INDUS Holding AG: INDUS erwirbt Hidden Champion in Zukunftsbranche Bau
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INDUS Holding AG: INDUS erwirbt Hidden Champion in Zukunftsbranche Bau
23.03.2021 / 07:43
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INDUS erwirbt Hidden Champion in Zukunftsbranche Bau
* Solides Geschäftsjahr 2020 innerhalb der Erwartungen
* Dividendenvorschlag von 0,80 Euro auf Vorjahresniveau
* Im Übergangsjahr 2021 deutliche Erholung erwartet, guter Jahresstart
Bergisch Gladbach, 23. März 2021 - Die börsennotierte INDUS Holding AG
übernimmt 70 Prozent der Anteile an der WIRUS Fenster GmbH & Co. KG (WIRUS)
mit Sitz in Rietberg-Mastholte, Kreis Gütersloh. Mit rund 245 Mitarbeitern
erwirtschaftete der ertragsstarke Fensterbauer im Jahr 2020 einen Umsatz von
rund 56 Mio. Euro. Das Produktangebot von WIRUS umfasst Fenster aus
Kunststoff und Aluminium, Schiebe-, Haus- und Nebeneingangstüren sowie
Sicht- und Sonnenschutzsysteme. Nach den jüngsten Zukäufen von JST und WIRUS
hält INDUS 48 Beteiligungen im Portfolio.
"Die Rahmenbedingungen für attraktive Zukäufe haben sich merklich
verbessert", sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der
INDUS-Gruppe. "Mit der zweiten Akquisition innerhalb der letzten vier Monate
unterstreichen wir deutlich unsere Wachstumsambitionen." WIRUS verstärkt das
INDUS-Portfolio im Segment Bau/Infrastruktur. Es gibt weiterhin gutes
Wachstumspotential in der Bauindustrie. "WIRUS verkörpert mit einem
überdurchschnittlich hohen Digitalisierungsgrad in Vertrieb, Produktion und
Logistik sowie einem starken Wachstum den Hidden Champion, den wir für unser
Portfolio suchen", so Dr. Schmidt. "LEAN-Manufacturing,
Just-in-Time-Lieferung ohne Zwischenlager und die Vernetzung der kompletten
Lieferkette über das ERP-System machen die effiziente Organisation von WIRUS
aus." Christoph Ruoff, Geschäftsführer und Haupteigentümer seit 2002, wird
das Unternehmen weiterhin als Geschäftsführer leiten. Die Familie Ruoff hält
weiter 30 Prozent der Anteile an WIRUS. Der Kauf steht noch unter dem
Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden.
Solider Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2020 durch breite
Portfolio-Aufstellung
Die INDUS Holding AG erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von
1,56 Mrd. Euro (Vorjahr 1,74 Mrd. Euro) und hat - trotz des deutlichen
Rückgangs aufgrund der Corona-Krise - ihre im Zwischenbericht für das dritte
Quartal 2020 bestätigte Prognose (1,45-1,6 Mrd. Euro) damit erreicht. Vor
dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und des strukturellen Wandels in der
Automobilbranche lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 25,1 Mio. Euro
(Vorjahr 117,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 1,6 % (Vorjahr 6,8 %).
Bereits im 2. und 3. Quartal hat die INDUS-Gruppe nicht zahlungswirksame
Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 40,6 Mio. Euro ertragswirksam
erfasst. Die EBIT-Marge vor Wertminderungen betrug 4,2 % (Vorjahr 7,8 %).
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf 9,6 Mio. Euro (Vorjahr: 99,0
Mio. Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug -26,9 Mio. Euro (Vorjahr: 60,1
Mio. Euro).
Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 1,73 Mrd. Euro und lag damit aufgrund
von Wertminderungen, einer im Corona-Jahr bewusst restriktiven
Investitionspolitik sowie des aktiven Working Capital-Managements unter
Vorjahr (1,81 Mrd. Euro). Bei einem Eigenkapital von 676,4 Mio. Euro
(Vorjahr 727,7 Mio. Euro) blieb die Eigenkapitalquote mit 39,1 % nur leicht
unter Vorjahr (40,2 %). Die Nettoverschuldung zum Jahresende betrug 518,9
Mio. Euro (Vorjahr 546,2 Mio. Euro). Die Entschuldungsdauer
(Nettoverschuldung/ EBITDA) liegt bei 3,3 Jahren (Vorjahr 2,4 Jahre), das
Gearing (Verhältnis Nettoverschuldung/Eigenkapital) bei 77 % (Vorjahr 75 %).
"Auch im schwierigen Geschäftsjahr 2020 konnte INDUS einen hohen Cashflow
und stabile Bilanzrelationen beibehalten", so Rudolf Weichert,
Finanzvorstand von INDUS. "Dies ist auch das Ergebnis unserer im
Strategieprogramm PARKOUR definierten Maßnahmen zur Stärkung der
Finanziellen Exzellenz."
Der Schwerpunkt der Investitionen in Höhe von insgesamt 53,5 Mio. Euro
(Vorjahr 107,5 Mio. Euro) lag auf der gezielten Verbesserung von
Wertschöpfungsprozessen durch Investitionen in Sachanlagen (44,1 Mio. Euro).
