GRAMMER AG startet nach deutlicher Erholung im zweiten Halbjahr 2020 zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr
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GRAMMER AG startet nach deutlicher Erholung im zweiten Halbjahr 2020
zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr
31.03.2021 / 09:02
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GRAMMER AG startet nach deutlicher Erholung im zweiten Halbjahr 2020
zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr
- Umsatz erreicht 1,7 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2020
- Operatives EBIT in Höhe von 34,0 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2020
nach -45,7 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte
- Erfolgreiche Finanzierungsmaßnahmen mit einem Volumen von über 300
Millionen Euro
- Positiver Ausblick für 2021: Umsatzanstieg auf rund 1,8 Milliarden Euro
und operatives EBIT von rund 65 Millionen Euro erwartet
- Vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2021 bestätigen Aufwärtstrend
Ursensollen, 31. März 2021 - Nach einer signifikanten Erholung im zweiten
Halbjahr hat sich die GRAMMER AG im Geschäftsjahr 2020 robust entwickelt.
Das Unternehmen schloss das vierte Quartal 2020 mit einem Umsatzplus von 5
Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und startete zuversichtlich in das
neue Geschäftsjahr 2021. Im Gesamtjahr 2020 erreichte der Umsatz der GRAMMER
Gruppe 1.710,7 Millionen Euro und lag damit 16,1 Prozent unter dem Niveau
des Vorjahres (Vj. 2.038,5 Millionen Euro). Beide Produktsegmente waren von
Absatzrückgängen betroffen, entwickelten sich jedoch besser als der
Gesamtmarkt. Im Segment Automotive sank der Umsatz um 17,6 Prozent auf
1.219,3 Millionen Euro, das Segment Commercial Vehicles schloss mit einem
Minus von 10,4 Prozent bei 544,5 Millionen Euro.
Der Umsatzrückgang war maßgeblich durch die Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie bedingt, die sich insbesondere in der Geschäftsentwicklung
im ersten Halbjahr widerspiegelten. Die Folgen der Pandemie trafen hierbei
auf bereits seit dem zweiten Halbjahr 2019 schwächere Absatzmärkte. Während
der Umsatz in der ersten Jahreshälfte mit 735,8 Millionen Euro noch
signifikant unter dem Wert des Vorjahres (Vj. 1.051,5 Millionen Euro)
gelegen hatte, bewegte er sich im Zeitraum von Juli bis Dezember 2020 mit
974,9 Millionen Euro nur noch leicht unter dem Vorjahresniveau (Vj. 987,0
Millionen Euro). Die positive Entwicklung im zweiten Halbjahr ist auf eine
deutliche Nachfrageerholung in allen Regionen und insbesondere auf ein
starkes Wachstum von GRAMMER in APAC (Asia Pacific) zurückzuführen.
Operatives EBIT mit signifikanter Verbesserung im zweiten Halbjahr
Im Geschäftsjahr 2020 belief sich das operative Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (operatives EBIT) auf -11,7 Millionen Euro (Vj. 77,0 Millionen
Euro). Es war geprägt von deutlichen Volumenrückgängen infolge der
weltweiten COVID-19-Pandemie sowie negativen Einzelsachverhalten in Höhe von
-46,0 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte lag das operative Ergebnis
mit 34,0 Millionen Euro signifikant über dem Vorjahreswert (Vj. 26,9
Millionen Euro). Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf eine
Verbesserung der Märkte sowie das erfolgreiche Krisenmanagement im
Unternehmen zurückzuführen. Neben negativen Wechselkurseffekten wurde das
operative Ergebnis um direkt zurechenbare Kosten für Corona-Schutz- und
Handlungsmaßnahmen sowie um Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen
bereinigt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug - 46,1
Millionen Euro (Vj. 74,5 Millionen Euro).
"Trotz des weltweiten Ausnahmezustands und eines sehr anspruchsvollen
Marktumfeldes konnten wir uns im Geschäftsjahr 2020 behaupten und die vielen
Herausforderungen gemeinsam gut bewältigen. Wir haben im letzten Jahr viel
erreicht, worauf wir alle sehr stolz sein können. Das vergangene Jahr hat
wie kein anderes gezeigt: GRAMMER hat das Team, die Kultur und die
Strukturen aufgebaut, um auch krisenbehaftete Zeiten erfolgreich zu
meistern. Auch deswegen sind wir voller Zuversicht in das neue Geschäftsjahr
gestartet." erläutert Thorsten Seehars, Vorstandsvorsitzender der GRAMMER
AG. "Während die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie unsere
Geschäftsentwicklung vor allem im ersten Halbjahr stark beeinträchtigt
hatten, zeigte das zweite Halbjahr einen deutlich positiveren Trend. So
stieg der Umsatz im vierten Quartal 2020 in den Regionen APAC und EMEA sowie
auf Gruppenebene im Vorjahresvergleich. Mit unserer Positionierung in den
beiden Segmenten Automotive und Commercial Vehicles und der im Laufe des
letzten Jahres eingeführten regionalen Organisation sind wir sehr gut
aufgestellt, um die Zukunft der mobilen Welt aktiv mitzugestalten."
