Greiffenberger AG: Vorläufige Zahlen 2020; Prognose 2021; Konzernfinanzierung; Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden
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Greiffenberger AG: Vorläufige Zahlen 2020; Prognose 2021;
Konzernfinanzierung; Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden
12.04.2021 / 14:44
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Greiffenberger AG: Vorläufige Zahlen 2020; Prognose 2021;
Konzernfinanzierung; Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden
- In 2020 im Konzern (IFRS) nach vorläufigen Zahlen coronabedingter
Umsatzrückgang auf 43,9 Mio. EUR (Vj. 49,1 Mio. EUR; -10,6 %) sowie Ergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) - einschließlich des einmaligen positiven
Sondereffekts aus dem Immobilienverkauf - von 17,2 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR)
- Für 2021 verbesserte, jedoch noch spürbar unter dem Niveau vor der
Corona-Pandemie liegende operative Entwicklung erwartet
- Bislang verfolgte Anschlussfinanzierung bei plangemäßem Geschäftsverlauf
nicht von existentieller Bedeutung
- Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden Marco v. Maltzan
Augsburg, 12. April 2021 - Die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie
waren für den Greiffenberger-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020
weniger deutlich als zunächst angenommen. Die teils erheblichen
pandemiebedingten Beeinträchtigungen der Weltwirtschaft und damit der
Geschäftstätigkeit der Greiffenberger AG (die "Gesellschaft") und ihrer
Konzernunternehmen werden allerdings auch im laufenden Jahr weiter anhalten.
Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2020
Der Greiffenberger-Konzern weist für das Geschäftsjahr 2020 nach vorläufigen
und vom Abschlussprüfer noch nicht abschließend geprüften Zahlen einen
Umsatz sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) jeweils im mittleren
Bereich der prognostizierten Bandbreiten aus. So reduzierten sich die
Umsatzerlöse von 49,1 Mio. EUR in 2019 auf 43,9 Mio. EUR im Jahr 2020. Für
diesen Umsatzrückgang um 10,6 % war ausschließlich die Corona-Pandemie
verantwortlich, die insbesondere den Absatz von Produkten für
konjunktursensible Branchen wie beispielsweise den Automobilbereich spürbar
negativ beeinträchtigte. Der Auftragseingang betrug im Jahr 2020 nach
vorläufigen Zahlen 45,2 Mio. EUR (Vj. 48,5 Mio. EUR;
-6,6 %), der Auftragsbestand zum Jahresende 2020 erhöhte sich mit 8,5 Mio. EUR
gegenüber dem Niveau zum Ende des Vorjahres (Vj. 7,6 Mio. EUR) spürbar um 12,0
%.
Ein wichtiger Meilenstein im Geschäftsjahr 2020 war der Verkauf der
Betriebsimmobilie der J.N. Eberle & Cie. GmbH ("Eberle") in Augsburg,
wodurch das bei dieser hundertprozentigen Tochtergesellschaft der
Greiffenberger AG bestehende Konsortialdarlehen vollständig zurückgeführt
und die finanzielle Stabilisierung des Greiffenberger-Konzerns gesichert
werden konnte. Aus diesem Verkauf resultierte ein positiver einmaliger
Sondereffekt vor Steuern. Einschließlich dessen wurde im Geschäftsjahr 2020
im Greiffenberger-Konzern nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis vor Zinsen
und Steuern (EBIT) von 17,2 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR) erreicht. Ohne diesen
einmaligen Sondereffekt aus dem Verkauf der Betriebsimmobilie hätte das EBIT
in 2020 nach vorläufigen Zahlen aufgrund des coronabedingten Umsatzeinbruchs
-1,6 Mio. EUR (Vj. 0,8 Mio. EUR) betragen.
