Hannover Rück erzielt trotz hoher Belastungen 264 Mio. EUR Quartalsgewinn und bestätigt Gewinnziel
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Hannover Rück erzielt trotz hoher Belastungen 264 Mio. EUR Quartalsgewinn
und bestätigt Gewinnziel
04.05.2022 / 07:30
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Unternehmensmeldung
Hannover Rück erzielt trotz hoher Belastungen 264 Mio. EUR Quartalsgewinn
und bestätigt Gewinnziel
* Bruttoprämie steigt währungskursbereinigt um 13,9 %
* Großschäden in der Schaden-Rückversicherung über Erwartungswert für das
1. Quartal
* Zusätzliche Vorsorge für mögliche Belastungen aus dem Krieg in der
Ukraine im niedrigen dreistelligen Mio.-EUR-Bereich
* Pandemiebelastungen in der Personen-Rückversicherung im Rahmen der
Erwartungen
* Kapitalanlagerendite erfreulich bei 3,1 %
* Nettokonzerngewinn erreicht 264 Mio. EUR
* Eigenkapitalrendite mit 9,3 % über Mindestziel
* Gewinnziel für 2022 bestätigt
Hannover, 4. Mai 2022: Die Hannover Rück hat im ersten Quartal trotz höherer
Naturkatastrophenschäden, weiteren Pandemie-Belastungen in der
Personen-Rückversicherung sowie einer zusätzlichen Verstärkung der
Rückstellungen für mögliche Belastungen aus dem Krieg in der Ukraine einen
Quartalsgewinn von 264 Mio. EUR erzielt und bestätigt ihr Gewinnziel für das
Gesamtjahr.
"Während das Leid, das Russland im Krieg gegen die Ukraine ausgelöst hat,
uns alle bestürzt, lassen sich die wirtschaftlichen Folgen aus heutiger
Sicht noch nicht konkret beziffern", sagte Jean-Jacques Henchoz,
Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück. "Neben möglichen Folgen aus dem
Ukrainekrieg hatten wir in den ersten drei Monaten des Jahres zahlreiche
Naturkatastrophen und weitere Pandemiebelastungen in der
Personen-Rückversicherung zu verarbeiten. Dabei konnten wir erneut die
Qualität unseres Risiko- und Kapitalmanagements unter Beweis stellen und
unseren Kunden als verlässlicher Partner zur Seite stehen."
Die Kapitalbedeckungsquote der Hannover Rück lag per Ende März bei 242 % und
damit weiterhin deutlich über dem Limit von 180 % und dem Schwellenwert von
200 %.
Bruttoprämie der Hannover Rück wächst um 19,5 %
Die gebuchte Bruttoprämie der Hannover Rück erhöhte sich zum 31. März 2022
um 19,5 % auf 9,3 Mrd. EUR (7,8 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte das
Wachstum 13,9 % betragen. Die verdiente Nettoprämie stieg um 17,9 % auf 6,7
Mrd. EUR (5,7 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum
12,4 % betragen.
Nettokonzerngewinn erreicht 264 Mio. EUR
Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte trotz der Belastungen im ersten
Quartal 396 Mio. EUR (404 Mio. EUR). Der Konzerngewinn reduzierte sich um
13,8 % auf 264 Mio. EUR (306 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 2,19
EUR (2,54 EUR).
Schaden-Rückversicherung: Großschäden über Erwartungswert
Für die Hannover Rück verlief die Erneuerung ihres
Schaden-Rückversicherungsportefeuilles zum 1. Januar 2022 insgesamt
zufriedenstellend. Hier wurden 62 % der Verträge in der traditionellen
Schaden-Rückversicherung neu verhandelt. Der inflations- und
risikoadjustierte Preisanstieg betrug 4,1 %. Die deutlichsten Steigerungen
waren dabei in Europa zu verzeichnen.
Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich per Ende März um 26 % auf 7,1 Mrd.
EUR (5,7 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte der Anstieg 19,5 % betragen.
