INDUS Holding AG: INDUS im Aufwärtstrend bei weiter unsicheren Rahmenbedingungen
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INDUS Holding AG: INDUS im Aufwärtstrend bei weiter unsicheren
Rahmenbedingungen
12.11.2020 / 07:30
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INDUS im Aufwärtstrend bei weiter unsicheren Rahmenbedingungen
* Erste neun Monate im Zeichen der Corona-Pandemie
* Deutlich positive Entwicklung im dritten Quartal
* Operatives Ergebnis Q3 fast auf Vorjahresniveau
* Prognose für das Geschäftsjahr 2020 bestätigt
Bergisch Gladbach, 12. November 2020 - Die INDUS-Gruppe bleibt weiter von
den Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst, zeigt aber eine deutlich
positive Entwicklung im dritten Quartal. In Q3 lag das operative Ergebnis
(EBIT) bei 22,6 Mio. EUR und erreichte damit fast den
Vorjahresvergleichswert (Q3 Vorjahr: 24,2 Mio. EUR).
Die Kennzahlen der ersten neun Monate 2020 sind in Summe von der
Corona-Pandemie gekennzeichnet: Die INDUS-Beteiligungen erwirtschafteten
einen Umsatz in Höhe von 1.164,1 Mio. EUR (9M Vorjahr: 1.312,8 Mio. EUR).
Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 4,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 90,6 Mio.
EUR).
Der operative Cashflow bleibt mit 98,2 Mio. EUR trotz Corona auf hohem
Niveau (9M Vorjahr: 106,5 Mio. EUR). Dabei konnte das Working Capital seit
Jahresbeginn um 14,3 Mio. EUR gesenkt werden. Die Nettoverschuldung beträgt
550,4 Mio. EUR (31.12.19: 546,2 Mio. EUR). Die Liquidität liegt mit 196,1
Mio. EUR weiter auf einem gesteuert hohen Niveau, um auch mögliche weitere
Auswirkungen der Pandemie abfedern zu können.
Im Durchschnitt der ersten neun Monate 2020 beschäftigten die
INDUS-Unternehmen 10.693 Mitarbeiter (Vorjahr: 10.818). Ende September
befanden sich etwa 1.250 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Im Vergleich zum 30.
Juni 2020 hat sich die Anzahl der Mitarbeiter in Kurzarbeit halbiert.
Weiter sehr gute Ertragslage im Bau, beginnende Stabilisierung in der
Fahrzeugtechnik
Im Segment Bau/Infrastruktur konnten die Beteiligungen das operative
Ergebnis trotz Corona deutlich verbessern. Der Umsatz blieb mit 295,6 Mio.
EUR auf hohem Niveau (9M Vorjahr: 294,9 Mio. EUR). Das operative Ergebnis
stieg überproportional um 13,0 % auf 53,1 Mio. EUR (9M Vorjahr: 47,0 Mio.
EUR). Die EBIT-Marge erreichte 18,0 % (9M Vorjahr: 15,9 %). Für die
verbleibenden drei Monate erwartet der INDUS-Vorstand eine saisonale
Abschwächung.
Das Segment Fahrzeugtechnik wird weiterhin von der strukturellen Krise im
Automotive-Markt und den massiven Folgen der Corona-Krise belastet. Der
Segmentumsatz sank auf 198,2 Mio. EUR (9M Vorjahr: 267,8 Mio. EUR). Das
operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen lag bei -41,1 Mio. EUR (9M
Vorjahr: -10,1 Mio. EUR), das operative Ergebnis (EBIT) bei - 74,9 Mio. EUR
(9M Vorjahr: -22,6 Mio. EUR). Im September wurden bei einzelnen Unternehmen
erstmalig wieder Umsätze realisiert, die an das Vorjahresniveau anknüpfen.
Die Auswirkungen des zweiten Lockdowns sind derzeit aber noch nicht
absehbar.
Im Segment Maschinen- und Anlagenbau sind insbesondere die Unternehmen der
Werkzeugmaschinenindustrie und der automobilnahen Automatisierungstechnik
von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen. Der Umsatz sank auf
260,5 Mio. EUR (9M Vorjahr: 318,0 Mio. EUR), das operative Ergebnis lag bei
14,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 36,0 Mio. EUR). Darin enthalten sind
Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 2,3 Mio. EUR. Das
dritte Quartal zeigt eine Stabilisierung in der Branche. So konnten die
INDUS-Beteiligungen in diesen drei Monaten eine EBIT-Marge von 10,8 %
erwirtschaften. Der Auftragsbestand im Segment bleibt aber weiter auf
niedrigem Niveau.