Martin Döring, Alleinvorstand der Greiffenberger AG: "Das Geschäftsjahr 2020
war für den Greiffenberger-Konzern aufgrund der Corona-Pandemie ein sehr
herausforderndes Jahr, in dem wir Rückgänge beim Umsatz und, abseits des
einmaligen Sondereffekts aus dem Immobilienverkauf, beim operativen Ergebnis
verbuchen mussten. Mir ist aber wichtig herauszustellen, dass wir uns unter
Berücksichtigung der pandemiebedingten Einflüsse im operativen Geschäft
durchaus gut behaupten konnten. Dies gelang insbesondere durch die zügige
Anpassung von Wertschöpfung, Arbeitsabläufen und Prozessen, ist aber auch
wesentlich unseren guten, überwiegend sehr langjährigen Kundenbeziehungen
und einem entsprechend engen Austausch geschuldet. So konnten wir jederzeit
auch sehr kurzfristig auf Nachfrageänderungen reagieren und die Auswirkungen
der Corona-Pandemie teilweise auch durch unerwartete Mehrumsätze mit
einzelnen Kunden kompensieren."
Die vorläufigen Konzernkennzahlen (IFRS):
2020 (vorläufig) 2019
Mio. EUR Mio. EUR
Umsatzerlöse 43,9 49,1 -10,6 %
Auftragseingang 45,2 48,5 -6,6 %
Auftragsbestand (31.12.) 8,5 7,6 +12,0 %
EBITDA 19,1 2,8
EBITDA (bereinigt)* 0,4 2,8 -87,0 %
EBIT 17,2 0,8
EBIT (bereinigt)* -1,6 0,8 -
* Bereinigung: Durch Angabe vor jeglichen Sonder- und Einmaleffekten mit dem
Vorjahr vergleichbare Werte
Prognose für das Geschäftsjahr 2021
"Das Jahr 2021 wird den Greiffenberger-Konzern weiterhin vor große
Herausforderungen stellen. Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden
und ihre weitere Entwicklung schwer abzuschätzen, ebenso ihre weiteren
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft," so Martin Döring. Für das
Geschäftsjahr 2021 wird vor diesem Hintergrund eine im Vergleich zu 2020
zwar verbesserte, allerdings zugleich noch spürbar unter dem Niveau vor der
Corona-Pandemie liegende operative Entwicklung erwartet. So wird der Umsatz
im laufenden Jahr das Umsatzniveau 2019 (49,1 Mio. EUR) noch nicht wieder
erreichen, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen -1,2
Mio. EUR und +0,2 Mio. EUR (2019: +0,8 Mio. EUR) liegen soll.
Konzernfinanzierung
Eberle hat in den letzten Monaten mit den ehemaligen Konsortialbanken
abschlussreif eine Anschlussfinanzierung auf der Basis von
LfA-Bürgschaftszusagen verhandelt. Zur Umsetzung dieser Finanzierung sind
gemäß den Bürgschaftszusagen bestimmte Beiträge der Greiffenberger Holding
GmbH als Hauptaktionärin der Greiffenberger AG erforderlich. Die
Greiffenberger Holding GmbH hat zwischenzeitlich erklärt, dass sie diese
Beiträge nicht fristgerecht erbringen wird. Damit kann die angestrebte
Anschlussfinanzierung nicht mehr umgesetzt werden. Eberle hat mit
Unterstützung der Gesellschaft bereits Gespräche mit anderen
Kreditinstituten über eine mögliche Unternehmensfinanzierung ohne
LfA-Bürgschaftszusage aufgenommen.
Unabhängig davon ist nach der derzeitigen Mittelfristplanung bis 2023 die
Finanzierung des Greiffenberger-Konzerns auch ohne die bislang verfolgte
Anschlussfinanzierung gesichert. Ursächlich hierfür ist einerseits, dass
sich die Corona-Pandemie bislang weniger deutlich als zunächst angenommen
auf den Greiffenberger-Konzern ausgewirkt hat und dessen Finanzmittelbestand
vor diesem Hintergrund über den ursprünglichen Planungen liegt. Zum anderen
wird aufgrund der zwischenzeitlichen Entscheidung zur Bildung einer
sogenannten
§ 6b-Rücklage der Gewinn aus dem Immobilienverkauf im Planungszeitraum nicht
zu einer Steuerzahlung führen.
