GRAMMER AG veröffentlicht Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022
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GRAMMER AG veröffentlicht Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022
11.08.2022 / 09:00 CET/CEST
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GRAMMER AG veröffentlicht Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022
* Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe von 6,4 % auf 1.034,6 Mio. EUR
maßgeblich von der Division Commercial Vehicles sowie positiven
Währungseffekten getragen
* Regionen AMERICAS (+28,6 %) und EMEA (+2,7 %) mit Umsatzplus, APAC mit
deutlichem Rückgang (-14,2 %) aufgrund von Corona-Lockdowns in China
* Operatives EBIT mit -12,3 Mio. EUR deutlich unter Vorjahresniveau (01-06
2021: 32,4 Mio. EUR)
* Ausblick 2022 bestätigt, allerdings weiterhin unter dem Vorbehalt von
erzielten Kundenkompensationen sowie anhaltend hohen Risiken aus
geopolitischen Krisen sowie weiteren Corona-Lockdowns in China
Ursensollen, 11. August 2022 - Die GRAMMER Gruppe hat heute die
Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 vorgelegt. Demnach steigerte die
GRAMMER AG ihren Konzernumsatz trotz der zunehmenden komplexen
makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen um 6,4 % auf 1.034,6
Mio. EUR. Währungsbereinigt lag der Umsatz um 2,5 % über dem Vorjahreswert.
In den Regionen verlief das erste Halbjahr umsatzseitig sehr
unterschiedlich. Während sich der Umsatz in der Region APAC deutlich um 14,2
% auf 177,2 Mio. EUR verringerte, stiegen die Erlöse in der Region AMERICAS
um 28,6 % auf 318,0 Mio. EUR und in EMEA um 2,7 % auf 577,0 Mio. EUR. Mit
Blick auf die Divisionen verbuchte der Bereich Automotive einen
Umsatzanstieg um 3,4 % auf 655,9 Mio. EUR. Die Erlöse der Division
Commercial Vehicles erhöhten sich deutlich um 11,9 % auf 378,7 Mio. EUR.
Hier waren die Regionen EMEA und AMERICAS Treiber der positiven Entwicklung
des Umsatzes, wohingegen die Region APAC vor allem in China einen starken
Rückgang zu verzeichnen hatte.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank im ersten Halbjahr
2022 deutlich auf -12,5 Mio. EUR, während der Vorjahreswert noch bei 27,8
Mio. EUR lag. Das operative EBIT der GRAMMER Gruppe belief sich auf
-12,3 Mio. EUR (01-06 2021: 32,4 Mio. EUR), was einer operativen
EBIT-Rendite von -1,2 % (01-06 2021: 3,3 %) entspricht. Hauptursachen für
den massiven Ergebnisrückgang waren weiterhin stark gestiegene Material-,
Logistik-, Energie- und Personalkosten, anhaltende Engpässe in den
Beschaffungsmärkten sowie neue Corona-Lockdowns, die insbesondere die
Umsatzentwicklung in China beeinträchtigt haben. Zudem schlugen
Einmalaufwendungen und Sonderfrachten eines GRAMMER Werks in der Region
AMERICAS in Höhe von rund 4 Mio. EUR sowie eine Abfindungszahlung in Höhe
von 2,1 Mio. EUR zu Buche. Das operative EBIT wurde neben direkt
zurechenbaren Kosten für Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen von 2,0 Mio.
EUR um positive Wechselkurseffekte von 1,8 Mio. EUR bereinigt.
AMERICAS und EMEA mit Umsatzwachstum, APAC mit rückläufigen Erlösen
Die Region EMEA verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen leichten
Umsatzanstieg von 2,7 % auf 577,0 Mio. EUR. Bereinigt um Währungseffekte
ergab sich ein Wachstum von 4,2 % auf 585,4 Mio. EUR. Während in der
Division Automotive aufgrund von Produktionsunterbrechungen seitens einiger
Kunden ein Umsatzrückgang von 5,7 % auf 292,7 Mio. EUR zu verzeichnen war,
entwickelte sich der Umsatz in der Division Commercial Vehicles deutlich
positiv und stieg um 13,0 % auf 284,3 Mio. EUR. Damit lagen beide Divisionen
in der Region umsatzseitig erstmals nahezu gleich auf.