Die verdiente Nettoprämie wuchs um 24 % auf 4,8 Mrd. EUR (3,9 Mrd. EUR);
währungskursbereinigt hätte die Steigerung 18,0 % betragen.
Die Belastungen aus Großschäden erreichten insgesamt 336 Mio. EUR (193 Mio.
EUR) und lagen damit über dem für das erste Quartal veranschlagten
Erwartungswert von 284 Mio. EUR. Größte Einzelschäden waren die durch
schwere Regenfälle verursachten Überflutungen in Australien mit einer
Nettobelastung von 186 Mio. EUR, Sturmtief "Ylenia/Zeynep" in Europa mit 124
Mio. EUR sowie das nach einem Brand gesunkene Frachtschiff "Felicity Ace"
mit 14 Mio. EUR.
Für mögliche Belastungen aus dem Krieg in der Ukraine hat die Hannover Rück
im ersten Quartal eine zusätzliche pauschale Rückstellung in Höhe eines
niedrigen dreistelligen Mio.-EUR-Betrages gebildet.
Die kombinierte Schaden-Kostenquote der Schaden-Rückversicherung erhöhte
sich infolgedessen auf 99,5 % (96,2 %) und lag damit oberhalb des Zielwerts
von maximal 96 %. Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen
lag mit 26 Mio. EUR (147 Mio. EUR) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Trotz der hohen Belastungen konnte jedoch ein operatives Ergebnis (EBIT) von
284 Mio. EUR (312 Mio. EUR) erzielt werden. Der Nettogewinn der
Schaden-Rückversicherung belief sich auf 177 Mio. EUR (261 Mio. EUR).
Personen-Rückversicherung mit rückläufigen Pandemieschäden
In der Personen-Rückversicherung konnte die Hannover Rück das Geschäft im
Bereich Financial Solutions, insbesondere in China, weiter ausbauen. Zudem
war weiterhin eine weltweit steigende Nachfrage nach Lösungen zur
Absicherung von Langlebigkeitsrisiken zu verzeichnen. Besonders groß war die
Nachfrage nach wie vor in Großbritannien, aber auch in den USA und Kanada.
Insgesamt zeigte sich das Umfeld in der Personen-Rückversicherung
zufriedenstellend.
Die Folgen der Pandemie blieben hingegen das bestimmende Thema, insbesondere
in Bezug auf Mortalitätsdeckungen. Es entstanden erwartungsgemäß weitere,
jedoch im Quartalsverlauf zunehmend rückläufige Belastungen aus der Pandemie
in Höhe von insgesamt 123 Mio. EUR.
Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich um 3,2 % auf 2,2 Mrd. EUR (2,1 Mrd.
EUR). Währungskursadjustiert hätte dies einem Rückgang von 1,2 %
entsprochen. Die verdiente Nettoprämie stieg um 5,4 % auf 1,9 Mrd. EUR (1,8
Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum bei 0,8 % gelegen.
Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 23 % auf 113 Mio. EUR (92 Mio. EUR).
Der Nettogewinn der Personen-Rückversicherung wuchs um 78 % auf 101 Mio. EUR
(57 Mio. EUR).
Sehr erfreuliches Kapitalanlageergebnis trotz anhaltendem Niedrigzinsumfeld
Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen blieb gegenüber dem Wert
zum Jahresende 2021 stabil bei 56,2 Mrd. EUR.
Das Ergebnis der ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen betrug
397 Mio. EUR (310 Mio. EUR) und lag damit deutlich über dem Wert der
Vergleichsperiode. Hierzu haben auch die erneut positiven Ergebnisbeiträge
der inflationsgebundenen Anleihen beigetragen. Das saldierte Ergebnis aus
dem Verkauf von Kapitalanlagen verringerte sich auf 42 Mio. EUR (90 Mio.
EUR) und war hauptsächlich auf Veräußerungen im Zuge der Portefeuillepflege,
Realisierungen im Immobilienbereich sowie auf Umschichtungen im
Aktienportefeuille zurückzuführen. Die Abschreibungen betrugen 15 Mio. EUR
(21 Mio. EUR). Das Depotzinsergebnis ging auf 55 Mio. EUR (131 Mio. EUR)
zurück, was hauptsächlich auf einen Sondereffekt im Vergleichsquartal
zurückzuführen war.
