BAUER Aktiengesellschaft: BAUER AG verzeichnet wegen Corona-Pandemie Leistungs- und Ergebnisrückgang
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BAUER Aktiengesellschaft: BAUER AG verzeichnet wegen Corona-Pandemie
Leistungs- und Ergebnisrückgang
13.08.2020 / 07:00
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- Gesamtkonzernleistung liegt mit 725,0 Mio. EUR um 12,8 % unter Vorjahr
- EBIT mit 6,5 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr von 35,3 Mio. EUR; Ergebnis
nach Steuern mit -16,0 Mio. EUR negativ (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR)
- Auftragsbestand steigt mit 25,1 % auf 1.275,7 Mio. EUR gegenüber Vorjahr
deutlich an
- Konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin nicht möglich
Schrobenhausen - Die BAUER Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen
Rückgang der Gesamtkonzernleistung gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 12,8 % von 831,6 Mio. EUR auf 725,0 Mio. EUR. Die
Umsatzerlöse haben sich um 13,0 % auf 648,5 Mio. EUR verringert und das EBIT
lag mit 6,5 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahr von 35,3 Mio. EUR. Das
Ergebnis nach Steuern des Konzerns war deutlich negativ und betrug -16,0
Mio. EUR (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR).
"Die Folgen der Corona-Pandemie haben bei uns zu einem deutlichen Leistungs-
und Ergebnisrückgang geführt", so Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender
der BAUER AG. "Unsere Maschinenkunden investieren deutlich zurückhaltender.
Außerdem erschweren die verschiedenen landesspezifischen Bestimmungen sowie
die weltweiten Reisebeschränkungen die Projektabwicklung im Baugeschäft.
Der Auftragsbestand im Konzern ist gegenüber dem Vergleichszeitraum des
Vorjahres um 25,1 % sehr deutlich gestiegen und hat sich auch gegenüber dem
Jahresende 2019 um 24,1 % auf 1.275,7 Mio. EUR erhöht.
Geschäftssegmente
Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und dem breit
diversifizierten Geschäftsmodell ist der Konzern mit mehr als 110
Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Bau lag mit 321,5 Mio. EUR leicht unter
dem Vorjahr von 323,0 Mio. EUR. Das EBIT hat sich gegenüber der
Vorjahresperiode von 4,5 Mio. EUR auf -1,7 Mio. EUR deutlich verringert. Das
Ergebnis nach Steuern lag mit -11,2 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahr von
-10,0 Mio. EUR. Hier spiegeln sich vor allem die Auswirkungen der
Corona-Pandemie wieder, aber auch Zinssicherungsgeschäfte hatten aufgrund
der entsprechenden Entwicklung der Marktzinsen einen negativen Einfluss. Ein
positiver Ergebnisbeitrag, der aus der Entkonsolidierung einer Tochterfirma
entstanden ist, wirkte etwas entgegen. Der Auftragsbestand ist im Segment
Bau um 61,5 % von 509,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 822,0 Mio. EUR erheblich
angestiegen. Hauptgrund hierfür war im wesentlich ein sehr großer Auftrag in
Europa, den Bauer im zweiten Quartal erhalten hatte.
Die Gesamtkonzernleistung im Segment Maschinen fiel im ersten Halbjahr
gegenüber Vorjahr deutlich um 22,0 % von 380,8 Mio. EUR auf 296,9 Mio. EUR,
die Umsatzerlöse um 26,9 % von 305,0 Mio. EUR auf 223,1 Mio. EUR. Das EBIT
ist gegenüber dem Vorjahr von 31,2 Mio. EUR auf 6,1 Mio. EUR erheblich
zurückgegangen. Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich von 14,3 Mio. EUR
auf -3,8 Mio. EUR. Der Auftragsbestand ist um 14,1 % von 146,8 Mio. EUR im
Vorjahr auf 126,1 Mio. EUR gefallen, ebenso der Auftragseingang um 16,7 %
von 377,7 Mio. EUR auf 314,8 Mio. EUR.
