Gigaset AG veröffentlicht Geschäftsbericht 2020
^
DGAP-News: Gigaset AG / Schlagwort(e): Jahresbericht/Jahresergebnis
Gigaset AG veröffentlicht Geschäftsbericht 2020
22.04.2021 / 09:00
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
---------------------------------------------------------------------------
Pressemeldung
Bocholt, 22. April 2021
Gigaset AG veröffentlicht Geschäftsbericht 2020
Ziele 2020 durch Corona-Pandemie gebremst - konsequentes und schnelles
Gegensteuern führt dennoch zu solidem Ergebnis
* Konzernumsatz gesamt Corona-bedingt bei EUR 214,2 Mio
* Konsequente Kosteneinsparungsmaßnahmen umgesetzt
* Cash-Bestand mit EUR 42,0 Mio dank straffem Kosten- und
Liquiditätsmanagement 15 % über Vorjahr
Bocholt, 22. April 2021 - Die Gigaset AG (ISIN: DE0005156004), ein
international agierendes Unternehmen im Bereich der
Kommunikationstechnologie, hat heute den Geschäftsbericht für das Jahr 2020
veröffentlicht. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie war das abgelaufene
Geschäftsjahr für die Gigaset AG eine besondere Herausforderung. Das
Geschäftsjahr 2020 war deutlich negativ von Corona geprägt. Dies zeigte sich
auch in Umsatz und Ergebnis in allen Geschäftsbereichen. Die vom Unternehmen
bereits sehr früh getroffenen Gegenmaßnahmen haben die Auswirkungen jedoch
abgemildert. Dadurch konnte in Summe ein solides operatives Ergebnis
(EBITDA) und ein deutlich über dem Vorjahr liegender Cash-Bestand erzielt
werden.
Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2020 ein Konzernumsatz von EUR 214,2 Mio
gegenüber EUR 257,9 Mio im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet (-16,9 %). Die
verschiedenen staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in
Deutschland und Europa, wie Einschränkungen des Handels und wiederholte
Ladenschließungen in allen Märkten des Unternehmens, haben in allen vier
Geschäftsbereichen zu Umsatzrückgängen geführt. Gigaset hat schnell,
konsequent und nachhaltig, mittels gezielter Gegenmaßnahmen reagiert.
Insbesondere durch strenge Kostenkontrolle, ein optimiertes Working-Capital
Management sowie die Nutzung staatlicher Unterstützung ist es dennoch
gelungen, mit EUR 1,9 Mio EBITDA ein solides operatives Ergebnis für das
Gesamtjahr 2020 auszuweisen. Durch ein intensives Liquiditätsmanagement
gelang es, am Jahresende mit EUR 42,0 Mio einen deutlich höheren
Cash-Bestand als im Vorjahr (EUR 36,6 Mio) und somit ein robustes Polster
mit +15,0 % auszuweisen.
"Unser Jahresergebnis und das, was wir unterm Strich im Gesamtkontext von
Corona als Unternehmen realisiert haben, kann sich wirklich sehen lassen",
sagt Thomas Schuchardt, Finanzvorstand von Gigaset. "Rund EUR 214 Mio Umsatz
und ein sehr solides Cash-Polster das mit EUR 42,0 Mio deutlich über dem
Vorjahr liegt - und das bei unverändert hohen F&E-Investitionen in die
Zukunft unseres Produktportfolios oder dem Abschluss sehr großer und
arbeitsintensiver Kooperations-vereinbarungen. Besonders wichtig ist mir
auch, dass kein Mitarbeiter das Unternehmen betriebsbedingt verlassen
musste."