8,4 Mio. Euro wurden in immaterielle Vermögenswerte wie z.B. neue
ERP-Systeme investiert.
Erneut Rekordergebnis im Segment Bau/Infrastruktur, Entwicklung der übrigen
Segmente durch COVID-19 gebremst
Das INDUS-Portfolio umfasste zum Bilanzstichtag 46 Beteiligungen.
Unbeeindruckt von der Corona-Krise erreichte die EBIT-Marge im
ergebnisstärksten Segment Bau/Infrastruktur im Jahr 2020 mit 16,8 % einen
neuen Höchststand. In der Fahrzeugtechnik belasteten dagegen starke
Corona-Auswirkungen und der strukturelle Umbruch der Automobilindustrie
Umsatz und Segmentergebnis. Im Zuge des Maßnahmenprogramms ZWISCHENSPURT
wurden eine direkte Beteiligung und eine Enkeltochter verkauft. Die
Repositionierungen der beiden größten Serienzulieferer verlaufen weiter
planmäßig. So konnten Neuaufträge gewonnen werden, auch im wichtigen Bereich
Elektromobilität. Die Beteiligungen im Segment Maschinen- und Anlagenbau
haben sich in der Krise gut behauptet, konnten aber trotz einer im Herbst
beginnenden Erholung den Corona-bedingten Markteinbruch im zweiten Quartal
nicht vollständig ausgleichen. Auch das Segment Medizin- und
Gesundheitstechnik spürte umsatz- und ertragsseitig die Auswirkungen der
beiden Lockdowns. Das nun umsatzstärkste Segment Metalltechnik hatte
aufgrund eines wachsenden internationalen Geschäfts mit Hartmetallprodukten
im Jahr 2020 nur leichte Einbußen. Die im Zuge der Stilllegung der BACHER AG
getroffenen Maßnahmen senkten das operative Segmentergebnis. Die Stilllegung
wird Mitte 2021 abgeschlossen sein.
Hoher operativer Cashflow sichert Liquidität auch in Krisenzeiten
Der operative Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg auf 174,4 Mio.
Euro (Vorjahr 167,7 Mio. Euro). Das lag vor allem daran, dass sich das
Working Capital durch den Abbau von Vorräten deutlich um rd. 64 Mio. Euro
reduziert hat. Als Vorsichtsmaßnahme gegen mögliche Auswirkungen der
Corona-Pandemie hat das Unternehmen im Jahr 2020 bewusst einen
Liquiditätspuffer aufgebaut. Die liquiden Mittel beliefen sich zum
Bilanzstichtag auf 194,7 Mio. Euro (Vorjahr 135,1 Mio. Euro). Mit einem Teil
dieser Mittel hat die INDUS-Gruppe im Januar 2021 den Neuerwerb des
Kontrollraum-Spezialisten JST finanziert.
Dividende auf Vorjahreshöhe
Vor dem Hintergrund des starken Cash-Flows und der verbesserten Aussichten
für das Geschäftsjahr 2021 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der
Hauptversammlung am 26. Mai 2021 eine Dividende auf Vorjahreshöhe von 0,80
Euro je Aktie vor. Damit werden rd. 55 % des Bilanzgewinns der INDUS Holding
AG ausgeschüttet. Der Dividendenvorschlag berücksichtigt die Prognose für
2021 und damit eine deutliche Verbesserung der Ertragslage im Vergleich zum
Vorjahr.
Ausblick 2021: Deutliche Erholung bei gleichzeitig weiterhin hoher
Unsicherheit
"2021 wird für die INDUS-Gruppe ein Übergangsjahr werden - wobei die sich
verbessernde gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Effekte aus dem
Maßnahmenpaket ZWISCHENSPURT unseren Beteiligungen Rückenwind geben", sagt
INDUS-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Schmidt. "Die Leistung unserer
Portfoliounternehmen wollen wir 2021 weiter mit unserem Strategieprogramm
PARKOUR steigern. Neben den Kernpunkten ,Portfoliostruktur stärken',
,Innovation fördern' und ,Leistung steigern' setzen wir dabei einen noch
stärkeren Fokus auf die Förderung von nachhaltigem Wirtschaften in allen
INDUS-Unternehmen."
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 ist aufgrund der Rahmenbedingungen
noch von Unsicherheit geprägt. Der Vorstand geht bei einem guten Start im
Januar und Februar 2021 von einem Umsatz zwischen 1,55 und 1,70 Mrd. Euro
und einem wieder deutlich höheren operativen Ergebnis (EBIT) von 95 bis 110
Mio. Euro aus. Bei dieser Prognose sind Neuerwerbe auf erster und zweiter
Ebene noch nicht berücksichtigt. Dr. Johannes Schmidt: "Die jüngsten Zukäufe
von JST und WIRUS zeigen, dass sich der M&A-Markt wieder belebt und weitere
attraktive Targets für uns bietet."
Der vollständige Online-Geschäftsbericht der INDUS Holding AG steht Ihnen
hier zur Verfügung. Eine Übersicht über die zentralen unternehmerischen
Kennzahlen finden Sie hier.
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Quelle: dpa-AFX