Verbesserte Kostenstruktur stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für das
Unternehmen einzudämmen, hat GRAMMER im Geschäftsjahr 2020 vielfältige
Maßnahmen umgesetzt. So wurden zum einen die Personalkosten und die
variablen Ausgaben signifikant reduziert und zum anderen Investitionen auf
das Wesentliche fokussiert. Diese temporären Maßnahmen setzten auf das
bereits im vierten Quartal 2019 initiierte Effizienzsicherungsprogramm auf,
dessen Umsetzung im Laufe des Geschäftsjahres 2020 in einigen Bereichen noch
beschleunigt werden konnte. Zudem hat GRAMMER im zweiten Halbjahr 2020
verschiedene Restrukturierungsmaßnahmen beschlossen, die unter anderem eine
Konsolidierung von Standorten in Europa und Nordamerika sowie eine Reduktion
von rund 300 Stellen im indirekten Bereich in Deutschland bis Mitte des
Jahres 2021 vorsehen. Dazu wurde gemeinsam mit den Sozialpartnern ein
umfangreiches Freiwilligenprogramm verabschiedet, dass mit Ablauf des 31.
Januar 2021 beendet wurde. Mit Hilfe dieses Freiwilligenprogrammes ist es
GRAMMER gelungen, das für 2021 angestrebte Ziel einer nachhaltigen
Strukturkostenreduktion sozialverträglich zu erreichen.
Region APAC mit Umsatzsteigerung im Gesamtjahr
Die Region APAC erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von
330,5 Millionen Euro (Vj. 313,7 Millionen Euro). Dies entspricht einem
Zuwachs von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Entwicklung in
APAC vor allem im ersten Quartal durch die staatlich angeordneten
Werksschließungen in China beeinträchtigt war, verzeichnete GRAMMER aufgrund
von zahlreichen Neuanläufen und der allgemeinen Markterholung in der Region
ab dem zweiten Quartal deutliche Umsatzsteigerungen. Mit einem Umsatzanstieg
von 24,0 Prozent auf 105,9 Millionen Euro (Vj. 85,3 Millionen Euro) erzielte
die Region APAC im vierten Quartal den größten Zuwachs.
In der Region EMEA erreichte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr
insgesamt 904,9 Millionen Euro (Vj. 1.115,3 Millionen Euro), was einem
Rückgang von 18,9 Prozent entspricht. Infolge der COVID-19-bedingten
Produktionsstopps verzeichnete die Region insbesondere im zweiten Quartal
einen signifikanten Umsatzrückgang, der sich auf 48,8 Prozent belief.
Nachdem sich der Rückgang im dritten Quartal deutlich verringerte, setzte
sich die Erholung bis zum Jahresende fort. So erzielte die Region EMEA im
vierten Quartal 2020 einen Zuwachs von 5,1 Prozent im Vergleich zum
Vorjahresquartal.
Eine ähnliche Entwicklung zeigte die Region AMERICAS, die im Gesamtjahr 2020
einen Umsatzrückgang von 22,0 Prozent auf 475,3 Millionen Euro verzeichnete
(Vj. 609,5 Millionen Euro). Auch in dieser Region war die rückläufige
Entwicklung, die sich insbesondere im zweiten Quartal stark niederschlug,
maßgeblich auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen.
Während der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr noch bei 39,3 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr gelegen hatte, spiegelte die Entwicklung des zweiten
Halbjahres mit einem Minus von nur 4,7 Prozent eine deutliche Verbesserung
wider.
Weiterer Ausbau der Präsenz im Zukunftsmarkt Asien
Im Geschäftsjahr 2020 hat die GRAMMER AG ihre Präsenz auf dem chinesischen
Markt deutlich ausgebaut. Als weltweit größter Einzelmarkt für PKW und
Nutzfahrzeuge ist China von großer Bedeutung für das Unternehmen. Vor diesem
Hintergrund hat GRAMMER im abgelaufenen Jahr zwei neue Werke in Ningbo und
Shenyang eröffnet und seine Position im Hinblick auf das anhaltende Wachstum
in beiden Produktsegmenten - Automotive und Commercial Vehicles -
manifestiert. Mit nun insgesamt acht Produktions- und Logistikstandorten
sowie drei Entwicklungszentren verfügt GRAMMER in der Region APAC über eine
sehr gute Plattform, um seine Kundenbasis in dieser Region weiter zu
vergrößern.
