BAUER Aktiengesellschaft: BAUER AG erzielt 2020 trotz Leistungsrückgang deutliche Ergebnisverbesserung
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BAUER Aktiengesellschaft: BAUER AG erzielt 2020 trotz Leistungsrückgang
deutliche Ergebnisverbesserung
13.04.2021 / 07:00
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- Gesamtkonzernleistung COVID-19-bedingt mit 1.453,6 Mio. EUR um 8,8 % unter
dem Vorjahr von 1.594,7 Mio. EUR
- EBIT-Anstieg um rund 22 Mio. EUR auf 55,5 Mio. EUR trotz niedrigerer
Gesamtkonzernleistung
- Verbesserte EBIT-Marge von 4,1% (Vorjahr: 2,3%)
- Reduzierung der Nettoverschuldung im Zuge der Working Capital-Optimierung
konsequent fortgesetzt
- In allen Segmenten Maßnahmen für nachhaltige Profitabilität umgesetzt
- Prognose für 2021: Gesamtkonzernleistung zwischen 1.550 und 1.650 Mio. EUR
sowie ein EBIT zwischen 75 und 85 Mio. EUR.
Schrobenhausen - Die BAUER AG informiert im Rahmen der heutigen
Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020, über die Entwicklungen im
vergangenen Jahr sowie die Erwartungen für 2021. Demnach verzeichnete das
Unternehmen in einem von der COVID-19-Pandemie weltweit geprägten
Marktumfeld 2020 einen Rückgang der Gesamtkonzernleistung, konnte jedoch das
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit einer in der Folge verbesserten
EBIT-Marge steigern.
"2020 hat die COVID-19-Pandemie die Weltwirtschaft in einem Maße einbrechen
lassen, wie es das seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gab. Entsprechend
zeigten sich auch erhebliche Auswirkungen auf unser weltweit vernetztes
Geschäft. Insbesondere bekamen wir die Investitionszurückhaltung unserer
Kunden im Segment Maschinen zu spüren. Das Bausegment war von Ausgangs- und
Reisebeschränkungen in vielen Ländern, insbesondere im Fernen Osten,
betroffen. Dies konnte jedoch in anderen Regionen zum Großteil ausgeglichen
werden. Das Segment Resources zeigte sich relativ unbeeinflusst. Insgesamt
sind wir in Summe gut durch diese schwierige Zeit gekommen. Vor allem ist es
uns trotz der Herausforderungen gelungen in allen drei Segmenten ein
positives EBIT zu erzielen, so dass wir für den Konzern sowohl das EBIT als
auch die EBIT-Marge steigern konnten.", so Michael Stomberg,
Vorstandsvorsitzender der BAUER AG.
Die BAUER Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 eine Gesamtkonzernleistung
von 1.453,6 Mio. EUR, die sich damit von 1.594,7 Mio. EUR um 8,8 % gegenüber
dem Vorjahr verringerte. Das EBIT erhöhte sich gegenüber Vorjahr deutlich
von 33,7 Mio. EUR auf 55,5 Mio. EUR. Das Ergebnis nach Steuern war mit -8,2
Mio. EUR leicht im Minus, jedoch gegenüber dem Vorjahrswert von -36,6 Mio.
EUR deutlich verbessert.
Der Auftragsbestand des Konzerns lag zum Jahresende 2020 mit 1.162,5 Mio.
EUR mit 13,1 % deutlich über dem bereits hohen Vorjahreswert von 1.027,6
Mio. EUR. Obwohl sich die Märkte durch die COVID-19-Pandemie sehr volatil
und deutlich schwieriger zeigten als 2019, ist es im Segment Bau gelungen,
einige große Aufträge zu gewinnen und den Auftragsbestand deutlich zu
steigern. Im Maschinenbau lag der Auftragsbestand über dem Vorjahr. Im
Segment Resources ging der Bestand dagegen gegenüber dem Vorjahr zurück,
auch bedingt durch die Beendigung eines Großauftrages. Der Auftragseingang
lag mit 1.588,5 Mio. EUR um 1,3 % unter dem Vorjahreswert von 1.608,7 Mio.
EUR.
Die Eigenkapitalquote lag mit 23,7 % auf Vorjahresniveau (23,8 %).