Klaus Weßing, Vorstandsvorsitzender der Gigaset AG, ergänzt: "Auf das im
vergangenen Jahr unter extrem erschwerten Bedingungen Erreichte können wir
alle mit Recht stolz sein. Natürlich hatten wir zu Beginn des Jahres eine
andere Planung für 2020. Wir sind mit vielen Ideen und reichlich Potential
gestartet. Wir wollten wachsen, unser Geschäft weiterentwickeln und
skalieren. Dann kam Corona. Für uns und für viele tausende Unternehmen
weltweit eine völlig neue Situation. Niemand von uns hatte bislang eine
Pandemie erlebt oder konnte wirklich absehen, was auf Wirtschaft und Bürger
zukam. Bis heute fällt das schwer - auch mit Blick auf die Zukunft."
Gezielte Reaktion des Managements auf Corona
Unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Pandemie hat das Unternehmen drei
zentrale Maßnahmen ergriffen, die seitdem gezielt umgesetzt werden: Zum
einen wurde das Liquiditäts- und Kostenmanagement gestrafft. Der Fokus im
Cash Management wurde verstärkt auf Zahlläufe und Debitorenmanagement
gelegt, so dass weitreichende Stundungen zwischen April und September
erreicht werden konnten. Zugleich wurden das Working Capital optimiert und
weitere Kosten gespart. Tarifliche Mitarbeiter*innen wurden in Kurzarbeit
geschickt und mit den außertariflichen Kolleg*innen ein Gehaltsverzicht
vereinbart. Zum anderen wurde das E-Commerce-Geschäft weiter ausgebaut.
Dadurch stieg der Online-Anteil am Gesamtumsatz auf Jahressicht um 46,2 %
gegenüber dem Vorjahr. Als dritte Maßnahme wurden zum Schutz der Mitarbeiter
und zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit zusätzlich frühzeitig
Hygienemaßnahmen gemäß den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und der
Bundesregierung eingeführt.
Trotz der herausfordernden Corona-Situation wurde seitens der
Geschäftsleitung die bewusste Entscheidung getroffen, Aktivitäten im Bereich
Forschung und Entwicklung so hoch wie möglich zu halten, um in allen
Geschäftsfeldern neue Innovationen für 2021 und die Folgejahre anzustoßen.
Beispielsweise wurden das komplette Professional Mobilteil-Portfolio
überarbeitet und das innovative UC-Telefon ION entwickelt. Mit ION zielt
Gigaset noch stärker auf den Markt der Unified Communications und
Softphone-Clients ab. Das Telefon mit Freisprechfunktion für Büro,
Homeoffice und unterwegs ist eine Headset-Alternative für Nutzer, die ein
Mobilteil einem Headset vorziehen und flexibel auf einen
Konferenzlautsprecher wechseln möchten.
Ebenfalls unter Corona-Bedingungen wurde im vergangenen Geschäftsjahr ein
weiteres umfangreiches und für Gigaset wichtiges Projekt geplant,
durchgeführt und im Dezember erfolgreich abgeschlossen: der
Kooperationsvertrag mit der Unify Software and Solutions GmbH & Co. KG. Im
Rahmen dieser Vereinbarung wird Unify bis Ende 2025 exklusiv die nächste
Tischtelefon-Endgeräte-Familie von Gigaset beziehen. Gigaset hat zudem
zentrale Software-Lizenzen erworben und wird die neu entwickelten Geräte
auch im eigenen Portfolio einsetzen können. Mit einem Volumen von rund fünf
Millionen Telefonen ist die Kooperation mit Unify eines der größten und
wichtigsten Projekte der letzten Dekade.
"Wir haben gut und vor allem auch schnell auf die Corona-Pandemie reagiert,
aber die Bewältigung der Krise wird uns auch im neuen Geschäftsjahr weiter
beschäftigen", so Weßing. "Wir gehen zudem davon aus, dass Homeoffice und
Remote Work als Folge der Krise zu einer großflächigen Überarbeitung und
Anpassung der IT- und Telekommunikations-Strukturen im Geschäftlichen wie im
Privaten führen werden. Die Anzahl internetfähiger Geräte in
Privathaushalten wird in den kommenden Jahren weiter steigen und von dieser
Entwicklung kann und will Gigaset künftig profitieren."
