Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle im ersten Halbjahr 2021 mit 51 % mehr neuen Bestellungen
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Halbjahresbericht
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle im ersten Halbjahr 2021 mit 51 %
mehr neuen Bestellungen
31.08.2021 / 08:00
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Hermle im ersten Halbjahr 2021 mit 51 % mehr neuen Bestellungen
Umsatz noch 13 % unter Vorjahr, Rückstand kontinuierlich verkleinert
Betriebsergebnis bei 18,4 Mio. Euro (Vj. 29,8 Mio. Euro)
Im Gesamtjahr Umsatzplus von 10 % und hierzu unterproportionale
Ergebnisentwicklung erwartet
Gosheim, 31. August 2021 - Die Geschäfte der Maschinenfabrik Berthold Hermle
AG haben sich nach einem noch verhaltenen Jahrsauftakt ab dem zweiten
Quartal 2021 deutlich belebt. In den ersten sechs Monaten erhöhte sich der
konzernweite Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und
Automationsspezialisten im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um
51,1 % auf 180,4 Mio. Euro (Vj. 119,4 Mio. Euro). Dabei stiegen die neuen
Bestellungen aus dem Inland um 48,1 % auf 65,3 Mio. Euro (Vj. 44,1 Mio.
Euro) und aus dem Ausland um 52,9 % auf 115,1 Mio. Euro (Vj. 75,3 Mio.
Euro).
Die Nachfrage, die zunächst in pandemiestabilen Branchen wie der
Medizintechnik, Verpackungs- und Elektronikindustrie wieder anzog, erholte
sich zuletzt auch in den von der automobilen Wende nicht betroffenen Teilen
der Automobilindustrie sowie im Maschinenbau insgesamt. Besonders hoch war
der Bedarf im Bereich Industrie 4.0, für den Hermle ein komplettes Spektrum
von automatisierten Einzelmaschinen bis zu vollständig integrierten
Automationslösungen bietet.
Am Stichtag 30. Juni 2021 verfügte der Hermle-Konzern über einen
Auftragsbestand von 85,9 Mio. Euro. Das entsprach einem Plus von 91,7 %
gegenüber dem Wert zum Jahreswechsel 2020/2021 (31.12.2020: 44,8 Mio. Euro)
sowie von 48,6 % im Vergleich zum Niveau des Vorjahresstichtags (Vj. 57,8
Mio. Euro).
Der Hermle-Konzernumsatz bewegte sich im ersten Halbjahr 2021 mit 139,3 Mio.
Euro noch 13,4 % unter dem entsprechenden Vergleichswert 2020 (Vj. 160,9
Mio. Euro). Ursächlich für den Rückstand, der sich im bisherigen
Jahresverlauf sukzessive reduzierte, war der durch die Corona-Pandemie und
die automobile Wende bedingt niedrige Auftragsbestand aus dem Vorjahr. Das
Geschäftsvolumen im Bereich Service- und Schulungsdienstleistungen übertraf
aber bereits das Vorjahresniveau, und auch bei Neumaschinen ist mit einer
weiteren Erholung zu rechnen. Im Inland wurde bis Ende Juni ein
Konzernumsatz von 59,5 Mio. Euro (Vj.62,9 Mio. Euro) erzielt und im Ausland
von 79,8 Mio. Euro (Vj. 98,0 Mio. Euro), was einer Exportquote von 57,3 %
(Vj. 60,9 %) entspricht.
Die Hermle-Ertragslage war im Berichtszeitraum weiter stark von der
Unterauslastung der Kapazitäten beeinträchtigt. Darüber hinaus machten sich
der anhaltend intensive Wettbewerb sowie Preissteigerungen bei
Zukaufmaterialien und Energiekosten bemerkbar, die bisher nicht an die
Kunden weitergegeben wurden. Ferner führte die langfristig orientierte
Personalpolitik mit dem Ziel, die Belegschaft während der Corona-Krise
intakt zu halten, zu einem kurzfristig höheren Personalkostenanteil. Wegen
der erwarteten weiteren Nachfrageerholung im zweiten Halbjahr wurden in der
Berichtsperiode zudem umfangreiche Vorleistungen erbracht.
Insgesamt entwickelte sich das Betriebsergebnis (EBIT) im Konzern
prognosegemäß deutlich unterproportional zum Umsatz und lag in den ersten
sechs Monaten 2021 mit 18,4 Mio. Euro um 38,3 % unter dem
Vorjahresvergleichswert (Vj. 29,8 Mio. Euro). Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit reduzierte sich um 38,8 % auf 18,3 Mio. Euro (Vj. 29,9
Mio. Euro), sodass die Bruttoumsatzmarge auf 13,1 % zurückging (Vj. 18,6 %).
Nach Steuern wurde ein Periodengewinn von 13,3 Mio. Euro ausgewiesen (Vj.
21,5 Mio. Euro).
Die Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns blieb im ersten Halbjahr
2021 weiter sehr stabil. Zwar nahm der operative Cashflow infolge des
geringeren Halbjahresüberschusses auf 19,0 Mio. Euro ab (Vj. 26,6 Mio.