Unverändertes Ziel ist eine Eigenkapitalquote von über 30 %. Um die
Eigenkapitalquote wieder nachhaltig zu verbessern soll keine Dividende
ausgeschüttet werden. Mittelfristig hält Bauer jedoch unverändert an der
Dividendenpolitik fest, die eine Ausschüttungsquote von etwa 25 bis 30 % des
ausgewiesenen Ergebnisses nach Steuern vorsieht.
Die Nettoverschuldung ist im Berichtsjahr mit 528,8 Mio. EUR gegenüber dem
Vorjahr von 563,7 Mio. EUR deutlich zurückgegangen. Dies lag vor allem am
Rückgang der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
auch im Zuge der Maßnahmen zur Working Capital-Optimierung. Ebenfalls weiter
reduzieren sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Seit dem
Höchststand im Jahre 2013 sank die Nettoverschuldung somit um 21,5 %.
Ungeachtet der positiven Entwicklungen beabsichtigt Bauer auch in den
kommenden Jahren weiter intensiv daran arbeiten, die Nettoverschuldung im
Vergleich zur Bilanzsumme sowie zur Leistungsentwicklung zu verbessern.
Entsprechend will Bauer die für 2021 geplante Kapitalerhöhung auch nutzen,
um die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weiter zu reduzieren.
Geschäftssegmente
Der Konzern ist mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources, mit
mehr als 100 Tochterunternehmen und einem breit diversifizierten
Geschäftsmodell in rund 70 Ländern der Welt tätig.
Das Segment Bau erzielte im Geschäftsjahr 2020 eine Gesamtkonzernleistung
von 669,0 Mio. EUR, die mit 6,4 % über dem Vorjahr von 628,8 Mio. EUR lag.
Das EBIT war mit 24,3 Mio. EUR wieder deutlich positiv (Vorjahr: -17,4 Mio.
EUR). Im Vorjahr hatte sich noch eine erhebliche Wertberichtigung in Höhe
von etwa 40 Mio. EUR negativ auf die Gesamtkonzernleistung sowie das
Ergebnis des Segments Bau als auch des Konzerns ausgewirkt.
Die Entwicklungen in den einzelnen Regionen zeigten sich 2020 entsprechend
der länderspezifischen Corona-Maßnahmen sehr unterschiedlich. Von den Folgen
der COVID-19-Pandemie stark beeinflusst waren vor allem die Länder des
Fernen Ostens. In Ländern wie Malaysia, auf den Philippinen, Vietnam und
teilweise auch in Thailand, kam es zu massiven Lockdowns und einem
entsprechend deutlichen Rückgang bei den Bauaktivitäten. Hingegen war die
Entwicklung in Deutschland, Europa sowie Nordamerika in Summe gut.
Unverändert und kontinuierlich arbeitete Bauer auch 2020 am weltweiten
Rollout des Bauer Construction Process. Bei der systematischen Einführung
von strukturierten Lean Management-Methoden übertragen auf den
Spezialtiefbauprozess konnten bereits erste Erfolge erzielt werden. So
verbesserte sich die Abwicklung der Projekte an vielen Stellen und Prozesse
sowie Risikoreduktionsmaßnahmen wurden nachhaltig vereinheitlicht.
Der Auftragsbestand ist zum Jahresende 2020 um 23,7 % von 611,1 Mio. EUR im
Vorjahr auf 755,8 Mio. EUR erheblich angestiegen. Hauptgrund hierfür waren
vor allem sehr große Aufträge in Europa. Der Auftragseingang lag
entsprechend mit 813,7 Mio. EUR um 17,5 % über dem Vorjahreswert von 692,7
Mio. EUR.
Das Segment Maschinen war im Jahr 2020 am deutlichsten von der
Investitionszurückhaltung der Kunden aufgrund der Unsicherheit durch die
COVID-19-Pandemie betroffen. Entsprechend lag die Gesamtkonzernleistung im
vergangenen Geschäftsjahr mit 610,7 Mio. EUR um 14,4 % unterhalb des
Vorjahres von 713,7 Mio. EUR. Das EBIT reduzierte sich von 58,7 Mio. EUR auf
30,1 Mio. EUR. Durch die zahlreichen getroffenen Maßnahmen lag das
Nachsteuerergebnis noch im positiven Bereich.
Am robustesten zeigten sich die Märkte in Deutschland, den USA und China. In
den Ländern Europas gingen die Verkaufszahlen zurück. Dies galt auch für den
Nahen Osten sowie für die weiteren asiatischen Länder und Afrika.
