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19.09.2020 ‧ dpa-Afx

DGAP-Adhoc: United Internet AG: Erhebliche Preiserhöhung ab Juli 2020 für die Nutzung der Telefónica-Netzkapazität durch 1&1 Drillisch. EBITDA-Prognose 2020 vorsorglich auf ca. 1,180 Mrd. EUR reduziert (deutsch)

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United Internet AG: Erhebliche Preiserhöhung ab Juli 2020 für die Nutzung der Telefónica-Netzkapazität durch 1&1 Drillisch. EBITDA-Prognose 2020 vorsorglich auf ca. 1,180 Mrd. EUR reduziert

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DGAP-Ad-hoc: United Internet AG / Schlagwort(e): Prognoseänderung
United Internet AG: Erhebliche Preiserhöhung ab Juli 2020 für die Nutzung
der Telefónica-Netzkapazität durch 1&1 Drillisch. EBITDA-Prognose 2020
vorsorglich auf ca. 1,180 Mrd. EUR reduziert

19.09.2020 / 03:31 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Montabaur, 19. September 2020. Seit dem 1. Juli 2020 läuft die erste
fünfjährige Verlängerungsphase des zwischen der Drillisch Online GmbH, einer
Gesellschaft der 1&1 Drillisch AG und mittelbare Tochter der United Internet
AG, sowie der Telefónica Germany GmbH & Co. OHG (Telefónica") bestehenden
MBA MVNO-Vertrags. Der MBA MVNO-Vertrag dient der Umsetzung der
Selbstverpflichtungen von Telefónica unter der Freigabeentscheidung der
EU-Kommission zum Zusammenschluss mit E-Plus. Die Parteien führen parallel
zu den seit längerer Zeit laufenden Verhandlungen über den Abschluss einer
National Roaming Vereinbarung auch Verhandlungen über die unter dem MBA
MVNO-Vertrag ab Juli 2020 geltenden Preise. Trotz der laufenden
Verhandlungen hat Telefónica gestern 1&1 Drillisch MBA MVNO-Rechnungen für
Juli und August 2020 mit aus Sicht von Telefónica anwendbaren
Vorleistungspreisen übermittelt, ohne diese unter den Vorbehalt einer
Einigung im Rahmen der Verhandlungen zu stellen.

Während die Telefonie- und Datenpreise pro GByte in den letzten 5 Jahren
aufgrund der Vereinbarungen des MBA MVNO-Vertrags stets gesunken sind, geht
Telefónica nunmehr ab Juli 2020 und für die kommenden Jahre von
gleichbleibend hohen Telefoniepreisen pro Minute und Datenpreisen pro GByte
aus. Sie sollen den Durchschnittspreisen im Zeitraum 1. Juli 2019 bis 30.
Juni 2020 entsprechen und zukünftig nicht mehr sinken. Außerdem soll es
bestimmte, bislang kostenlose Kapazitäten für Telefonie und SMS nicht mehr
geben. Die so ab Juli 2020 gegenüber den Vormonaten einsetzende
Preiserhöhung und der zukünftige Wegfall der jährlichen Preisdegression
führen insbesondere aufgrund des weiterhin erwarteten erheblichen jährlichen
Datenwachstums zu jährlich stark steigenden Mehrkosten.

United Internet reduziert daher vorsorglich seine EBITDA-Prognose für 2020
und erwartet nunmehr anstatt ungefähr 1,266 Mrd. EUR (dem EBITDA des
Vorjahres) ein EBITDA von
ca. 1,180 Mrd. EUR in diesem Jahr. Außerdem wird es auch in den Folgejahren
zu hohen Ergebnisrückgängen kommen, sollten die von Telefónica geforderten
Preise dauerhaft anwendbar sein.

Diese Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet, da eine genaue Einschätzung
von Dauer und weiterer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht
möglich ist und das Ergebnis der laufenden Verhandlungen nicht absehbar ist.

Der Ausgang der laufenden Verhandlungen hat auch Auswirkungen auf den von
1&1 Drillisch geplanten Aufbau eines leistungsfähigen 5G-Netzes. Denn für
einen mehrjährigen Übergangszeitraum wird dafür National Roaming benötigt.
Für die National Roaming Vereinbarung, die auf Basis der
Telefónica-Selbstverpflichtungen unter der EU-Freigabeentscheidung zum
Zusammenschluss mit E-Plus seit fast zwei Jahren zwischen Telefónica und 1&1
Drillisch verhandelt wird, gelten grundsätzlich die Preise des MBA
MVNO-Vertrags. Ob und zu welchen Konditionen eine Einigung gelingt, ist
jedoch nicht absehbar.

1&1 Drillisch hält die von Telefónica ab 1. Juli 2020 geforderten
Vorleistungspreise für nicht in Übereinstimmung mit den
Selbstverpflichtungen von Telefónica unter der Freigabeentscheidung der
EU-Kommission zum Zusammenschluss mit E-Plus sowie dem MBA MVNO-Vertrag.
Darin wurden aus Sicht von 1&1 Drillisch für die beiden je fünfjährigen
Verlängerungszeiträume ab 1. Juli 2020 lediglich Regelungen zur Ermittlung
maximaler Preise pro Bitstream Komponente getroffen. Die im Rahmen dieser
Maximalvorgaben zu ermittelnden Preise je Einheit (per GByte, Sprachminute
und SMS) müssen sich außerdem an den Marktgegebenheiten orientieren und
weiterhin jährlich sinken, um das Angebot marktgerechter Mobilfunktarife zu
ermöglichen.

1&1 Drillisch wird die zur Wahrung ihrer Rechte (einschließlich etwaiger
Schadenersatzforderungen) erforderlichen Maßnahmen ergreifen. 1&1 Drillisch
steht dazu im Austausch mit der EU-Kommission. Zudem sind die Preise
Gegenstand laufender, von 1&1 Drillisch initiierter
Preisüberprüfungsverfahren. Telefónica blockiert die Bestellung eines
Schiedsgutachters für die beiden im Januar bzw. Juli 2020 (Price Review 5
bzw. 6) eingeleiteten Verfahren. 1&1 Drillisch hat für die
Gutachterbestellung im Price Review 5 Verfahren bereits Schiedsklage
eingereicht und bereitet für das Price Review 6 Verfahren die erforderlichen
Schritte vor.

Ansprechpartner
Matthias Brandes
Head of Corporate Communication
Mail: presse@united-internet.de

Hinweis
Im Sinne einer klaren und transparenten Darstellung werden in den Jahres-
und Zwischenabschlüssen der United Internet AG sowie in Ad-hoc-Mitteilung
nach Art. 17 MAR - neben den nach International Financial Reporting
Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z.
B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben.
Informationen zur Verwendung, Definition und Berechnung dieser Kennzahlen
stehen im Geschäftsbericht 2019 der United Internet AG ab Seite 49 zur
Verfügung.

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Sprache: Deutsch
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Quelle: dpa-AFX

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