EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21
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EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21
26.02.2021 / 07:30
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Highlights
- Positiver Geschäftsverlauf führt zu Verbesserung in Umsatz, EBIT und
Konzernergebnis
- Witterungsbedingter höherer Energiebedarf in den Kernmärkten
- Inbetriebnahme des Windparks Kettlasbrunn II mit 8,4 MW installierter
Leistung
- Baustart für die Errichtung einer Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage in
Krems mit einem Investitionsvolumen von EUR 30 Mio.
- Ausbau der Trinkwasserversorgung im Waldviertel mit dem Bau der 60 km
langen überregionalen Versorgungsleitung von Krems nach Zwettl
- Neuer Generalunternehmervertrag für die Modernisierung einer Kläranlage in
Polen
- Umfassendes Investitionsprogramm für Versorgungssicherheit, CO2-freie
Energiezukunft und Trinkwasserversorgung mit jährlich bis zu EUR 450 Mio. im
Laufen
Kennzahlen
- Umsatz: +4,8 % auf 604,1 Mio. Euro
- EBIT: +14,4 % auf 135,9 Mio. Euro
- Konzernergebnis: +12,7 % auf 93,5 Mio. Euro
- Nettoverschuldung: 1.052,4 Mio. Euro (30. September 2020: 1.037,7 Mio.
Euro)
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
Dank des integrierten Geschäftsmodells und der breiten Kundendiversifikation
der EVN hatte die Covid-19-Pandemie bisher nur punktuelle Auswirkungen auf
die Geschäfts- und Ergebnisentwicklung des Konzerns. Verzögerungen bei
Bauvorhaben bzw. Investitionen im Segment Netze konnten während des ersten
Quartals 2020/21 bereits teilweise wieder aufgeholt werden. Nationale
Lockdowns, Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen internationaler
Lieferketten erschweren jedoch das internationale Projektgeschäft.
Energiewirtschaftliches Umfeld
Im ersten Quartal 2020/21 lag der temperaturbedingte Energiebedarf in den
drei für die EVN relevanten Märkten Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien
über dem Vorjahreswert, in Österreich lag er auch über dem langjährigen
Durchschnitt. Die Marktpreise für Grund- und Spitzenlaststrom, Erdgas und
CO2-Emissionszertifikate
sind im Berichtszeitraum allesamt gestiegen.
EBIT und Konzernergebnis über Vorjahreswert
Die Umsatzerlöse der EVN beliefen sich im ersten Quartal 2020/21 auf 604,1
Mio. Euro und verzeichneten damit einen Anstieg um 4,8 %. Zurückzuführen war
dies vor allem auf das internationale Projektgeschäft und hier auf das im
Sommer 2020 gestartete Abwasserprojekt in Kuwait. Zudem ergaben sich
witterungsbedingt in allen drei Kernmärkten leichte Zuwächse im Netzbetrieb.
Gegenläufig dazu wirkten geringere Bewertungseffekte aus
Absicherungsgeschäften für die Stromerzeugung sowie geringere Umsatzerlöse
aus dem Erdgashandel.
Der bei den sonstigen betrieblichen Erträgen verzeichnete Anstieg auf 137,8
Mio. Euro (Vorjahr: 20,3 Mio. Euro) ist primär einem Einmaleffekt aufgrund
der Übernahme eines zusätzlichen Strombezugsrechts geschuldet. Der Aufwand
für Fremdstrombezug und Energieträger nahm im Einklang mit dem
Umsatzrückgang im Erdgashandel um 7,9 % auf 242,2 Mio. Euro ab.
Getrieben durch die Entwicklungen im internationalen Projektgeschäft stiegen
die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand um 74,8 % auf 115,1
Mio. Euro an.
Mit 87,7 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum um 2,8 % über
dem Vorjahresniveau. Neben kollektivvertraglichen Anpassungen beruhte dies
u. a. auf der Aufnahme zusätzlicher Mitarbeiter für das Abwasserprojekt in
Kuwait. Der durchschnittliche Personalstand der EVN betrug im
Berichtszeitraum 7.152 Mitarbeiter (Vorjahr: 7.015 Mitarbeiter).
Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem
Charakter verbesserte sich auf 60,2 Mio. Euro (Vorjahr: 29,1 Mio. Euro),
wesentlich getrieben von einer operativen Ergebnisverbesserung sowie
Bewertungseffekten aus Absicherungsgeschäften der EVN KG.
Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten Quartal
2020/21 mit 333,8 Mio. Euro um 75,1 % über dem Vorjahreswert. Die
planmäßigen Abschreibungen stiegen vor allem investitionsbedingt um 18,3 %
auf 84,8 Mio. Euro. Im Zusammenhang mit der oben erwähnten Übernahme eines
zusätzlichen Strombezugsrechts war zudem eine Wertminderung auf ein
thermisches Kraftwerk im Ausmaß 113,1 Mio. Euro erforderlich. Per Saldo
erzielte die EVN damit ein um 14,4 % höheres EBIT von 135,9 Mio. Euro.
Das Finanzergebnis verbesserte sich um 25,9 % auf -8,0 Mio. Euro. Per Saldo
belief sich das Konzernergebnis somit auf 93,5 Mio. Euro. Gegenüber dem
Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 12,7 %.
Solide Bilanzstruktur
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute
Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms in den
Bereichen Versorgungssicherheit, CO2-freie Energiezukunft und
Trinkwasserversorgung der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung
bewegt sich konstant auf einem Niveau von etwa 1 Mrd. Euro.
Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft
Energiegeschäft
Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Quartal 2020/21 mit 1.047 GWh,
wovon 543 GWh (Vorjahr: 544 GWh) auf die erneuerbare Erzeugung entfielen, um
4,3 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anteil der erneuerbaren
Erzeugung stieg im Berichtszeitraum auf 51,9 % (Vorjahr: 49,7 %). Das
Windaufkommen lag im ersten Quartal 2020/21 unter dem Vorjahresniveau und
dem langjährigen Mittelwert. Das Wasserdargebot war jedoch
überdurchschnittlich gut. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ist um
8,3 % auf 504 GWh gesunken, hauptsächlich wegen des geringeren Einsatzes des
Kraftwerks Walsum 10.
Umwelt- und Wassergeschäft
Die Verbesserung der Versorgungssicherheit und -qualität der
Trinkwasserversorgung in Niederösterreich bildet einen
Investitionsschwerpunkt der EVN. Der Bau der fünften Naturfilteranlage in
Petronell-Carnuntum sowie der Ausbau der überregionalen Versorgungsleitungen
sind aktuell die wichtigsten Projekte.
Im internationalen Projektgeschäft konnte im November 2020 mit dem Auftrag
zur Modernisierung einer Kläranlage mit einem Auftragswert von rund 11 Mio.
Euro ein neues Vorhaben in Polen akquiriert werden. Zum Stichtag 31.
Dezember 2020 arbeitete die WTE Wassertechnik demnach an der Planung und
Errichtung von neun Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung und
thermischen Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Litauen, Rumänien,
Kroatien, Bahrain und Kuwait sowie drei weiteren
Klärschlammverwertungsprojekten in Deutschland im Rahmen der sludge2energy.
Investitionsprogramm für die nächsten Jahre
Für die nächsten Jahre plant die EVN ein umfassendes Investitionsprogramm
mit jährlichen Investitionen von bis zu 450 Mio. Euro, von denen rund drei
Viertel auf Niederösterreich entfallen werden. Umfangreiche
Netzinvestitionen sichern die Versorgungssicherheit, eine CO2-freie
Energiezukunft sowie das Wachstum im Segment Netze. Auch die erneuerbare
Erzeugung in den Bereichen Windkraft, Photovoltaik und Biomasse sowie die
Trinkwasserversorgung bilden Investitionsschwerpunkte für die EVN. Im
Berichtszeitraum wurde in Krems mit der Errichtung einer
Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage begonnen, die mit 5 MW elektrischer und
15 MW thermischer Leistungen Ökostrom für 15.000 Haushalte und Naturwärme
für bis zu 30.000 Haushalte erzeugen wird. Die Inbetriebnahme ist für das
erste Kalenderquartal 2023 geplant.
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2020/21
Unter der Annahme durchschnittlicher energiewirtschaftlicher
Rahmenbedingungen erwartet die EVN für das Geschäftsjahr 2020/21 ein
Konzernergebnis in einer Bandbreite von etwa 200 bis 230 Mio. Euro. Der
weitere Verlauf der Coronakrise und daraus folgende gesamtwirtschaftliche
Auswirkungen könnten einzelne Geschäftsbereiche und damit die
Ergebnisentwicklung des Konzerns in der Zukunft jedoch negativ beeinflussen.
Den Aktionärsbrief über das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 finden
Sie unter www.investor.evn.at.
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Quelle: dpa-AFX