Martin Döring: "Wir finden das Nicht-Zustandekommen der uns verbindlich
zugesagten Anschlussfinanzierung ausgesprochen bedauerlich. Zwar reicht
unsere Liquidität planerisch auch ohne diese Anschlussfinanzierung bis Ende
2023 aus, allerdings bedeutet dies für die J.N. Eberle & Cie. GmbH trotzdem
eine deutliche Einschränkung von Flexibilität und Handlungsoptionen,
insbesondere hinsichtlich möglicher Umsatzausweitungen, die über unsere
Planungen deutlich hinausgehen würden, und die hierfür notwendigen
Investitionen." Die Gesellschaft wird verschiedene Ansätze zur
Sicherstellung einer alternativen Fremdfinanzierung unvermindert weiter
vorantreiben, um so neben der Vergrößerung der kurz- und mittelfristigen
Handlungsspielräume auch möglichst frühzeitig eine Grundlage für den
mittelfristig erforderlichen Umzug der J.N. Eberle & Cie. GmbH an einen
neuen Standort zu schaffen.
Amtsniederlegung des Aufsichtsratsvorsitzenden
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr Marco Freiherr v. Maltzan, hat
heute erklärt, sein Amt als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats mit
Wirkung zum Ablauf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung der
Gesellschaft, die voraussichtlich am 23. Juni 2021 stattfinden wird,
niederzulegen. Herr v. Maltzan gehörte dem Aufsichtsrat der Greiffenberger
AG mehr als zwölf Jahre an, ab August 2016 als Aufsichtsratsvorsitzender. Im
Rahmen seiner Tätigkeit war er von Oktober 2015 bis Oktober 2016 in den
Vorstand entsandt und hat in diesem Zeitraum die Restrukturierung der
Greiffenberger AG in die Wege geleitet und wesentliche Maßnahmen zur
Gesundung der Unternehmensgruppe initiiert und umgesetzt.
Herr v. Maltzan: "Mit der Veräußerung der Betriebsimmobilie und der
vollständigen Rückführung der ursprünglichen Konsortialfinanzierung konnte
ein weiterer wesentlicher Zwischenschritt in der Restrukturierung des
Greiffenberger-Konzerns erreicht und insbesondere dessen finanzielle
Stabilität gesichert werden, obwohl die in Abstimmung mit dem Hauptaktionär
verfolgte Anschlussfinanzierung letztendlich überraschend nicht zustande
gekommen ist. Es gilt jetzt und in den nächsten Jahren, u.a. das operative
Geschäft von Eberle auszuweiten, und die Verlagerung des Geschäftsbetriebes
auf einen anderen Betriebsstandort in Augsburg umzusetzen. Vor diesem
Hintergrund scheint es mir genau der richtige Zeitpunkt, nach zwölf Jahren
einen Wechsel im Aufsichtsrat herbeizuführen."
Martin Döring: "Im Namen der Greiffenberger AG und ihrer Konzernunternehmen
möchte ich mich bereits an dieser Stelle bei Herrn v. Maltzan ganz herzlich
für dessen langjährige und stets engagierte Tätigkeit als Vorstand,
Aufsichtsratsmitglied und als Aufsichtsratsvorsitzender für unser
Unternehmen bedanken."
Über die Wahl eines Nachfolgers für Herrn v. Maltzan in den Aufsichtsrat der
Greiffenberger AG soll die nächste ordentliche Hauptversammlung beschließen.
Kontakt für Rückfragen:
Greiffenberger AG
Martin Döring
Vorstand
Eberlestraße 28
86157 Augsburg
Tel.: 0821/5212-261
Fax: 0821/5212-275
E-Mail: [1]martin.doering@greiffenberger.de
1. mailto:martin.doering@greiffenberger.de
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Quelle: dpa-AFX