Im Segment Resources lag die Gesamtkonzernleistung nach dem ersten Halbjahr
mit 142,5 Mio. EUR um 9,8 % unter dem Vorjahr von 158,0 Mio. EUR. Das EBIT
verringerte sich dabei von 0,1 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR und das Ergebnis
nach Steuern erhöhte sich leicht von 0,6 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR. Der
Auftragsbestand ist nach den ersten sechs Monaten um 10,0 % von 363,8 Mio.
EUR auf 327,5 Mio. EUR zurückgegangen. Der Auftragseingang ist dabei um 13,0
% von 186,0 Mio. EUR auf 161,8 Mio. EUR gesunken.
Corona-Pandemie beeinflusst vor allem die Segmente Bau und Maschinen
Insgesamt war das Segment Bau besonders im zweiten Quartal deutlich von den
Folgen der Corona-Pandemie betroffen, während im ersten Quartal noch auf den
meisten Baustellen gearbeitet werden konnte. In zahlreichen Ländern
herrschten Ausgangs- sowie Reisebeschränkungen, was die Baustellenlogistik
und Ausstattung mit Geräten, Material und Personal erschwerte.
Das Segment Maschinen ist aktuell am deutlichsten von der
Investitionszurückhaltung der Kunden betroffen. Dies zeigte sich vor allem
im zweiten Quartal. Am Hauptstandort in Schrobenhausen wurde deshalb die
Produktion heruntergefahren und entsprechend mit Kurzarbeit reagiert.
Positiv zeigt sich das Geschäft in China, wo bereits seit April wieder eine
gute Auftragslage herrscht.
Das Segment Resources war im ersten Halbjahr wenig von der Corona-Pandemie
beeinflusst. Für das zweite Halbjahr zeichnen sich jedoch auch hier
Einflüsse auf die Märkte durch die Corona-Pandemie ab. Das Umweltgeschäft
verlief gut, ebenso das Geschäft mit Brunnenausbaumaterialien.
Reorganisationsmaßnahmen und Konzentration auf das Kerngeschäft im Fokus
Das Unternehmen arbeitet intensiv an den in den vergangenen Jahren
angestoßenen Reorganisationsmaßnahmen. "Äußere Faktoren wie die Pandemie
können wir wenig beeinflussen, wir müssen sie beobachten und entsprechend
flexibel reagieren", so Michael Stomberg. "Wir arbeiten aber weiter
konsequent an den Themen, die wir beeinflussen können."
So ist im Jahresverlauf geplant, das Geschäft mit den Brunnenbohranlagen
unter der Marke Prakla von Peine nach Schrobenhausen bzw. Nordhausen zu
verlagern und den entsprechenden Standort in Peine aufzugeben. Außerdem soll
die ESAU & HUEBER GmbH verkauft werden, die in den letzten beiden Jahren
Verluste verzeichnete. Dafür wurde bereits eine Absichtserklärung
unterzeichnet. Zudem beendet Bauer, wie bereits vermeldet, das Joint Venture
in der Tiefbohrtechnik mit Schlumberger.
"Die Konzentration auf unsere Kerngeschäfte und deren Wachstumsfelder setzen
wir konsequent um." so Michael Stomberg. Auch in Bezug auf die Finanzierung
konnte das Management, wie bereits im Juni kommuniziert, nach dem
Covenant-Bruch eine gute Lösung mit allen Finanzpartnern finden. Zudem ist
die Liquiditätssituation gut und die Nettoverschuldung liegt unterhalb des
Vorjahres.
Ausblick
Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich im zweiten
Quartal vor allem in den Segmenten Bau und Maschinen bemerkbar gemacht. Das
Unternehmen kann die weiteren Entwicklungen nur schwer abschätzen. In den
vielen Regionen und Ländern der Welt zeigt sich jeweils ein sehr
unterschiedliches Bild. Grundsätzlich bringt dies in Summe eine erhebliche
Unsicherheit für das laufende Geschäftsjahr und den Ausblick mit sich.