Geschäftsverlauf nach Geschäftsbereichen
In den vorwiegend privatkundenorientierten Geschäftsbereichen Phones,
Smartphones und Smart Home belief sich der Umsatz auf EUR 173,1 Mio und
reduzierte sich entsprechend um 14,0 % gegenüber 2019 (EUR 201,3 Mio). Im
Professional-Geschäft für B2B-Kunden erzielte das Unternehmen einen Umsatz
von EUR 41,1 Mio , was einem Rückgang von 27,3 % gegenüber 2019 (EUR 56,6
Mio) entsprach.
Der Geschäftsbereiche Phones erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von
EUR 157,3 Mio (2019: EUR 176,4 Mio). Ursache für diesen Umsatzrückgang waren
vor allem die massiven Lockdowns und Ladenschließungen insbesondere im
zweiten Quartal sowie der allgemeinen Unsicherheit auf Grund der Pandemie.
In Europa waren zeitweise über 90 % der Point of Sales (PoS) geschlossen,
über die Gigaset Produkte vertrieben werden. Kurzfristig rechnet das
Unternehmen damit, dass für diesen Bereich aufgrund der zunehmenden
Verschiebung des Arbeitsalltags in die eigenen vier Wände ein Peak in der
Nachfrage entstehen wird, die beeinflusst jedoch nicht die generelle Tendenz
eines degressiven Marktes. Die Zunahme von Homeoffice hat in 2020 bereits
für eine Renaissance der DECT-Telefonie gesorgt. Die hervorragende
Gesprächsqualität, die Ergonomie der Geräte sowie die Gesprächs- und
Standby-Zeiten sprechen für ein Fortdauern dieses Trends. Neues Potenzial
sieht Gigaset auch im Bereich Festnetztelefonie in den USA. Die neuen
eCommerce-Kapazitäten im Unternehmen ermöglichen einen neuen und direkten
Marktzugang zum Kunden, der nun nicht mehr via Retail, sondern rein
Online-basiert aufgesetzt ist. Gigaset ist entsprechend nun auch als
Verkäufer auf der Amazon USA-Plattform vertreten.
Der Umsatz im Bereich Smartphones erreichte EUR 13,3 Mio (2019: EUR 21,2
Mio). Er wurde hauptsächlich von den Schließungen des Einzelhandels und dem
in der Folge verringerten Weihnachtsgeschäft beeinträchtigt. Gigaset ist der
einzige Hersteller, der Festnetztelefonie, professionelle Telefonie und
Mobiltelefonie aus einer Hand anbietet. Mit dem Ausbau dieses Eco-Systems
treibt Gigaset die Verschmelzung von B2C- und B2B-Lösungen weiter voran,
denn das Unternehmen geht davon aus, dass Kunden im Kontext des Remote
Workings auf durchgängige Lösungen für ihre Mitarbeiter setzen werden.
Mit Smart Home-Lösungen wurden im Geschäftsjahr 2020 Umsätze in Höhe von EUR
2,5 Mio erzielt (2019: EUR 3,7 Mio) Der Rückgang ist vor allem darauf
zurückzuführen, dass Smart Home Lösungen immer noch als "Luxusgut" gesehen
werden. In Krisenzeiten verzichten Kunden deshalb vorübergehend auf die
Anschaffung solcher Produkte zu Gunsten anderer Güter. Wird das Zuhause aber
zum neuen Lebensmittelpunkt, werden sich Investitionen in Komfort und
Sicherheit entsprechend in diesen Bereich verschieben. Gigaset rechnet
deshalb ab dem neuen Geschäftsjahr wieder mit steigender Nachfrage.
Der Geschäftsbereich Professional trug im Geschäftsjahr 2020 EUR 41,1 Mio
zum Konzernumsatz bei (2019: EUR 56,6 Mio). Gründe für den Rückgang sind
Projektverschiebungen und -streichungen. Während die pandemiebedingten
Verzichtseffekte im Privatkundenbereich relativ schnell einsetzen, zeigte
sich im B2B-Bereich eine gewisse Verzögerung der Investitionstätigkeiten..
