Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle im ersten Halbjahr 2020 von Corona-Pandemie belastet
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Halbjahresergebnis
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle im ersten Halbjahr 2020 von
Corona-Pandemie belastet
31.08.2020 / 08:31
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Hermle im ersten Halbjahr 2020 von Corona-Pandemie belastet
Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis deutlich rückläufig
Hohe Flexibilität sichert solide zweistellige Bruttoumsatzmarge
Gute Ausgangsbasis, um Prognose zu erreichen und
nach der Krise wieder voll durchzustarten
Gosheim, 31. August 2020 - Bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG waren
die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 deutlich zu
spüren. Wegen der coronabedingt stark rückläufigen Nachfrage sank der
Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinenherstellers in den ersten
sechs Monaten gemessen am Vergleichszeitraum des Vorjahres um 45,5 % auf
119,4 Mio. Euro (Vj. 218,9 Mio. Euro). Aus dem Ausland erhielt das
Unternehmen neue Bestellungen im Wert von 75,3 Mio. Euro (Vj. 129,7 Mio.
Euro) und aus dem Inland von 44,1 Mio. Euro (Vj. 89,2 Mio. Euro). Am 30.
Juni 2020 verfügte Hermle konzernweit über einen Auftragsbestand von 57,8
Mio. Euro nach 99,3 Mio. Euro am Jahresende 2019.
Der Hermle-Konzernumsatz ging im ersten Halbjahr 2020 um 30,6 % auf 160,9
Mio. Euro zurück (Vj. 231,7 Mio. Euro). Davon entfielen 98,0 Mio. Euro (Vj.
125,3 Mio. Euro) auf das Ausland und 62,9 Mio. Euro (Vj. 106,4 Mio. Euro)
auf das Inland. Die Exportquote erhöhte sich von 54,1 % auf 60,9 %. Während
des bisherigen Höhepunkts der Corona-Krise im April und Mai war neben dem
Neumaschinen- auch das Service- und Ersatzteilgeschäft stark beeinträchtigt.
In diesem Bereich verzeichnete der Technologieführer bei
5-Achs-Bearbeitungszentren gegen Ende des Berichtszeitraums in einigen
Ländern eine allmähliche Erholung.
Durch das Konzept des atmenden Unternehmens kann Hermle weitreichende
Kapazitätsanpassungen umsetzen und auf Auslastungsschwankungen bis zu einem
gewissen Grad sehr flexibel reagieren. Daher war die Ertragslage im
Berichtszeitraum von den coronabedingten Umsatzeinbußen zwar deutlich
belastet, blieb aber weiterhin solide. Von Januar bis Juni 2020 belief sich
das Betriebsergebnis im Konzern auf 29,8 Mio. Euro (Vj. 50,7 Mio. Euro) und
das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf 29,9 Mio. Euro (Vj.
50,6 Mio. Euro). Daraus errechnet sich eine Bruttoumsatzmarge von 18,6 %
(Vj. 21,8 %). Nach Steuern wurde ein Periodenüberschuss von 21,5 Mio. Euro
ausgewiesen (Vj. 37,3 Mio. Euro).
Die Vermögens- und Finanzlage blieb im ersten Halbjahr ebenfalls solide: Per
30. Juni 2020 verfügte Hermle konzernweit über liquide Mittel in Höhe von
130,5 Mio. Euro (31.12.2019: 107,5 Mio. Euro) und eine Eigenkapitalquote von
75,8 % (31.12.2019: 72,3 %). Der operative Cashflow lag im ersten Halbjahr
2020 bei 26,6 Mio. Euro (Vj. 42,5 Mio. Euro).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen in
der Berichtsperiode auf 9,2 Mio. Euro (Vj. 4,5 Mio. Euro). Sie betrafen vor
allem zwei größere, bereits 2019 begonnene Bauprojekte: Zum einen errichtet
Hermle aufgrund der begrenzten Flächen am Firmensitz ein weiteres
Produktionsgebäude am zweiten Fertigungsstandort Zimmern, das
voraussichtlich noch im laufenden Jahr fertiggestellt und für die
Blechfertigung genutzt werden soll. Zum anderen wurden die Kapazitäten für
das Technologie- und Schulungszentrum sowie das Ersatzteillager am
US-Standort Franklin/Wisconsin erweitert. Die beiden strategisch wichtigen
Projekte waren zu Beginn der Covid-19-Pandemie bereits so weit
fortgeschritten, dass es sinnvoll war, sie trotz der Krise fortzusetzen.
