GRAMMER AG schließt Geschäftsjahr 2021 mit deutlicher Umsatz- und Ertragssteigerung ab
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Jahresbericht/Jahresergebnis
GRAMMER AG schließt Geschäftsjahr 2021 mit deutlicher Umsatz- und
Ertragssteigerung ab
30.03.2022 / 09:00
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GRAMMER AG schließt Geschäftsjahr 2021 mit deutlicher Umsatz- und
Ertragssteigerung ab
* Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe von 11,2 % auf rund 1,9 Mrd. EUR
maßgeblich von der Division Commercial Vehicles (+31,0 %) getragen
* Operatives EBIT verbessert sich von -11,7 Mio. EUR auf 22,8 Mio. EUR
* Region APAC mit deutlichem Wachstum (+19,8 %), Region AMERICAS mit
Restrukturierungsbedarf
* Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2021 von reduzierten und
volatilen Kundenabrufen sowie stark gestiegenen Materialkosten
beeinträchtigt
* Prognose für 2022: Umsatzerlöse von rund 2,0 Mrd. EUR und operatives
EBIT zwischen 35 und 40 Mio. EUR
* Mittelfrist-Guidance 2025 für Ende April avisiert
Ursensollen, 30. März 2022 - Die GRAMMER Gruppe hat heute die
Geschäftszahlen und den geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
2021 vorgelegt. Demnach lag der Umsatz im Gesamtjahr bei 1.903,0 Mio. EUR
(Vj. 1.710,7 Mio. EUR) und damit 11,2 % über dem Vorjahreswert. Der
Umsatzanstieg resultierte aus Erlössteigerungen in allen drei Regionen EMEA,
AMERICAS und APAC, wobei APAC prozentual das größte Wachstum verzeichnete.
Ebenso trugen beide Divisionen zur Umsatzsteigerung bei. Die Division
Commercial Vehicles wuchs erneut deutlich schneller als der Markt und legte
um 31,0 % auf 668,1 Mio. EUR zu. Die Division Automotive erzielte eine
leichte Steigerung der Erlöse um 2,9 % auf 1.234,9 Mio. EUR. Hier machten
sich verstärkt die reduzierten und volatilen Kundenabrufe infolge des
Halbleitermangels bei den Automobilherstellern (OEMs) bemerkbar. Spürbare
Fortschritte erzielte die GRAMMER Gruppe im Jahr 2021 bei der Umsetzung
ihrer strategischen Initiativen, der Transformation von GRAMMER zur Green
Company, dem weiteren Ausbau der Präsenz in der Region APAC, der Forcierung
von Innovationen wie dem zukunftsweisenden Interieur-Konzept Ubility One für
Busse und Bahnen sowie dem Aufbau einer Smart Factory für die Sitzfertigung
4.0 im Bereich Nutzfahrzeuge am Standort in Haselmühl.
Thorsten Seehars, Vorstandsvorsitzender der GRAMMER AG: "Trotz der enormen
Herausforderungen haben wir im Jahr 2021 insgesamt ein solides
Geschäftsergebnis erzielt. In den letzten zwei Jahren hat unser Team seine
Resilienz und Krisenfestigkeit unter Beweis gestellt, so dass wir trotz des
Krieges in der Ukraine mit Zuversicht auf die Aufgaben und Chancen blicken,
die im Jahr 2022 und darüber hinaus vor uns liegen. GRAMMER ist mit seinem
Produktspektrum für die Transformation im Automobil- und Nutzfahrzeugsektor
und die damit verbundenen wesentlichen Megatrends gut positioniert. Jetzt
gilt es unsere strategischen Initiativen weiter fortzusetzen, unsere
Restrukturierungsthemen insbesondere in Nordamerika konsequent anzugehen und
GRAMMER sicher durch die aktuell raue Großwetterlage zu navigieren."
Deutliche Ergebnisverbesserung trotz Gegenwind im zweiten Halbjahr
Die positive Umsatzentwicklung sowie die planmäßige Umsetzung des
Effizienzsicherungsprogramms führten zu einer deutlichen Trendwende beim
Ergebnis der GRAMMER Gruppe im Geschäftsjahr 2021. Das Konzernergebnis vor
Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich auf 18,9 Mio. EUR (Vj. -46,1 Mio.