Das operative EBIT in EMEA sank aufgrund weiterhin stark steigender
Material-, Logistik- und Energiekosten sowie anhaltender Engpässe an den
Beschaffungsmärkten im ersten Halbjahr 2022 deutlich auf 23,6 Mio. EUR
(01-06 2021: 34,7 Mio. EUR).
Die Region AMERICAS vermeldete für das erste Halbjahr 2022 einen kräftigen
Umsatzzuwachs in beiden Divisionen von insgesamt 28,6 % auf 318,0 Mio. EUR.
Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 16,1 % auf 287,1 Mio. EUR. Die
positive Umsatzentwicklung war im Wesentlichen auf eine höhere Nachfrage in
der Division Commercial Vehicles sowie auf niedrige Vorjahreszahlen in der
Division Automotive zurückzuführen, die durch Lieferengpässe bei Halbleitern
stark belastet war. So stieg der Umsatz in der Division Automotive um 25,4 %
auf 255,8 Mio. EUR, während die Erlöse in der Division Commercial Vehicles
mit 62,2 Mio. EUR sogar um 44,0 % anstiegen.
Das operative EBIT verringerte sich dennoch im ersten Halbjahr 2022 auf
-36,0 Mio. EUR (01-06 2021: -23,7 Mio. EUR). Insbesondere die hohe Inflation
sowie stark gestiegene Personalkosten in den USA wirkten sich hier negativ
aus. Hinzu kamen Einmalaufwendungen in Höhe von 4 Mio. EUR für
Sonderfrachten in einem Werk in Mexiko.
In der Region APAC fielen die Umsätze in beiden Divisionen im ersten
Halbjahr signifikant um 14,2 % auf 177,2 Mio. EUR bzw. währungsbereinigt um
21,1 % auf 163,0 Mio. EUR. In der Division Automotive resultierte der
Umsatzrückgang um 12,4 % auf 114,5 Mio. EUR aus reduzierten Kundenabrufen
infolge erneuter Corona-Lockdowns in China sowie aus dem globalen
Lieferengpass bei Halbleitern. In der Division Commercial Vehicles setzte
sich der rückläufige Trend aus dem zweiten Halbjahr 2021 fort, was im
Wesentlichen auf eine verschärfte Abgasnorm zurückzuführen ist, die durch
den Vorzieheffekt zu einem Einbruch bei den Neubestellungen von Lkw führte.
Zudem wurden auch hier geringere Abrufe aufgrund des COVID-19-bedingten
Lockdowns in Shanghai verzeichnet. Die Umsätze in der Division Commercial
Vehicles verringerten sich entsprechend um 17,3 % auf 62,7 Mio. EUR.
Das operative EBIT in der Region APAC reduzierte sich im Wesentlichen
aufgrund der geringeren Umsätze im chinesischen Markt, höherer Frachtkosten
in Japan sowie der Anlaufkosten für die neuen Werke in China auf 14,2 Mio.
EUR (01-06 2021: 31,0 Mio. EUR).
Jurate Keblyte, CFO der Grammer AG: "Wie Ende Juni bereits angekündigt, war
die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr weiterhin von den Auswirkungen
der verschiedenen geopolitischen und branchen-spezifischen Krisenthemen
geprägt. Vor diesem Hintergrund haben wir mit der erfolgreichen Verlängerung
der Tranche C unseres Konsortialkredits bis Februar 2025 einen wichtigen
Meilenstein für die finanzielle Solidität der Gruppe erreicht. Im laufenden
zweiten Halbjahr gilt unser Augenmerk vor allem dem Restrukturierungsprojekt
in AMERICAS, mit dem Ziel der Sicherung der finanziellen Stabilität und
Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in dieser Region. Derzeit findet
unter anderem eine intensive Evaluierung der Produktionskapazitäten statt."