Euro), zum Stichtag 30. Juni 2021 erhöhten sich die liquiden Mittel aber um
12,5 Mio. Euro auf 117,4 Mio. Euro (31.12.2020: 104,9 Mio. Euro) und die
Eigenkapitalquote lag bei soliden 75,3 % (31.12.2020: 79,1 %).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des
Hermle-Konzerns beliefen sich im ersten Halbjahr 2021 auf 2,9 Mio. Euro. Die
Schwerpunkte lagen unter anderem auf Maßnahmen zur Qualitätssicherung,
eigenen Maschinen für die Fertigung und neuer Lagertechnik für den
erweiterten US-Standort. Der hohe Vorjahreswert von 9,2 Mio. Euro stand im
Zusammenhang mit Großprojekten in den USA und am deutschen
Produktionsstandort Zimmern ob Rottweil.
Hermle konnte die Belegschaft während der Corona-Pandemie wie geplant
weitgehend stabil halten. Am Stichtag 30. Juni 2021 waren konzernweit 1.300
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt nach 1.304 Personen per Ende
2020 und zum Vorjahresstichtag. Die Kurzarbeit wurde im bisherigen
Jahresverlauf in einigen Bereichen bereits deutlich reduziert, insbesondere
im Service und bei der auf Automationslösungen spezialisierten
Tochtergesellschaft HLS Hermle Systemtechnik GmbH. Die Zahl der
Auszubildenden nahm im Stichtagsvergleich von 94 auf 96 junge Menschen zu.
Vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage aus dem Industrie 4.0-Umfeld
liegt ein F&E-Schwerpunkt von Hermle auf der Entwicklung neuer Automations-
und Digitalisierungs-Bausteinen für vernetzte Fertigungssysteme. In der
Berichtsperiode wurde beispielsweise das kompakte Robotersystem RS 1
präsentiert, das sich zur Automatisierung von sechs verschiedenen
Hermle-Maschinenmodellen eignet. Auch externe Maschinen wie Mess- und
Reinigungsanlagen oder fahrerlose Transportsysteme können damit in ein
Hermle-Fertigungssystem eingebunden werden.
Im zweiten Halbjahr rechnet das Unternehmen auf Basis der stabilisierten
Nachfrageerholung und des wieder soliden Auftragsbestands mit einer deutlich
verbesserten Auslastung. Der per Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr
bestehende Umsatzrückstand dürfte daher aus heutiger Sicht mehr als
aufgeholt und die Kurzarbeit in weiteren Fertigungsbereichen deutlich
reduziert werden. Im Gesamtjahr 2021 scheint aus heutiger Sicht ein
Umsatzplus von 10 % erreichbar, sofern sich keine gravierenden neuen
Belastungen aus der Corona-Pandemie, Störungen in der Lieferkette oder der
automobilen Wende ergeben. Sollte sich die dynamische Nachfragebelebung
fortsetzen, ist auch ein besserer Verlauf möglich. Das Ergebnis wird den
Rückstand gegenüber dem Vorjahr in den nächsten Quartalen ebenfalls weiter
aufholen, sich aber auch im Gesamtjahr unterproportional zum Umsatz
entwickeln. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die beschriebenen
Preissteigerungen bei Zukaufmaterialien und Energie. Um diese zumindest
teilweise weiterzugeben, plant Hermle im zweiten Halbjahr eine moderate
Anhebung der Listenpreise. Außerdem macht sich weiterhin ein höherer
Personalkostenanteil bemerkbar, unter anderem durch Zusatzleistungen wie
Weihnachts- und Urlaubsgeld, tarifliche Sonderzahlungen sowie eine Prämie
für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unabhängig von der Kurzarbeit
auch im laufenden Jahr vorgesehen sind. Dank der langfristig orientierten
Personalpolitik kann Hermle nun mit intakter Belegschaft rasch und flexibel
auf den aktuellen Aufschwung reagieren.
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zählt zu den weltweit führenden
Herstellern von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren und bietet seinen
Kunden komplette Automationslösungen aus einer Hand. 2020 erzielte das
Unternehmen konzernweit einen Umsatz von 296,9 Mio. Euro und ein
Betriebsergebnis von 54,2 Mio. Euro. Hermle-Werkzeugmaschinen und
Fertigungssysteme kommen aufgrund ihrer hohen Qualität und Präzision in
Hightech-Branchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik,
optischen Industrie, Verpackungstechnik, Luft- und Raumfahrt,
Energietechnik, Elektronik, Automobil- und Motorsportindustrie sowie bei
deren Zulieferern zum Einsatz. Hermle-Aktien werden im Regulierten Markt der
Börsen Stuttgart und Frankfurt am Main gehandelt.
Medienkontakt: Redaktionsbüro tik GmbH, Gabriele Rechinger,
T 0911 95 97 870, E-Mail: info@tik-online.de
Bildmaterial: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Udo Hipp,
T 07426 95 6238, E-Mail: udo.hipp@hermle.de
Den vollständigen Halbjahresfinanzbericht können Sie auf der Website
www.hermle.de unter der Rubrik Investor Relations / Finanzberichte /
Zwischenberichte abrufen.
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Quelle: dpa-AFX