EUR). Die EBIT-Rendite betrug im Gesamtjahr 1,0 % (Vj. -2,7 %). Das
operative EBIT lag mit 22,8 Mio. EUR (Vj. -11,7 Mio. EUR) und einer
operativen EBIT-Rendite von 1,2 % (Vj. -0,7 %) gleichsam deutlich über dem
Vorjahresniveau. Neben den positiven Wechselkurseffekten in Höhe von 3,3
Mio. EUR (Vj. negative Wechselkurseffekte von 9,3 Mio. EUR) sowie direkt
zurechenbaren Kosten für Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen von 2,7 Mio.
EUR (Vj. 4,5 Mio. EUR) wurden hier zudem Aufwendungen aus dem Verkauf einer
Tochtergesellschaft in Spanien in Höhe von 4,5 Mio. EUR bereinigt. Das
Ergebnis nach Steuern stieg von -64,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020 auf 0,6
Mio. EUR im Berichtszeitraum. Insgesamt teilte sich die Ergebnisentwicklung
im Jahresverlauf in Licht und Schatten. Während in den ersten beiden
Quartalen deutlich positive Ergebnisse zu Buche schlugen, beeinträchtigten
im zweiten Halbjahr die meist sehr kurzfristige Reduzierung der Kundenabrufe
der OEMs, die dadurch bedingte Unterauslastung der Werke sowie stark
gestiegene Materialkosten die Ertragslage.
Die Kosten der Umsatzerlöse erhöhten sich um 142,3 Mio. EUR bzw. 9,0 % auf
1.727,7 Mio. EUR (Vj. 1.585,4 Mio. EUR). Die Bruttomarge verbesserte sich
auf 9,2 % (Vj. 7,3 %). Die Vertriebskosten gingen im Vergleich zum Vorjahr
um 4,4 Mio. EUR auf 33,4 Mio. EUR (Vj. 37,8 Mio. EUR) zurück. Die
Verwaltungskosten blieben mit 149,8 Mio. EUR (Vj. 148,3 Mio. EUR) weitgehend
stabil. Der in den vorgenannten Positionen enthaltene Personalaufwand stieg
geschäftsbedingt auf rund 465,9 Mio. EUR (Vj. 444,1 Mio. EUR).
Alle Regionen mit positiver Umsatzentwicklung, APAC mit deutlichem
Umsatzsprung und zweistelliger EBIT-Marge
Der Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe resultierte aus Erlössteigerungen in
allen drei Regionen, EMEA, AMERICAS und APAC.
Die Region EMEA, in der sich die konzernweit umsatzstärksten Gesellschaften
befinden, verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 Gesamterlöse von 1.061,5 Mio.
EUR (Vj. 965,8 Mio. EUR), was einem Zuwachs von 9,9 % entspricht. Getragen
wurde die Steigerung von einem Zuwachs der Erlöse in der Division Commercial
Vehicles, während die Division Automotive Umsätze leicht unter dem
Vorjahresniveau verbuchte. Das operative EBIT erhöhte sich signifikant auf
47,2 Mio. EUR (Vj. -6,9 Mio. EUR).
Die Region AMERICAS erreichte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 517,7
Mio. EUR (Vj. 476,6 Mio. EUR), was einem Zuwachs von 8,6 % entspricht. Der
Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Basiseffekt im Vergleich zu den
pandemiebedingt geringeren Umsätzen des Vorjahres sowie einer guten
Nachfrage im Commercial Vehicles Geschäft. Dadurch konnten umsatzseitig die
reduzierten Kundenabrufe infolge der Halbleiterproblematik mehr als
kompensiert werden. Das operative EBIT in der Region AMERICAS reduzierte
sich auf -61,5 Mio. EUR (Vj. -30,0 Mio. EUR). Ergebnismindernd wirkten sich
neben den sehr volatilen Abrufen der Automotive-Kunden vor allem die stark
erhöhten Rohstoffpreise, ein ungünstiger Produktmix im Bereich Automotive
sowie sprunghaft gestiegene Personalkosten in den USA aus. Unter dem neuen
regionalen Management arbeitet das Unternehmen im Rahmen des im vierten
Quartal 2021 aufgesetzten Restrukturierungsprogrammes P2P (Path to
Profitability) mit Hochdruck am Ziel, die finanzielle Situation der Region
zu verbessern und nach der Restrukturierung wieder eine nachhaltig
profitable Geschäftsentwicklung zu gewährleisten. Aktuelle Handlungsfelder
dafür sind Kundenkompensationen für Inflation, eine Reduzierung der
Fluktuation und Steigerung der Produktionsleistung sowie der Verbesserung
der Werksauslastung.