Für die weitere Entwicklung des Marktes bleibt Gigaset optimistisch. Trotz
der zunehmenden Digitalisierung dürfte die für Gespräche benötigte Hardware
von den zu erwartenden Veränderungen unberührt bleiben. Als Hersteller im
B2B-Bereich mit enger Anbindung an Cloud-Partner will Gigaset von dieser
Entwicklung ebenfalls profitieren.
Ausblick
2021 zeigt bislang keine klare Linie auf und lässt auch keine Projektionen
hin zu einer allgemeinen Erholung der Wirtschaftsleistung zu. Das größte
Risiko für Gigaset besteht auch weiterhin in harten Lockdowns, in denen PoS
in Deutschland und Europa geschlossen bleiben, bzw. während denen ein
Projektgeschäft wie im Professional-Bereich nicht möglich ist. Dem gegenüber
stehen sehr positive Entwicklungen im Gigaset eCommerce: sei es auf der
eigenen Homepage, über Amazon und andere eTailer oder Marketplaces.
Entsprechend bleibt auch für 2021 eine große Unsicherheit, wie die
tatsächlichen mittel- und langfristigen Auswirkungen der Pandemie in diesem
Jahr aussehen werden. Gigaset sieht sich angesichts dieser Projektion auch
weiterhin wesentlich in Abhängigkeit von externen, nicht selbst
beeinflussbaren Faktoren - sprich: Entscheidungen von Regierungen bezüglich
Ausgangssperren oder Geschäfts- und Grenzschließungen sowie der Dauer und
weiteren Entwicklung der Pandemie selbst.
Gesamtaussage des Vorstands für 2021
Unter Ausschluss einer plötzlichen, deutlichen Verschlechterung der
Corona-Pandemie, erwartet Gigaset für das Fiskaljahr 2021 folgende
Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage:
1. Im Vergleich durch das stark von Corona geprägte Jahr 2020 einen
leichten Anstieg im Umsatz und EBITDA
2. Einen positiven Free Cashflow auf Vor-Corona-Niveau unter
Berücksichtigung des geplanten operativen Geschäfts und notwendiger
Investitionen
Der testierte Jahresabschluss sowie der Geschäftsbericht für das Jahr 2020
stehen hier zum Download zur Verfügung.
Die Gigaset AG, Bocholt, ist ein international agierendes Unternehmen im
Bereich der Kommunikationstechnologie. Die Gesellschaft ist Europas
Marktführer bei DECT-Telefonen und rangiert auch international mit etwa 900
Mitarbeitern und Vertriebsaktivitäten in rund 56 Ländern an führender
Stelle. Die Geschäftsaktivitäten beinhalten neben DECT-Telefonen auch ein
umfangreiches Smartphone Portfolio, Cloud-basierte Smart Home Anwendungen
sowie Geschäftstelefonie-Lösungen für KMU und Enterprise.
Die Gigaset AG ist im Prime Standard der Deutschen Börse notiert und
unterliegt damit den höchsten Transparenzanforderungen. Die Aktien werden an
der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Symbol GGS (ISIN: DE0005156004)
gehandelt.
Besuchen Sie unseren Corporate Blog
Folgen Sie uns auf Facebook | Instagram | Pinterest | YouTube | Twitter |
Xing | LinkedIn
Besuchen Sie unsere Homepage http://www.gigaset.com
---------------------------------------------------------------------------
22.04.2021 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap.de
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: Gigaset AG
Frankenstr. 2
46395 Bocholt
Deutschland
Telefon: +49 (0)89 444 456 866
Fax: +49(0)89 444 456 930
E-Mail: info@gigaset.com
Internet: www.gigaset.com
ISIN: DE0005156004
WKN: 515600
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard);
Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover,
München, Stuttgart, Tradegate Exchange
EQS News ID: 1187218
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
---------------------------------------------------------------------------
1187218 22.04.2021
°
Quelle: dpa-AFX