Einen wichtigen strategischen Meilenstein erzielte Bauer im dritten Quartal
2020 mit der Beendigung des 2015 gemeinsam mit Schlumberger begonnenen Joint
Ventures zur Entwicklung und zum Bau von Tiefbohranlagen für den Öl- und
Gasbereich. Dagegen wurde das Brunnenbohrgeschäft im vergangenen Jahr in den
USA gestärkt. Um hier einen Eintritt in den Markt zu vollziehen, wurde das
in den USA etablierte Geschäft mit Brunnenbohrgeräten der Marke Gefco
übernommen.
Der Auftragseingang entwickelte sich infolge der COVID-19-Pandemie deutlich
schwächer als im Vorjahr. In Summe ging er von 672,1 Mio. EUR im Vorjahr um
7,6 % auf 621,3 Mio. EUR zurück. Der Auftragsbestand lag zum Jahresende 2020
mit 118,9 Mio. EUR über dem Vorjahr von 108,3 Mio. EUR.
Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf innovative Produkte und
Services in den Bereichen Bohrdienstleistungen und Brunnenbau,
Umwelttechnik, Pflanzenkläranlagen, Bergbau und Sanierung. Die
Gesamtkonzernleistung lag mit 268,8 Mio. EUR um 14,6 % unter dem
Vorjahreswert von 314,8 Mio. EUR. Das EBIT verbesserte sich jedoch von -5,1
Mio. EUR auf 1,9 Mio. EUR.
Insgesamt war das Jahr 2020 nochmals von den in den Vorjahren begonnenen
Restrukturierungsmaßnahmen geprägt, die nun nahezu abgeschlossen sind. Damit
sieht sich Bauer für die Zukunft erheblich besser aufgestellt. So konnte das
Geschäft mit Brauerei- und Getränketechnologie verkauft und die jahrelang
verlustträchtige Tochterfirma in Jordanien erheblich finanziell entlastet
werden.
Positiv zeigte sich erneut der Bereich Umwelttechnik, der auch 2020 ein
Marktumfeld mit guter Nachfrage bearbeiten konnte. Das Geschäft mit
Bohrdienstleistungen und Brunnenbau zeigte eine stabile Entwicklung, während
die Tochterfirma in Jordanien durch einen Auftragsrückgang und Verzögerungen
aufgrund von Lockdowns beeinträchtigt war. Bei den Brunnenausbaumaterialien
waren die Restrukturierungsmaßnahmen der letzten Jahre erfolgreich und Bauer
konnte ein positives Ergebnis erzielen. Erneut erfreulich verlief das
Geschäftsjahr auch im Bereich Pflanzenkläranlagen im Oman. Für 2021 besteht
die Chance auf weitere Aufträge für Pflanzenkläranlagen im Nahen Osten. Und
auch der Bergbaubereich leistete 2020 wieder einen positiven Leistungs- und
Ergebnisbeitrag.
Der Auftragseingang lag 2020 mit 248,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von
306,6 Mio. EUR. Auch der Auftragsbestand zum Jahresende war mit 287,9 Mio.
EUR geringer als im Vorjahr mit 308,2 Mio. EUR. Der Rückgang ist auch darauf
zurückzuführen, dass die Restarbeiten des Großprojekts Kesslergrube nicht
mehr enthalten sind.
Ausblick
Die COVID-19-Pandemie wird auch 2021 erheblichen Einfluss auf die allgemeine
Wirtschaftslage haben. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie und den
schwer abzuschätzenden weiteren Auswirkungen im laufenden Geschäftsjahr
erwartet der Vorstand im Geschäftsjahr 2021 für den Konzern eine
Gesamtkonzernleistung zwischen 1.550 und 1.650 Mio. EUR sowie ein EBIT
zwischen 75 und 85 Mio. EUR.
Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass im Segment Bau der hohe
Auftragsbestand abgearbeitet werden kann und sich aufgrund von
Konjunkturprogrammen weitere Auftragschancen realisieren. Im Segment
Maschinen erwartet der Vorstand insbesondere in der zweiten Jahreshälfte
2021 weltweit einen positiven Nachfrageimpuls. Die Ertragslage des Segments
Resources sollte von der abgeschlossenen Restrukturierungsphase profitieren.