Die Region APAC verzeichnete im Geschäftsjahr 2021 mit einem Plus von 19,8 %
auf 406,3 Mio. EUR (Vj. 339,2 Mio. EUR) den prozentual höchsten
Umsatzanstieg. Der Zuwachs wurde primär durch die Division Commercial
Vehicles getrieben, die um 33,5 % auf 138,2 Mio. EUR zulegte. Neben dem
Basiseffekt des schwächeren Vorjahres aufgrund des COVID-19-bedingten
Produktionsstopps in China wirkten sich vor allem der Ausbau der
Marktpräsenz und der Produktionskapazitäten positiv auf die
Umsatzentwicklung aus. Das operative EBIT in der Region APAC erhöhte sich
auf 52,8 Mio. EUR (Vj. 30,5 Mio. EUR). Die operative EBIT-Rendite nahm um
vier Prozentpunkte auf 13,0 % (Vj. 9,0 %) zu.
Strategische Initiativen im Plan
Bei seinen wesentlichen strategischen Initiativen hat GRAMMER 2021 weitere
Fortschritte gemacht und wichtige Meilensteine erreicht. Dazu zählen die
Optimierung der Standortkonzepte und die Schließung von vier
Produktionsstandorten in EMEA und AMERICAS im Rahmen des
Effizienzsicherungsprogramms sowie die Konzeption und die Freigabe der
Investitionen in eine Smart Factory als Blaupause für die "Sitzfertigung
4.0" im Nutzfahrzeugbereich. In der Fokus-Region APAC hat GRAMMER seine
Wachstumsstrategie mit der Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in
Shenyang und der engen Kooperation mit Chinas größtem
Nutzfahrzeug-Hersteller FAW-Group weiter vorangetrieben. Darüber hinaus hat
GRAMMER mit der Vorstellung seines zukunftsweisenden Interieur-Konzepts
Ubility One für den urbanen Bus- und Bahnverkehr erneut seine
Innovationsfähigkeit unterstrichen. Nicht zuletzt ist GRAMMER im Jahr 2021
auf dem Weg zur Green Company ein gutes Stück vorangekommen und hat die
ambitionierte Zielsetzung einer gruppenweiten CO2-Reduktion von 50 % bis
2030 ausgegeben. Dafür wurden entsprechende Handlungsfelder definiert, über
deren Fortschritt GRAMMER regelmäßig in seiner nichtfinanziellen Erklärung
berichtet.
Prognose 2022 mit weiterer Umsatz- und Ergebnisverbesserung;
Mittelfrist-Ziele per Ende April avisiert
Angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Hinblick auf die
weltweiten Lieferengpässe von Halbleitern, insbesondere bei den
Automobilherstellern, sowie anhaltende Material- und
Energiepreissteigerungen rechnet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2022
lediglich mit einer leichten Steigerung des Umsatzes auf rund 2,0 Mrd. EUR
und einem operativen EBIT innerhalb einer Spanne von 35 Mio. EUR bis 40 Mio.
EUR. Risiken für den Umsatz und das Ergebnis der GRAMMER Gruppe können sich
durch den aktuellen Krieg in der Ukraine ergeben. Diese werden bis dato noch
als gering eingeschätzt, können sich aber je nach weiterem Verlauf des
Konflikts verstärken.
Um seinen Stakeholdern trotz der Unwägbarkeiten im laufenden Jahr einen
Korridor für die mittelfristige Geschäftsentwicklung aufzuzeigen, wird das
Management Ende April seine strategischen Schwerpunkte und die daraus
abgeleiteten Umsatz- und Ergebnisziele bis zum Jahr 2025 bekannt geben.
Der vollständige Geschäftsbericht 2021 ist auf der Website unter
https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen/geschaeftsberichte.html
abrufbar. Die nichtfinanzielle Erklärung wird Ende April 2022 veröffentlicht
werden.
Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer "operatives EBIT"
ist im Geschäftsbericht auf Seite 21 zu finden.
Unternehmensprofil
Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung
und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung
sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und
Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefern wir Kopfstützen, Armlehnen,
Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme sowie
innovative thermoplastische Komponenten für die Automobil-Industrie an
namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Der
Geschäftsbereich Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder LKW- und
Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze.
Mit rund 14.000 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in 19 Ländern weltweit tätig.
Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard notiert und wird an den Börsen
München und Frankfurt sowie über das elektronische Handelssystem Xetra
gehandelt.
Kontakt:
GRAMMER Aktiengesellschaft
Tanja Bücherl
Tel.: 09621 66 2113
investor-relations@grammer.com
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1314877 30.03.2022
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Quelle: dpa-AFX