus der Folterkammer. Von manchen
Punkten wünscht sich der Autor baldige Umsetzung und von anderen Dingen kann
man vielleicht erhoffen, dass sie als taktisches "Kanonenfutter" für
kommende Koalitionsverhandlungen gedacht sind.

Was bedeutet die Bundestagswahl nun für die Kapitalmärkte? Die Bedeutung von
ESG-Kriterien wird weiter zunehmen. Das Augenmerk auf deren Glaubwürdigkeit
aber ebenfalls. Bei den KMUs kommt das Thema nun auch an und wird zum
entscheidenden Treiber für die Kapitalmarktfähigkeit. Insofern ist eine
grüne Rolle in der kommenden Regierung zunächst kein grundsätzliches
Schreckgespenst für die Börse, wie uns heute so mancher weismachen möchte,
sondern weiterer Treibstoff für die antizipierende Rotation der Favoriten an
den Börsen. Aber nicht in jedem Koalitionsszenario. Und solche Szenarien
gibt es bei der Volatilität der Umfragen ja viele.

Vor dem Hintergrund der dominanten Themen vermissen wir leider
parteiübergreifend klar erkennbare Konzepte für die Mittelstand, dessen
Zukunft bei der kommenden Bundestagswahl primär keine Rolle spielen wird.
Denn die Markt-Bereinigung bei den Zombie-Unternehmen steht nach wie vor im
Raum und wird gemeinsam mit den teilweise nur verschobenen Herausforderungen
durch die Regulierung das Finanzierungsumfeld nicht verbessern.

Der Kapitalmarkt bleibt aus unserer Sicht eine wichtige Alternative für die
Finanzierung mit Eigen- oder Fremdkapital. Und dieser Kapitalmarkt fordert
heute bereits eine nachvollziehbare Position zum Thema Nachhaltigkeit, um
bei der Umsetzung von Finanzierungsvorhaben optimale Ergebnisse zu erzielen.

Nahezu kein Investor klammert das Thema mehr aus. Kein Tag an dem nicht
zahlreiche Beiträge dazu veröffentlicht werden. Und auch die begleitenden
Banken müssen zunehmend Farbe bekennen und entsprechend beraten können. Die
Bafin hatte das Thema Nachhaltigkeit bereits auf ihrer Prioritätenliste 2021
und es dann aber vor dem Hintergrund anderer Themen wie Wirecard und
Pandemie um ein Jahr verschoben. Hier wären zusätzlich entsprechende
politische Konzepte notwendig, um für die Unternehmen und Emittenten auch
ein planbares Umfeld zu schaffen. Corona- und Klimapolitik reichen allein
nicht aus. Es bleibt die Hoffnung, dass eine sich neue Regierung nach der
Wahl auch mit den Erfordernissen des Mittelstandes beschäftigt. Dieser trägt
weiterhin große Teile der Wirtschaft in Deutschland und verdient keine Qual.

Zu mwb:
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister
mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt
und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der
Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der
Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den
Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart.
mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates &
Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 38.000 Orderbücher für
deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um
Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds.
Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.

Kontakt und weitere Informationen:

mwb Wertpapierhandelsbank AG
Kai Jordan
Kleine Johannisstrasse 4
D-20457 Hamburg
Tel: +49 40-360995-20
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Quelle: dpa-AFX

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