MagForce AG gibt Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 und operative Highlights bekannt
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MagForce AG gibt Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 und operative
Highlights bekannt
30.06.2021 / 08:30
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MagForce AG gibt Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 und operative
Highlights bekannt
- Europa: Anfang 2020 großes Wachstum bei den Behandlungszahlen - nach
drastischen COVID-19 Auswirkungen nimmt der europäische Roll-out jetzt
wieder an Fahrt auf
- USA: Phase 2a der pivotalen einarmigen Studie zur fokalen Ablation von
Prostatakrebs mit intermediärem Risiko abgeschlossen - zusätzliche Daten
unterstützen hervorragende Ergebnisse
Berlin, Deutschland und Nevada, USA, 30. Juni 2021 - Die MagForce AG
(Frankfurt, Scale, Xetra: MF6, ISIN: DE000A0HGQF5), ein auf dem Gebiet der
Nanotechnologie führendes Medizintechnik-Unternehmen mit Fokus auf den
Bereich der Onkologie, hat heute die Finanzergebnisse für das zum 31.
Dezember 2020 endende Geschäftsjahr sowie die operativen Highlights bekannt
gegeben.
Operative Highlights
Europa - Behandlung von Hirntumoren: In den ersten zwei Monaten des
vergangenen Jahres, hat MagForce die Gesamtzahl der Behandlungen des
kompletten Vorjahres übertroffen. Dies war ein großer Erfolg, leider konnte
dieser Trend aufgrund der ersten und zweiten Welle der Pandemie nicht
fortgesetzt werden. Die hohen Infektionszahlen stellten eine erhebliche
Belastung für das Gesundheitssystem dar und hatten auch starke Auswirkungen
auf die Kliniken, die das NanoTherm Therapiesystem anbieten. Infolgedessen
sah MagForce im Laufe des restlichen Jahres niedrigere Behandlungszahlen,
wie es auch in zahlreichen anderen Indikationen der Fall war. Angesichts der
nun viel besseren Situation blickt das Management jedoch optimistisch in die
Zukunft und ist überzeugt, an den Erfolg des ersten Quartals 2020 anknüpfen
zu können.
Insgesamt konnte MagForce 2020 mit der europäischen Roll-out-Strategie gute
Fortschritte erzielen. Aktuell bieten vier Behandlungszentren die NanoTherm
Therapie an, davon haben 2020 in Deutschland zwei Behandlungszentren mit der
kommerziellen Behandlung von Hirntumorpatienten an ihren jeweiligen
Standorten begonnen. Das ist zum einen die Paracelsus-Klinik in Zwickau, mit
der im Juni 2019 eine Kooperationsvereinbarung eingegangen wurde, und die
Anfang 2020 aktiv mit der Behandlung von Patienten startete. Und zum anderen
das Hufeland Klinikum Mühlhausen in Thüringen, wo während des zweiten
Halbjahres 2020 ein NanoActivator Gerät installiert und in Betrieb genommen
wurde und bereits im Dezember wurde auch dort mit der Behandlung von
Patienten begonnen. Beide Behandlungszentren werden von erfahrenen
medizinischen Meinungsbildnern auf ihrem Gebiet geleitet und befinden sich
in strategisch wichtigen geografischen Regionen. Das Klinikum in Zwickau
beispielsweise erhält nicht nur Anfragen von Patienten aus Deutschland,
sondern auch aus Tschechien, Ungarn, der Ukraine und Russland. Dank der
Erweiterung von MagForces Behandlungszentren steht deren innovative
Therapiemöglichkeit nun einer größeren Patientenpopulation in ganz
Deutschland und Osteuropa zur Verfügung und schließt damit eine gravierende
Behandlungslücke in Europa.
Während es aufgrund der enormen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in
Spanien und Italien zu Verzögerungen bei der Installation weiterer
NanoActivator Geräte in MagForces dortigen Partnerkliniken kommt, freut sich
das Management mitteilen zu können, dass: 1) MagForce mit der Partnerklinik
in Spanien aktiv ist und dort voraussichtlich im vierten Quartal 2021 ein
erstes NanoActivator Gerät einrichtet und 2) MagForce sich in
fortgeschrittenen Verhandlungen mit potenziellen Partnern in Österreich und
Deutschland sowie in Italien befindet. Es ist geplant, dass 2022 das
NanoTherm Therapiesystem zur Behandlung von Glioblastomen in Europa von acht
Behandlungszentren angeboten wird.