Insgesamt erzielten die selbstverwalteten Kapitalanlagen einen Ertrag von
429 Mio. EUR (311 Mio. EUR). Hieraus ergab sich eine annualisierte
Kapitalanlagerendite von 3,1 %, die deutlich über dem Ziel für das
Gesamtjahr von mindestens 2,3 % lag. Das Kapitalanlageergebnis inklusive
Depotzinsen wuchs um 9,7 % auf 484 Mio. EUR (441 Mio. EUR).
Eigenkapitalrendite weiter über Mindestziel
Das Eigenkapital der Hannover Rück reduzierte sich zum 31. März um 10,0 %
auf 10,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2021: 11,9 Mrd. EUR). Vor allem wegen des
Anstiegs des Zinsniveaus beliefen sich die unrealisierten Verluste der
festverzinslichen Wertpapiere per Ende März auf 1,0 Mrd. EUR. Diesen standen
zum 31. Dezember 2021 noch 1,4 Mrd. EUR unrealisierte Gewinne gegenüber. Die
annualisierte Eigenkapitalrendite belief sich auf 9,3 % (31. Dezember 2021:
10,8 %) und lag damit weiterhin über dem Ziel von 900 Basispunkten über dem
risikofreien Zins.
Gewinnziel für 2022 bestätigt
Noch lassen sich die aus dem Krieg in der Ukraine resultierenden Belastungen
für die weltweiten Versicherungs- und Rückversicherungsmärkte nicht
abschließend beziffern. Die Zeichnung neuer Risiken oder die Erneuerung von
Verträgen mit Kunden in Russland und Weißrussland hat die Hannover Rück bis
auf Weiteres pausiert.
"Auch, wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis sich die Folgen des Krieges
für Erst- und Rückversicherer konkret beziffern lassen, haben wir mit den
zusätzlichen Rückstellungen im ersten Quartal bereits eine Vorsorge
getroffen", sagte Henchoz. "Trotz aller Unsicherheiten bin ich aufgrund
unserer hohen Resilienz und starken Ertragskraft nach wie vor
zuversichtlich, dass wir unsere für das Gesamtjahr gesetzten Ziele
erreichen."
Zum 1. April 2022 erneuert die Hannover Rück Geschäft im
asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika sowie Teile des
Spezialgeschäfts. Die Verhandlungen resultierten in einem deutlichen
Wachstum zu verbesserten Preisen. Das Prämienvolumen erhöhte sich um
insgesamt 17,4 %. Der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des
erneuerten Geschäfts betrug 3,7 %.
In der Personen-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück weitere, jedoch
im Jahresverlauf deutlich abnehmende Belastungen aus der Pandemie.
Auf Konzernebene erwartet die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2022
unverändert einen Nettogewinn von 1,4 Mrd. EUR bis 1,5 Mrd. EUR.
Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert
von 1,4 Mrd. EUR nicht wesentlich übersteigt, dass die Covid-19-Pandemie
keinen wesentlichen unerwarteten Einfluss auf das Ergebnis der
Personen-Rückversicherung nimmt und dass es zu keinen unvorhergesehenen
negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt. Die
Kapitalanlagerendite sollte mindestens 2,3 % erreichen.
Die Hannover Rück strebt unverändert eine Basisdividende an, die gegenüber
dem Vorjahr steigt oder mindestens stabil bleibt. Diese wird um eine
Sonderdividende ergänzt, sofern die Kapitalausstattung den Kapitalbedarf für
künftiges Wachstum übersteigt und das Gewinnziel erreicht wird.