Andere Investitionsmaßnahmen wurden bzw. werden großteils gestoppt.
Am 30. Juni 2020 waren bei Hermle konzernweit 1.304 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschäftigt nach 1.319 am Jahresende 2019. Wegen der
coronabedingt rückläufigen Nachfrage wurden wenn möglich frei werdende
Stellen nicht neu besetzt und Gleitzeitkonten weitgehend abgebaut. Die Zahl
der Auszubildenden nahm im Stichtagsvergleich von 79 auf 94 junge Menschen
zu.
Seit Beginn des dritten Quartals scheint sich bei Hermle die Normalisierung
des Service- und Ersatzteilgeschäfts zu verfestigen. Auch der Tiefpunkt der
Nachfrage nach Neumaschinen könnte in manchen Branchen erreicht sein. Wegen
des inzwischen deutlich reduzierten Auftragsbestands wurden im Sommer wie
angekündigt längere Produktionspausen mit einer entsprechend höheren
Ergebnisbelastung eingelegt. Da es nach wie vor unklar ist, wie sich die
Pandemie weiterentwickelt, welche Gegenmaßnahmen noch nötig werden und wie
sich diese auswirken, bleibt es unsicher, ob sich die derzeit zu
beobachtende Bodenbildung und teilweise leichte Belebung der Nachfrage
verstetigt. Zudem dürfte die Entwicklung branchenabhängig sehr
unterschiedlich verlaufen. Während sich Bereiche wie die Medizintechnik
möglicherweise noch im laufenden Jahr erholen, wird die Krise bei anderen
Abnehmern wie der Luftfahrtindustrie voraussichtlich deutlich länger
anhalten, sodass die Auswirkungen bei Hermle auch noch 2021 zu spüren sein
dürften.
Für das Gesamtjahr 2020 geht Hermle weiterhin davon aus, dass der
Konzernumsatz um rund 50 % und das Betriebsergebnis hierzu überproportional
abnehmen werden. Da die Entwicklung im ersten Halbjahr insgesamt etwas
besser verlief als im April erwartet, scheint die Prognose aktuell gut
abgesichert, wobei unverändert große Risiken, aber auch die Chance einer
günstigeren Entwicklung bestehen. Unabhängig davon sieht sich Hermle gut
gerüstet, um nach der Krise wieder voll durchzustarten. Die Basis dafür
bilden neben der sehr soliden finanziellen Ausstattung und hohen
Flexibilität die weitere Internationalisierung und die kontinuierliche
Automatisierung und Digitalisierung des Angebots.
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Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zählt zu den weltweit führenden
Herstellern von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren. 2019 erzielte das
Unternehmen konzernweit einen Umsatz von 463,1 Mio. Euro und ein
Betriebsergebnis von 114,2 Mio. Euro. Hermle-Werkzeugmaschinen kommen
aufgrund ihrer hohen Qualität und Präzision in Hightech-Branchen wie dem
Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik, optischen Industrie,
Energietechnik, Luftfahrt-, Automobil- und Motorsportindustrie sowie bei
deren Zulieferern zum Einsatz. Hermle-Aktien werden im Regulierten Markt der
Börsen Stuttgart und Frankfurt am Main gehandelt.
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Medienkontakt: Redaktionsbüro tik GmbH, Gabriele Rechinger,
T 0911 95 97 870, E-Mail: info@tik-online.de
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Bildmaterial: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Udo Hipp,
T 07426 95 6238, E-Mail: udo.hipp@hermle.de
Der komplette Halbjahresabschluss ist auf der Hermle-Website www.hermle.de
unter der Rubrik Investor Relations / Finanzberichte / Zwischenberichte
abrufbar.
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Quelle: dpa-AFX