Seit Beginn des Jahres 2020 arbeitet GRAMMER mit seinem strategischen
Partner Ningbo Jifeng an einer Vielzahl von Kooperationsprojekten zur
Erzielung von Synergien im Bereich Einkauf und Fertigung, einer Erweiterung
des Produktportfolios und einer Verbesserung des Marktzugangs in bestimmten
Regionen. Aus einer im ersten Quartal 2020 vereinbarten Gründung einer
weltweiten Einkaufskooperation versprechen sich die beiden Unternehmen über
die nächsten Jahre Einsparungen im zweistelligen Millionenbereich. Zudem
haben GRAMMER und Ningbo Jifeng im Oktober die Gründung einer
Vertriebskooperation für den japanischen Markt beschlossen. GRAMMER will
sich damit einen besseren Zugang zu den japanischen Automobilherstellern
ermöglichen.
Erfolgreiche Finanzierungsmaßnahmen und Kapitalerhöhung
Um die Folgen der durch COVID-19 ausgelösten weltweiten Absatzkrise
abzufedern, hat der Vorstand der GRAMMER AG frühzeitig umfangreiche
Maßnahmen zur Sicherung des Liquiditätsspielraums umgesetzt. Neben einer
vorzeitigen Refinanzierung und Aufstockung des Konsortialkreditvertrags mit
150 Millionen Euro und der Ablösung der Brückenfinanzierung mit 80 Millionen
US-Dollar nahm das Unternehmen im März 2020 ein Hybriddarlehen mit
Eigenkapitalcharakter im Volumen von 19,1 Millionen Euro auf und erweiterte
den im ersten Quartal abgeschlossenen Konsortialkreditvertrag im August um
eine dritte Tranche C in Höhe von 235 Millionen Euro.
Darüber hinaus hat GRAMMER im November eine Kapitalerhöhung im Volumen von
40 Millionen Euro zur Stärkung des Eigenkapitals erfolgreich durchgeführt.
Die Hauptaktionärin der GRAMMER AG, die Jiye Auto Parts GmbH, beteiligte
sich an der Kapitalmaßnahme und baute ihren Anteil an der GRAMMER AG damit
um rund 2 Prozentpunkte auf 86,2 Prozent aus.
Ausblick 2021: Umsatzwachstum und deutliche Ergebnisverbesserung erwartet
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand - trotz weiterhin
herausfordernder Rahmenbedingungen - eine Erholung des Umsatzes auf rund 1,8
Milliarden Euro (2020: 1,7 Milliarden Euro) und ein operatives EBIT in Höhe
von rund 65 Millionen Euro (2020: -11,7 Millionen Euro).
Diese Prognose setzt voraus, dass sich die Weltwirtschaft und das politische
Umfeld stabil entwickeln und es im Jahr 2021 keine erneuten
Werksschließungen aufgrund der COVID-19-Pandemie geben wird.
Erfolgreicher Start ins Geschäftsjahr 2021
Die GRAMMER Gruppe setzt ihre positive Entwicklung auch im ersten Quartal
2021 weiter fort. Auf Basis der vorläufigen Zahlen erwartet die GRAMMER AG
für das erste Quartal 2021 einen Konzernumsatz von rund 490 Millionen Euro
und damit rund 8 Prozent mehr als im Vorjahr (Vj. 454,9 Millionen Euro). Die
Umsatzentwicklung im ersten Quartal war geprägt von einer anhaltend hohen
Nachfrage in beiden Segmenten vor allem in den Regionen APAC und EMEA und
stellt somit eine Erholung im Vergleich zum Vorjahresquartal dar.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie das um Sondereffekte
bereinigte operative EBIT für das erste Quartal 2021 belaufen sich
voraussichtlich jeweils auf rund 22 Millionen Euro (EBIT Q1 2020: -2,1
Millionen Euro, operatives EBIT Q1 2020: 0,4 Millionen Euro) und werden
damit deutlich über dem jeweiligen Vorjahreswert liegen. Das deutlich
verbesserte operative EBIT ist im Wesentlichen auf eine Verbesserung der
Märkte sowie die kontinuierliche und effektive Umsetzung der Kosten- und
Prozessoptimierungsmaßnahmen zurückzuführen.
Unternehmensprofil
Die Grammer AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung
und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung
sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und
Offroad-Fahrzeuge. Im Segment Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen,
Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme sowie
innovative thermoplastische Komponenten für die Automobil-Industrie an
namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Das
Segment Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und
Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze.
Mit rund 14.000 Mitarbeitern ist Grammer in 20 Ländern weltweit tätig. Die
Grammer Aktie ist im Prime Standard notiert und wird an den Börsen München
und Frankfurt sowie über das elektronische Handelssystem Xetra gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com
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Quelle: dpa-AFX