Am heutigen Tag findet auch die virtuelle Hauptversammlung der Hannover Rück
SE statt. Vorstand und Aufsichtsrat haben für das Geschäftsjahr 2021 wie
bereits bekanntgegeben einen Dividendenvorschlag von 5,75 Euro je Aktie
unterbreitet. Dieser setzt sich aus einer unveränderten Basisdividende von
4,50 EUR je Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 1,25 EUR je Aktie
zusammen.
Die Hannover Rück ist mit einem Bruttoprämienvolumen von mehr als 27 Mrd.
EUR der drittgrößte Rückversicherer der Welt. Sie betreibt alle Sparten der
Schaden- und Personen-Rückversicherung und ist mit mehr als 3.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Gegründet
1966, umfasst der Hannover Rück-Konzern heute mehr als 170
Tochtergesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen weltweit. Das
Deutschland-Geschäft wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben.
Die für die Versicherungswirtschaft wichtigen Ratingagenturen haben sowohl
Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt:
Standard & Poor's AA- "Very Strong" und A.M. Best A+ "Superior".
Bitte beachten Sie den Haftungshinweis unter:
https://www.hannover-rueck.de/535878
Kennzahlen der Hannover Rück-Gruppe (auf IFRS-Basis)
in Mio. EUR Q1/2022 +/- Q1/20211) 2021
Vorjahr
Hannover Rück-Gruppe
Gebuchte Bruttoprämie 9.333,4 +19,5 % 7.809,3
Verdiente Nettoprämie 6.710,2 +17,9 % 5.692,7
Versicherungstechnisches -102,0 25,4
Ergebnis2)
Kapitalanlageergebnis 483,9 +9,7 % 441,1
Operatives Ergebnis (EBIT) 396,4 -1,8 % 403,8
Konzernergebnis 263,6 -13,8 % 305,9
Ergebnis je Aktie in EUR 2,19 -13,8 % 2,54
Selbstbehalt 92,0 % 91,5 %
Steuerquote 24,7 % 17,1 %
EBIT-Marge3) 5,9 % 7,1 %
Eigenkapitalrendite 9,3 % 11,1 %
in Mio. EUR Q1/2022 +/- Q1/2021 2021
Vorjahr
Haftendes Kapital 14.464,9 -8,1 % 15.733,6
Kapitalanlagen (ohne 56.245,2 +0,1 % 56.213,2
Depotforderungen)
Bilanzsumme 86.307,1 +4,1 % 82.902,3
Buchwert je Aktie in EUR 88,68 -10,0 % 91,57 98,55
Schaden-Rückversicherung
in Mio. EUR Q1/2022 +/- Q1/20211) 2021
Vorjahr
Gebuchte Bruttoprämie 7.148,8 +25,6 % 5.692,9
Verdiente Nettoprämie 4.782,5 +23,8 % 3.863,1
Versicherungstechnisches 26,2 -82,2 % 147,3
Ergebnis2)
Operatives Ergebnis (EBIT) 283,7 -9,1 % 312,1
Konzernergebnis 176,6 -32,4 % 261,1
Selbstbehalt 93,1 % 92,6 %
Kombinierte 99,5 % 96,2 %
Schaden-/Kostenquote2)
EBIT-Marge3) 5,9 % 8,1 %
Personen-Rückversicherung
in Mio. EUR Q1/2022 +/- Q1/20211) 2021
Vorjahr
Gebuchte Bruttoprämie 2.184,6 +3,2 % 2.116,4
Verdiente Nettoprämie 1.927,7 +5,4 % 1.829,6
Operatives Ergebnis (EBIT) 113,0 +22,9 % 92,0
Konzernergebnis 100,9 +77,6 % 56,8
Selbstbehalt 88,6 % 88,6 %
EBIT-Marge3) 5,9 % 5,0 %
1) Angepasst gemäß IAS 8
2) Einschließlich Depotzinsen
3) Operatives Ergebnis
(EBIT)/verdiente Nettoprämie
Kontakt
Corporate Communications/ Media Relations:
Oliver Süß
Tel. +49 511 5604-1502
oliver.suess@hannover-re.com
Investor & Rating Agency Relations:
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1342419 04.05.2022
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Quelle: dpa-AFX