USA - Fokale Behandlung von Prostatakrebs: Im vergangenen Jahr hat MagForce
die enormen Vorteile der Struktur gesehen, die in den USA implementiert
wurde, wo MagForces Zentren für die fokale Behandlung von Prostatakrebs als
eigenständige Einheiten, unabhängig von Krankenhäusern, aufgestellt sind.
Durch diese Struktur konnten die Auswirkungen der Pandemie abgemildert
werden, sodass COVID-19 den Erfolg bei der Rekrutierung von Patienten mit
Prostatakrebs und der Durchführung der pivotalen US-Studie mit dem NanoTherm
Therapiesystem vergleichsweise wenig beeinflusst hat.
Diese unabhängigen Behandlungszentren gewährleisteten den signifikanten
Fortschritt der Studie: Im April 2020 erhielten MagForce die Genehmigung der
FDA, um mit dem gestrafften Studienprotokoll für die nächste Stufe
fortzufahren. Daraufhin wurde die Stufe 2a der klinischen Studie
eingeleitet.
Das Management freut sich zu berichten, dass die Anfang 2021 kommunizierten
Behandlungsergebnisse der Stufe 2a die Ergebnisse der ersten Stufe
bestätigen. Das in Stufe 1 beobachtete beeindruckende und günstige
Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil konnte ebenfalls bestätigt werden.
Die Ergebnisse zeigten die erwarteten minimalen behandlungsbedingten
Nebenwirkungen. Gegenüber der Stufe 1 konnte MagForce die
Installationsgenauigkeit in Stufe 2a um über 90% verbessern, was zu einer
größeren NanoTherm-Partikelmasse am Wirkort führte. Dieses gestraffte
Verfahren wird die Behandlung der Patienten innerhalb eines einzigen Tages
ermöglichen, und somit die Belastung durch wiederholte Besuche im
Behandlungszentrum minimieren. Dies ist angesichts der Pandemie wichtig,
noch viel wichtiger ist jedoch, dass so der Lebensalltag der Patienten
wesentlich weniger beeinträchtigt wird.
Die FDA prüft die Ergebnisse aus Stufe 2a, die mit den von MagForce zuvor
erwarteten Ergebnissen übereinstimmen. MagForce hat bereits mit der
Patientenrekrutierung für diese nächste Stufe begonnen. Diese soll zeigen,
dass sich die fokale Ablation als Behandlungsmethode bei Active Surveillance
Patienten eignet, deren Prostatakrebs so weit vorangeschritten ist, dass sie
eine erneute klinische Untersuchung und einen Behandlungswechsel benötigen -
wie eben beispielsweise die fokale Ablation.
MagForces kommerzielles Modell sieht vor, dass weiterhin eigene, unabhängige
"Focal Treatment Centers" betrieben werden, die durch MagForce Fachpersonal
betrieben werden. So kann MagForce USA, die gesamte Behandlungsprozedur
(inklusive der Instillation des NanoTherm Liquids) berechnen, wie es
beispielsweise bei Dialysebehandlungen üblich ist. Der Wert des
adressierbaren Marktes für die komplette Behandlungsprozedur in den USA
liegt bei rund USD 4,1 Milliarden pro Jahr.
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Im Geschäftsjahr betrugen die Umsatzerlöse TEUR 621 (Vorjahr: TEUR 840). Die
Umsatzerlöse stammen aus der kommerziellen Behandlung von Patienten mit der
NanoTherm Therapie in Deutschland und Polen in Höhe von TEUR 527 (Vorjahr:
TEUR 85) und NanoTherm Lieferungen an Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR
94 (Vorjahr: TEUR 755).