Bildlink:
https://eqs-cockpit.com/cgi-bin/fncls.ssp?fn=download2_file&code_str=3a4cbc0d80e5840b80e4b52165e5b16c
Bildtitel: Jurate Keblyte, CFO der GRAMMER AG
Prognose 2022 und Mittelfrist-Ausblick 2025 bestätigt
Obwohl der Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2022 hinter den
Erwartungen zurückblieb, hält der Vorstand aktuell weiter an der im
Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Gesamtjahresprognose fest (Umsatz von
rund 2,0 Mrd. EUR, operatives EBIT zwischen 35 Mio. EUR und 40 Mio. EUR).
GRAMMER erwartet, dass nach den bereits erzielten Vereinbarungen mit Kunden
über die Weitergabe der inflationsbedingten erheblichen Kostensteigerungen,
auch im zweiten Halbjahr Einigungen mit weiteren OEMs getroffen werden
können. Allerdings können sich die Risiken aus dem Krieg in der Ukraine, den
stark gestiegenen Energie- und Materialpreisen sowie aus möglichen weiteren
Corona-Lockdowns in China - aber auch in anderen Ländern - für den Umsatz
und das Ergebnis der GRAMMER Gruppe je nach Länge und weiterem Verlauf
verstärken und die Prognose negativ beeinflussen. Des Weiteren hängt die
Gesamtjahresprognose maßgeblich davon ab, in welchem Umfang GRAMMER weitere
Einigungen mit seinen Kunden über die Weitergabe der Kostensteigerungen
erzielen kann.
Auch die Ende April veröffentlichte mittelfristige Roadmap für 2025
bekräftigt der Vorstand noch einmal: Der Umsatz der GRAMMER Gruppe soll bis
2025 auf 2,5 Mrd. EUR wachsen, wovon etwa 60 % in der Division Automotive
und etwa 40 % in der Division Commercial Vehicles erwirtschaftet werden
sollen. Für das operative EBIT strebt die Gesellschaft im Jahr 2025 eine
Marge von > 5 % an, für das Konzernergebnis nach Steuern wird ein Margenziel
von > 4 % ausgegeben. Das Umsatzwachstum wird aus allen Regionen gespeist,
wobei die Region APAC zur zentralen Plattform für Wachstum beider Divisionen
ausgebaut werden soll und AMERICAS wieder zurück auf den profitablen
Wachstumskurs gebracht werden soll. Ein wichtiger Baustein zur Erreichung
dieser Zielsetzung ist das Restrukturierungsprojekt "P2P - Path to
Profitability", mit dem der nachhaltige Turnaround in der Region AMERICAS,
dem heute für GRAMMER zweitgrößten Markt, bis 2024 erreicht werden soll.
Als weiteres wesentliches Etappenziel im Rahmen der Mittelfristplanung bis
2025 wurde die Reduzierung des gruppenweiten CO2-Ausstosses um 25 %
verabschiedet. Im Jahr 2030 soll dann das bereits im Rahmen der GRAMMER
Green Company Initiative veröffentlichte Ziel einer CO2-Reduktion von 50 %
erreicht werden. Im aktuellen Nachhaltigkeitsassessment von EcoVadis, dem
weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, wurde
GRAMMER erst kürzlich mit dem Silber-Status ausgezeichnet und konnte sich
damit im Vergleich zum letzten Jahr (Bronze-Medaille) verbessern.
Der Halbjahresbericht 2022 ist auf der Website unter
https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen/quartalsberichte.html
abrufbar.
Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer "operatives EBIT"
ist im Geschäftsbericht auf Seite 21 zu finden.
Unternehmensprofil
Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung
und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung
sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und
Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefert das Unternehmen
Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten
und Bediensysteme sowie innovative thermoplastische Komponenten für die
Automobilindustrie an namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der
Fahrzeugindustrie. Der Geschäftsbereich Commercial Vehicles umfasst die
Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler)
sowie Bahn- und Bussitze. Mit rund 14.000 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in
19 Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard notiert
und wird an den Börsen München und Frankfurt sowie über das elektronische
Handelssystem Xetra gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com
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Quelle: dpa-AFX