EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22
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EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22
25.02.2022 / 07:30
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Highlights
* Verwerfungen auf Energiemärkten führten zu Rückgang des
Konzernergebnisses
* Witterungsbedingter höherer Energiebedarf in den Kernmärkten und sehr
gutes Winddargebot
* Errichtung des Windparks Schildberg und Repowering des Windparks in
Japons mit jeweils 12,6 MW
* Anteil der erneuerbaren Erzeugung bei 54,4 %
* Planmäßige Inbetriebnahme der Naturfilteranlage in Petronell
* Steigerung der jährlichen Investitionen auf bis zu 500 Mio. Euro; rund
drei Viertel in Niederösterreich mit Schwerpunkten auf
Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie Trinkwasserversorgung
Kennzahlen
* Umsatz: +49,1 % auf 900,9 Mio. Euro
* EBITDA: -39,5 % auf 201,9 Mio. Euro
* EBIT: -4,7 % auf 129,5 Mio. Euro
* Konzernergebnis: -12,7 % auf 81,5 Mio. Euro
* Nettoverschuldung: 905,9 Mio. Euro (30. September 2021: 813,8 Mio. Euro)
Energiewirtschaftliches Umfeld
Im ersten Quartal 2021/22 lag der temperaturbedingte Energiebedarf in den
drei Kernmärkten der EVN über dem Vorjahreswert und dem langjährigen
Durchschnitt. Die Marktpreise für Erdgas, CO2-Emissionszertifikate sowie
Grund- und Spitzenlaststrom erreichten historische Höchstwerte. Diese
Verwerfungen auf den Energiemärkten wirkten sich auf die diversifizierten
Geschäftsfelder der EVN unterschiedlich aus. Zwar profitierte die
erneuerbare Erzeugung, das Ergebnis des Vertriebsgeschäfts ging aber zurück
und in Südosteuropa führten die marktpreisbedingten deutlich höheren Kosten
für die Netzverlustabdeckung zu Belastungen.
Anstieg bei Umsatz, EBIT und Konzernergebnis unter Vorjahreswert
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Quartal 2021/22 einen
Anstieg um 49,1 % auf 900,9 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies vor allem auf
die stark gestiegenen Strompreise, die insbesondere beim Energievertrieb in
Südosteuropa für deutliche Zuwächse sorgten. Zudem führten
witterungsbedingte Mengeneffekte in allen drei Kernmärkten zu höheren
Umsatzerlösen im Netzbetrieb, in Österreich noch zusätzlich unterstützt
durch die per 1. Jänner 2021 von der E-Control festgelegten
Netznutzungsentgelte. Angesichts der gestiegenen Großhandelspreise konnten
auch die Umsatzerlöse aus der erneuerbaren Erzeugung deutlich zulegen. Zudem
wurde das Kraftwerk Theiß vom österreichischen Übertragungsnetzbetreiber
häufiger als im Vorjahr zur Netzstabilisierung abgerufen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Periodenvergleich um
79,0 % auf 28,9 Mio. Euro, hauptsächlich verursacht durch den Entfall eines
positiven Einmaleffekts im Zusammenhang mit der Übernahme eines zusätzlichen
Strombezugsrechts im Vorjahr.
Analog zur Umsatzentwicklung nahm auch der Aufwand für Fremdstrombezug und
Energieträger deutlich zu - er belief sich auf 552,8 Mio. Euro (Vorjahr:
242,2 Mio. Euro). Diese Entwicklung resultierte vor allem aus den
gestiegenen Energiebeschaffungskosten in Südosteuropa, dem höheren
Primärenergieaufwand für das wie erwähnt häufiger eingesetzte Kraftwerk
Theiß und aus höheren Beschaffungskosten der EVN Wärme. Die Fremdleistungen
und der sonstige Materialaufwand reduzierten sich aufgrund einer etwas
geringeren Bautätigkeit im internationalen Projekt-geschäft um 3,9 % auf
110,6 Mio. Euro.
Mit 91,3 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum um 4,1 % über
dem Vorjahresniveau. Zurückzuführen war dies zur Gänze auf
kollektivvertragliche Anpassungen, während der Personalstand im
Jahresabstand auf 7.145 Mitarbeiter innen leicht zurückging (Vorjahr: 7.152
Mitarbeiter innen). Die sonstigen betrieblichen Aufwendun-gen stiegen
aufgrund höherer Forderungswertberichtigungen in Nordmazedonien um 7,4 % auf
25,2 Mio. Euro.
Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter reduzierte sich auf 52,0 Mio. Euro (Vorjahr: 60,2 Mio. Euro).
Rückgänge verzeichneten dabei u. a. die Energie Burgenland und das
Vertriebsgeschäft in Österreich und Deutschland. Auf Basis dieser
Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten Quartal 2021/22 mit 201,9
Mio. Euro um 39,5 % unter dem Vorjahresniveau.