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr auf TEUR
26.486 (Vorjahr: TEUR 904). Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge
ist bedingt durch den Sondereffekt der konzerninternen Übertragung von
Anteilen an der MagForce USA Inc., die zu einer Realisierung von stillen
Reserven in Höhe von TEUR 25.583 führte. Ohne diesen Sondereffekt beliefen
sich die sonstigen betrieblichen Erträge auf TEUR 903 und damit auf
Vorjahresniveau. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind weiterhin
enthalten Weiterbelastungen von Managementleistungen und sonstigen
Verwaltungsleistungen an Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR 444
(Vorjahr: TEUR 545) und Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von TEUR 316
(Vorjahr: TEUR 75).
Die Personalaufwendungen in Höhe von TEUR 4.121 (Vorjahr: TEUR 3.987)
beinhalten auch Bonuszahlungen. Daneben trug der leichte Anstieg der
Mitarbeiterzahl zur Erhöhung des Personalaufwandes bei.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen TEUR 3.515 und fielen
somit um TEUR 144 höher aus als im Vorjahr (TEUR 3.371). Der Anstieg der
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist hauptsächlich auf
Kapitalbeschaffungsmaßnahmen zurückzuführen.
Während das Vorjahr ein negatives Betriebsergebnis von TEUR 6.203 vorwies,
schloss das Jahr 2020 mit einem positiven Betriebsergebnis von TEUR 18.620
ab. Das positive Betriebsergebnis ist auf den Sondereffekt der
konzerninternen Übertragung von Anteilen an der MagForce USA Inc. mit der
Realisierung von stillen Reserven in Höhe von TEUR 25.583 zurückzuführen.
Normalisiert um diesen Effekt hätte die Gesellschaft im Geschäftsjahr ein
negatives Betriebsergebnis in Höhe von TEUR 6.963 ausgewiesen.
Die Zinserträge entsprachen mit TEUR 215 dem des Vorjahres (TEUR 215)
während die Zinsaufwendungen von TEUR 1.683 auf TEUR 3.038 um TEUR 1.355
gestiegen sind. Ursächlich für den Anstieg der Zinsaufwendungen sind zum
einen die Neuaufnahme von Fremdkapital und zum anderen höhere Zinsen für
Verbindlichkeiten mit teilweiser Aktienkursbindung. Die Abschreibung der
Einlagen zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit der
Tochtergesellschaft MT MedTech Engineering GmbH betrug TEUR 1.048 (Vorjahr:
TEUR 1.058). Der Anstieg des Zinsaufwandes führte entsprechend zu einer
Erhöhung des negativen Finanzergebnisses um TEUR 1.344 von TEUR 2.526 auf
TEUR 3.870.
Bedingt durch den oben beschriebenen Sondereffekt der Aufdeckung von stillen
Reserven im Rahmen der konzerninternen Übertragung von Anteilen an der
MagForce USA Inc., schloss das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresüberschuss
in Höhe von TEUR 14.747 ab (Vorjahr: Jahresfehlbetrag TEUR 8.731).
Normalisiert um diesen Effekt hätte die Gesellschaft im Geschäftsjahr einen
Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 10.836 ausgewiesen.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag bei TEUR -5.698 (Vorjahr:
TEUR -5.671). Der Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit wurde
indirekt aus dem Jahresüberschuss abgeleitet. Die Zahlungsmittelabflüsse
betreffen größtenteils die Finanzierung des operativen Geschäfts.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug TEUR -2.981 (Vorjahr: TEUR
-1.941) und betraf vor allem Zahlungen für den Bau von mobilen
NanoActivatoren und Ausgaben für die Erstellung der technischen
Dokumentation der MagForce Produkte. Weiterhin wurden zur finanziellen
Unterstützung Einlagen in die Tochtergesellschaft MT MedTech Engineering
GmbH geleistet.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug TEUR 10.218 (Vorjahr: TEUR
6.286) und ist im Wesentlichen auf die Einzahlungen aufgrund der
durchgeführten Kapitalerhöhung und der Ausgabe von Wandelanleihen sowie der
Inanspruchnahme weiterer Mittel aus dem EIB-Darlehen zurückzuführen. Den
Einzahlungen standen Mittelabflüsse in Form von Zinszahlungen gegenüber.
Die frei verfügbare Liquidität lag am Ende des Geschäftsjahres bei TEUR
1.706 (Vorjahr: TEUR 167).