In der Medizin- und Gesundheitstechnik zeigt sich in Q3 bei wieder
steigenden Umsätzen ein Aufwärtstrend. In Summe lagen die Umsätze in den
ersten neun Monaten des Jahres bei 106,7 Mio. EUR (9M Vorjahr: 121,0 Mio.
EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 7,8 Mio. EUR (9M Vorjahr: 14,0
Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 7,3 %. Im vierten Quartal kann der Vorstand
erneute negative Effekte durch die möglichen Auswirkungen des zweiten
Lockdowns, insbesondere die damit verbundenen Verschiebungen elektiver
Operationen, nicht ausschließen.
Auch im Segment Metalltechnik ist eine leichte Erholung im dritten Quartal
abzulesen. Der Quartalsumsatz lag mit 109,3 Mio. EUR wieder annähernd auf
Vorjahresniveau (Q3 Vorjahr: 110,8 Mio. EUR). Der Gesamtumsatz in den ersten
neun Monaten betrug 303,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 311,3 Mio. EUR). Im
Segmentergebnis sind Belastungen durch die mittlerweile entschiedene
Stilllegung einer Schweizer Beteiligung enthalten. Das EBIT vor
Wertminderungen lag bei 14,9 Mio. EUR (9M Vorjahr: 23,4 Mio. EUR), das
operative Ergebnis (EBIT) bei 10,2 Mio. EUR (9M Vorjahr: 23,4 Mio. EUR). Im
Vergleich zu den Vorquartalen stieg die EBIT-Marge vor Wertminderungen im
dritten Quartal und erreichte 6,3 %.
Portfoliooptimierung weiter planmäßig umgesetzt
Die im Rahmen des Strategieprogramms PARKOUR beschlossenen Maßnahmen zur
Portfoliooptimierung wurden in den ersten neun Monaten des Jahres weiter
vorangetrieben. Dieses Maßnahmenpaket schließt im Einzelfall auch den
Verkauf an einen neuen Eigentümer nicht aus, sofern dieser dem Unternehmen
und seinen Mitarbeitern langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten
bietet. Im Juli 2020 wurde eine direkte Beteiligung aus dem Segment
Fahrzeugtechnik veräußert. Außerdem wurde eine Enkeltochter ebenfalls aus
dem Segment Fahrzeugtechnik mit Wirkung zum Oktober 2020 an einen Strategen
verkauft. Dieser wird den Standort fortführen und einen erheblichen Anteil
der Arbeitsplätze erhalten. Die bereits beschlossene Stilllegung konnte
somit abgewendet werden. Der Betrieb der Schweizer Beteiligung aus dem
Segment Metalltechnik wird im Jahr 2021 eingestellt werden.
Parallel wird weiter auch an Unternehmenskäufen gearbeitet, um das
zukünftige Wachstum der INDUS-Gruppe in attraktiven Zukunftsbranchen zu
sichern. "Auch in Corona-Zeiten suchen wir gezielt nach weiteren Zukäufen in
unseren definierten Zukunftsbranchen", sagt Dr. Johannes Schmidt,
Vorstandsvorsitzender der INDUS-Gruppe. "Durch unsere Finanzstärke und die
hohe Liquidität haben wir den nötigen Spielraum, um bei aussichtsreichen
Projekten schnell agieren zu können."
Externe Faktoren bleiben unsicher, Prognose dennoch bestätigt
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des europaweiten zweiten
Lockdowns bleiben schwer prognostizierbar. "Es ist eine Herausforderung,
belastbare Planungen vor dem Hintergrund des aktuell massiv unsicheren
Umfelds zu erstellen", sagt Dr. Johannes Schmidt. "Unsere Beteiligungen und
die Holding sind jedoch für die weitere Entwicklung gut gerüstet. Wir gehen
davon aus, dass die INDUS-Unternehmen im vierten Quartal weitgehend
ungestört arbeiten können und werden."
INDUS bestätigt ihre Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen
1,45 und 1,6 Mrd. EUR und einem operativen Ergebnis (EBIT) zwischen 0 und 20
Mio. EUR. Dies setzt voraus, dass die Corona-Schutzmaßnahmen nicht noch
weiter verschärft werden und der Betrieb der Beteiligungen aufrechterhalten
werden kann.
"Die Entwicklungen im dritten Quartal haben gezeigt, dass unsere
mittelständischen Unternehmen sehr agil auf die täglich wechselnden
Herausforderungen der Krise reagieren können", so Schmidt. "Das ist eine
große Stärke. Hohe Stabilität verdanken wir zudem unserem stark
diversifizierten Portfolio."
Der vollständige Quartalsbericht ist auf der INDUS-Webseite abrufbar.
Kontakt:
Nina Wolf & Dafne Sanac
Öffentlichkeitsarbeit & Investor Relations
INDUS Holding AG
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51429 Bergisch Gladbach
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Quelle: dpa-AFX