Der Ende September 2021 getätigte Verkauf der 49 %-Beteiligung der EVN am
Kraftwerk Walsum 10 trug zu einer Reduktion der planmäßigen Abschreibungen
bei, die damit gegenüber dem Vorjahr um 7,1 % auf 78,8 Mio. Euro abnahmen.
Zudem erforderten geänderte regulatorische Rahmenbedingungen in Verbindung
mit gestiegenen Strompreisen beim Windpark Kavarna in Bulgarien eine
Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte die Übernahme eines
zusätzlichen Strombezugsrechts zu Wertminderungen im Ausmaß von 113,1 Mio.
Euro geführt. Per Saldo reduzierte sich damit das EBIT um 4,7 % auf 129,5
Mio. Euro.
Das Finanzergebnis der EVN sank aufgrund von Fremdwährungskursentwicklungen
auf -16,4 Mio. Euro (Vorjahr: -8,0 Mio. Euro). In Summe ergab sich daraus im
Berichtszeitraum ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 113,1 Mio. Euro, das
damit um 11,6 % unter dem Vorjahreswert blieb. Nach Berücksichtigung des
Ertragsteueraufwands von 28,0 Mio. Euro (Vorjahr: 26,4 Mio. Euro) und des
Ergebnisanteils nicht beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis
auf 81,5 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um
12,7 %.
Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute
Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms in den
Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie
Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung lag
am 31. Dezember 2021 bei 905,9 Mio. Euro.
Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Quartal 2021/22 mit 963 GWh um 8,0
% unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anteil der erneuerbaren
Erzeugung belief sich mit 524 GWh auf 54,4 % (Vorjahr: 51,9 %). Das
Windaufkommen lag im Berichtszeitraum über dem langjährigen Mittelwert und
damit deutlich über dem niedrigen Vorjahresniveau. Das Wasserdargebot war im
Periodenvergleich rückläufig. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ist
um 12,9 % auf 439 GWh gesunken, was auf den Verkauf der 49 %-Beteiligung am
Kraftwerk Walsum 10 zurückzuführen ist.
Im Rahmen der Strategie 2030 verfolgt die EVN das Ziel, ihre konzernweite
Windkraftkapazität bis 2030 bei entsprechenden energiewirtschaftlichen
Rahmenbedingungen um 350 MW auf 750 MW zu steigern. Dazu sollen Projekte in
Niederösterreich und Bulgarien realisiert werden. Derzeit befinden sich ein
Windpark in Schildberg sowie ein Repowering beim bestehenden Windpark in
Japons mit einer installierten Kapazität von jeweils 12,6 MW in Errichtung.
Zudem soll bis 2030 auch ein konzernweites Potenzial an
Photovoltaik-Projekten in Niederösterreich, Bulgarien und Nordmazedonien mit
einer installierten Leistung von insgesamt 300 MW realisiert werden.
Umwelt- und Wassergeschäft
Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt
weiterhin auf dem Ausbau überregionaler Versorgungsleitungen. Im Dezember
2021 wurde von der geplanten 60 km langen Transportleitung von Krems nach
Zwettl, die zur langfristigen Absicherung der Wasserversorgung im Wald- und
Weinviertel errichtet wird, der erste Leitungsabschnitt zwischen Pallweis
und Zwettl fertiggestellt. Bei der bereits fünften Naturfilteranlage der EVN
in Petronell erfolgt derzeit die schrittweise Inbetriebnahme, der
kommerzielle Vollbetrieb soll ab März 2022 aufgenommen werden. Die Anlage
wird zehn Gemeinden der Region östlich des Flughafens Wien-Schwechat mit auf
natürliche Weise und ohne Zusatz von Chemikalien enthärtetem Wasser
versorgen.
Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum
Stichtag 31. Dezember 2021 an der Planung und Errichtung von elf Projekten
im Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen
Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien, Bahrain und
Kuwait. Drei weitere Klärschlammverwertungsanlagen in Deutschland werden im
Rahmen des 50:50-Joint Ventures sludge2energy umgesetzt.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2021/22
Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in einer
Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro. Stärkere oder länger anhaltende
Verwerfungen auf den Energiemärkten könnten das erwartete Ergebnis jedoch
negativ beeinflussen. Die Investitionen werden sich auf rund 500 Mio. Euro
belaufen und betreffen vor allem die regulierten und stabilen
Geschäftsfelder in den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung
und Trinkwasserversorgung. Damit sollen die solide Geschäftsbasis der EVN
gesichert und weiteres Wachstum ermöglicht werden.
Den Aktionärsbrief über das erste Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 finden
Sie unter www.investor.evn.at.
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25.02.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com
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Sprache: Deutsch
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1287941 25.02.2022
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Quelle: dpa-AFX