Ausblick und Finanzprognose für 2021
Für das Jahr 2021 sind folgende Schwerpunkte für die Unternehmensentwicklung
vorgesehen:
In Europa erwartet MagForce eine weitere Steigerung der Anzahl kommerziell
behandelter Patienten sowohl in Deutschland als auch in Polen, die
Initiierung weiterer Platzierungen von NanoActivatoren in Deutschland und
anderen europäischen Ländern für die Behandlung von Gehirntumoren, sowie die
Fortführung der Aktivitäten zur Etablierung eines effizienten
Kostenerstattungsverfahrens in Deutschland und den Zielländern für die
NanoTherm Therapie.
In den USA erwartet MagForce den Abschluss der zweiten Stufe der
Zulassungsstudie für die NanoTherm Therapie in der Indikation Prostatakrebs
sowie den Beginn der Kommerzialisierungsaktivitäten der NanoTherm Therapie
für die Behandlung von Prostatakrebs.
Die MagForce AG hat Maßnahmen getroffen, um auch im Umfeld der
COVID-19-Pandemie ihre Ziele ohne wesentliche Verzögerungen weiterhin zu
verfolgen. Jedoch kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass
insbesondere durch Verschärfung der COVID-19-Pandemie Ziele nicht erreicht
werden können oder sich in der Realisierung verschieben.
Finanzausblick
MagForce rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Umsätze aufgrund einer
Steigerung der Anzahl kommerziell behandelter Patienten in Europa und des
Beginns der Kommerzialisierungsaktivitäten in den USA nach erfolgreichem
Abschluss der USA-Zulassungsstudie. In diesem Zusammenhang ist zugleich ein
Anstieg der Produktionsmengen von NanoTherm zu erwarten. Die Produktion von
ambulanten NanoActivator Geräten wird in Abhängigkeit vom Voranschreiten der
Kommerzialisierung in den USA erfolgen.
Aufgrund weiterhin anfallender Aufwendungen für die europäische
Expansionsstrategie wird trotz höherer Umsätze für das Geschäftsjahr 2021
nicht mit einem positiven Betriebsergebnis gerechnet. Das positive
Betriebsergebnis im Jahr 2020 resultierte aus der Realisierung von stillen
Reserven im Rahmen der konzerninternen Übertragung von Anteilen an der
MagForce USA Inc.
Für das Geschäftsjahr 2021 ist mit einem anhaltenden negativen
Finanzergebnis zu rechnen, da weitere Fremdfinanzierungsmaßnahmen zu
erwarten sind und steigende Zinszahlungen das Finanzergebnis belasten
werden.
Trotz erfolgter Maßnahmen gegen die COVID-19-Pandemie durch die MagForce AG
ist nicht auszuschließen, dass eine Verschärfung der Pandemie zu
Einschränkungen bei den Kommerzialisierungsaktivitäten führt, so dass
Umsatzziele nicht erreicht werden können mit entsprechend negativer
Auswirkung auf die Ergebnisprognose.
Über MagForce AG und MagForce USA, Inc.
Die MagForce AG, gelistet im Scale Segment der Frankfurter Wertpapierbörse
(MF6, ISIN: DE000A0HGQF5), zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft MagForce
USA, Inc., ist ein auf dem Gebiet der Nanomedizin führendes
Medizintechnik-Unternehmen mit Fokus auf Onkologie. Das unternehmenseigene
NanoTherm(R) Therapiesystem ermöglicht die gezielte Behandlung solider
Tumoren über die intratumorale Abgabe von Wärme durch Aktivierung
superparamagnetischer Nanopartikel.
NanoTherm(R), NanoPlan(R) und NanoActivator(R) sind Bestandteile der
Therapie und verfügen als Medizinprodukte über eine EU-weite Zertifizierung
für die Behandlung von besonders agressiven Hirntumoren, dem Glioblastom.
Bei MagForce, NanoTherm, NanoPlan und NanoActivator handelt es sich um
Marken der MagForce AG in verschiedenen Ländern.
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1213457 30.06.2021
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Quelle: dpa-AFX