Aufgrund der Unsicherheiten über den weiteren Jahresverlauf hat die BAUER AG
per Ad-hoc Meldung am 17. Juni 2020 nach Überprüfung der Hochrechnungen die
Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen. Es ist weiterhin nicht
verlässlich abzusehen, wie sich die Pandemie auf die weitere Bautätigkeit in
der Welt sowie auf die Nachfrage der Kunden nach Maschinen und damit
letztlich auf die Leistungs- und Ergebnisentwicklung auswirken wird. Daher
ist es dem Vorstand weiterhin nicht möglich, eine belastbare Planung zu
erstellen und folglich eine konkrete neue Prognose für das Geschäftsjahr
2020 abzugeben.
"Insgesamt sind wir aber zuversichtlich", so Michael Stomberg, "dass es
gelingen wird, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern durch
die vielen eingeleiteten Maßnahmen gut beschränken zu können."
Den vollständigen Halbjahresbericht finden Sie im Internet unter
www.bauer.de.
Über Bauer
Die BAUER Gruppe ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und
Produkten für Boden und Grundwasser. Mit seinen über 110 Tochterfirmen
verfügt Bauer über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in drei zukunftsorientierte Segmente
mit hohem Synergiepotential aufgeteilt: Bau, Maschinen und Resources. Das
Segment Bau bietet neben allen bekannten auch neue, innovative
Spezialtiefbauverfahren an und führt weltweit Gründungen, Baugruben,
Dichtwände und Baugrundverbesserungen aus. Im Segment Maschinen ist Bauer
als Weltmarktführer der Anbieter für die gesamte Palette an Geräten für den
Spezialtiefbau sowie für die Erkundung, Erschließung und Gewinnung
natürlicher Ressourcen. Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf
hochinnovative Produkte und Services für die Bereiche Wasser, Umwelt und
Bodenschätze.
Bauer profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei
Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer und hoch
spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für
anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet
Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie
die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für
Wasser, Öl und Gas.
Die BAUER Gruppe, gegründet 1790, mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen
verzeichnete im Jahr 2019 mit etwa 12.000 Mitarbeitern in rund 70 Ländern
eine Gesamtkonzernleistung von 1,6 Milliarden Euro. Die BAUER
Aktiengesellschaft ist im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bauer.de.
KONZERNKENNZAHLEN Januar - Juni 2020 (IFRS)
2019 2020 Veränderung
in Mio. EUR in Mio. EUR
Gesamtkonzernleistung 831,6 725,0 -12,8 %
Davon
- Bau* 323,0 321,5 -0,5 %
- Maschinen 380,8 296,9 -22,0 %
- Resources* 158,0 142,5 -9,8 %
- Sonstiges/Konsolidierung -30,2 -35,9 n/a
Umsatzerlöse 745,4 648,5 -13,0 %
Auftragseingang 837,6 973,1 +16,2 %
Auftragsbestand 1.019,6 1.275,7 +25,1 %
EBITDA 82,5 58,0 -29,7 %
EBIT 35,3 6,5 -81,5 %
Ergebnis nach Steuern -0,4 -16,0 n/a
Bilanzsumme 1.733,3 1.655,5 -4,5 %
Eigenkapital 420,8 366,8 -12,8 %
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 11.620 11.547 -0,6 %
* Vorjahreszahlen angepasst; siehe Halbjahresfinanzbericht 2020 S. 14.
Kontakt:
Christopher Wolf
Investor Relations
BAUER Aktiengesellschaft
BAUER-Straße 1
86529 Schrobenhausen
Tel.: +49 8252 97-1797
Fax: +49 8252 97-2900
investor.relations@bauer.de
www.bauer.de
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Quelle: dpa-AFX