"Für die kommenden Jahre erwarten wir unter sich normalisierenden
Marktbedingungen nicht, dieses aufgrund von Nachholeffekten aus der Pandemie
erwartete Leistungswachstum fortzusetzen", so Michael Stomberg. "Wir setzen
in den Folgejahren einen klaren Fokus auf die Steigerung unserer
Profitabilität. Hierfür haben wir zahlreiche Ansatzpunkte identifiziert, die
wir nutzen wollen. So werden wir weiter an der Verbesserung unserer
Kostenstrukturen und am Ausbau von Synergien innerhalb des Konzerns
arbeiten. Die Verbesserung unseres Working Capital und unserer Kostenbasis
wird durch ein langfristig aufgesetztes Maßnahmenprogramm unterstützt.
Insbesondere gilt dies für die Produktion unserer Maschinen und die
Entwicklung neuer Produkte als auch für die flexiblere Anpassung unserer
Kapazitäten auf Schwankungen der Weltmärkte. Details hierzu und die damit
angestrebten Mittelfristziele werden wir im weiteren Jahresverlauf
konkretisieren."
Den vollständigen Geschäftsbericht mit einer ausführlichen Analyse der
einzelnen Segmente und Teilmärkte finden Sie im Internet unter
http://www.bauer.de.
Über Bauer
Die BAUER Gruppe ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und
Produkten für Boden und Grundwasser. Mit seinen über 110 Tochterfirmen
verfügt Bauer über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten.
Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in drei zukunftsorientierte Segmente
mit hohem Synergiepotential aufgeteilt: Bau, Maschinen und Resources. Das
Segment Bau bietet neben allen bekannten auch neue, innovative
Spezialtiefbauverfahren an und führt weltweit Gründungen, Baugruben,
Dichtwände und Baugrundverbesserungen aus. Im Segment Maschinen ist Bauer
als Weltmarktführer der Anbieter für die gesamte Palette an Geräten für den
Spezialtiefbau sowie für die Erkundung, Erschließung und Gewinnung
natürlicher Ressourcen. Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf
innovative Produkte und Services und agiert mit mehreren Geschäftsbereichen
und Tochterfirmen als Dienstleister in den Bereichen Bohrdienstleistungen
und Brunnenbau, Umwelttechnik, Pflanzenkläranlagen, Bergbau und Sanierung.
Bauer profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei
Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer und hoch
spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für
anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet
Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie
die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für
Wasser, Öl und Gas.
Die BAUER Gruppe, gegründet 1790, mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen
verzeichnete im Jahr 2020 mit etwa 11.000 Mitarbeitern in rund 70 Ländern
eine Gesamtkonzernleistung von 1,5 Milliarden Euro. Die BAUER
Aktiengesellschaft ist im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bauer.de.
KONZERNKENNZAHLEN 2020 (IFRS)
2019* 2020 Veränderung
in Mio. EUR in Mio. EUR
Gesamtkonzernleistung 1.594,7 1.453,6 -8,8 %
Davon
- Inland 518,7 416,9 -19,6 %
- Ausland 1.076,0 1.036,7 -3,7 %
Davon
- Bau 628,8 669,0 +6,4 %
- Maschinen 713,7 610,7 -14,4 %
- Resources 314,8 268,8 -14,6 %
- Sonstiges/Konsolidierung -62,6 -94,9 n/a
Umsatzerlöse 1.470,9 1.343,2 -8,7 %
Auftragseingang 1.608,7 1.588,5 -1,3 %
Auftragsbestand 1.027,6 1.162,5 +13,1 %
EBITDA 134,3 165,2 +23,1 %
EBIT 33,7 55,5 +64,8 %
EBIT-Marge (von Umsatzerlösen) 2,3 % 4,1 % n/a
Ergebnis nach Steuern -36,6 -8,2 n/a
Bilanzsumme 1.628,5 1.544,0 -5,2 %
Eigenkapitalquote 23,8 % 23,7 % n/a
Ergebnis je Aktie in EUR -2,17 -0,48 n/a
Mitarbeiter 12.701 11.027 -13,2 %
*Vorjahr angepasst; siehe Geschäftsbericht 2020 S. 70 und S. 102.
Kontakt:
Christopher Wolf
Investor Relations
BAUER Aktiengesellschaft
BAUER-Straße 1
86529 Schrobenhausen
Tel.: +49 8252 97-1797
Fax: +49 8252 97-2900
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Quelle: dpa-AFX