ISRA VISION AG: COVID-19-Pandemie: Herausforderungen für ISRA in den ersten 9 Monaten; Umsatz und Ergebnis bleiben unter Vorjahr
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DGAP-Ad-hoc: ISRA VISION AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
ISRA VISION AG: COVID-19-Pandemie: Herausforderungen für ISRA in den ersten
9 Monaten; Umsatz und Ergebnis bleiben unter Vorjahr
31.08.2020 / 08:05 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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ISRA VISION AG: Drittes Quartal 2019/2020 - COVID-19-Pandemie belastet
Quartalszahlen weiterhin
COVID-19-Pandemie: Herausforderungen für ISRA in den ersten 9 Monaten;
Umsatz und Ergebnis bleiben unter Vorjahr
- Umsatz bei 89,8 Millionen Euro, minus 19 % (Q3-YTD 18/19: 110,6 Millionen
Euro)
- Ergebnismargen im Fokus:
(In diesem Dokument sind EBITDA-, EBIT- und EBT-Werte - sofern nicht anders
vermerkt - um einmalige Transaktionskosten bereinigt)
- EBITDA-Marge bei 31 % zum Umsatz und 26 % zur Gesamtleistung (Q3-YTD
18/19: 35 % bzw. 31 %)
- EBIT-Marge bei 13 % zum Umsatz und 11 % zur Gesamtleistung
(Q3-YTD 18/19: 22 % bzw. 20 %)
- EBT-Marge bei 13 % zum Umsatz und 11 % zur Gesamtleistung
(Q3-YTD 18/19: 22 % bzw. 20 %)
- Gross-Marge bei 63 % zur Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19: 62%) und 56 % zum
Umsatz (Q3-YTD 18/19: 57 %)
- Operativer Cash-Flow erhöht sich im Vergleich zu Q2 19/20 auf 12,8
Millionen Euro (Q2 19/20: 2,8 Millionen Euro)
- Maßnahmen zur Kostenoptimierung sind effizient
- Auftragsbestand von aktuell 82 Millionen Euro brutto (Vj.: 93 Millionen
Euro brutto)
- ISRA und Atlas Copco: Alle Genehmigungen erteilt,
Verschmelzungs-Squeeze-out angekündigt
- Wachstumsprognose aufgrund geringer Auftragseingangsdynamik weiterhin
schwierig; Trendwende frühestens gegen Mitte des Geschäftsjahres 2020/2021
erwartet
ISRA VISION AG (ISIN: DE 0005488100) - eines der globalen Top-Unternehmen
für industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision), weltweit einer der
führenden Anbieter für Oberflächeninspektion und für 3D Machine Vision
Anwendungen, veröffentlicht am 31. August 2020 seine Quartalszahlen für das
dritte Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020. Die COVID-19-Pandemie
beeinflusst die Weltwirtschaft weiterhin signifikant, was sich auch in ISRAs
Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2019/2020 zeigt. Das Unternehmen
verbucht im Berichtszeitraum einen Umsatz von 89,8 Millionen Euro (Q3-YTD
18/19: 110,6 Millionen Euro), ein Rückgang von knapp 19 Prozent im Vergleich
zu den starken Vorjahreszahlen. Das EBT in Höhe von 11,7 Millionen Euro
(Q3-YTD 18/19: 24,5 Millionen Euro) spiegelt ebenfalls die momentan
schwierige konjunkturelle Lage der gesamten Branche wider.
Die Gross-Marge (Gesamtleistung abzüglich Material- und Personalaufwand der
Produktion) konnte im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant gehalten werden
und beträgt 63 Prozent zur Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19: 62%) und 56 Prozent
zum Umsatz (Q3-YTD 18/19: 57%). Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen) reduziert sich um 29 Prozent auf 27,5 Millionen Euro (Q3-YTD
18/19: 38,6 Millionen Euro). Entsprechend beläuft sich die EBITDA-Marge auf
31 Prozent zum Umsatz (Q3-YTD 18/19: 35 %) bzw. auf 26 Prozent zur
Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19: 31 %). Mit 12,0 Millionen Euro liegt das EBIT
(Gewinn vor Zinsen und Steuern) deutlich unter dem Vorjahreswert (Q3-YTD
18/19: 24,6 Millionen Euro), die EBIT-Marge beträgt entsprechend 13 Prozent
zum Umsatz (Q3-YTD 18/19: 22 %) und 11 Prozent zur Gesamtleistung (Q3-YTD
18/19: 20 %). Das EBT (Gewinn vor Steuern) beläuft sich auf 11,7 Millionen
Euro (Q3-YTD 18/19: 24,5 Millionen Euro), was einer EBT-Marge von 13 Prozent
zum Umsatz (Q3-YTD 18/19: 22 %) und 11 Prozent zur Gesamtleistung entspricht
(Q3-YTD 18/19: 20 %).
Ein Wachstumstreiber von ISRA ist die technologisch führende Stellung im
Markt. Um diese zu halten beziehungsweise weiter auszubauen, investiert das
Unternehmen auch in der aktuellen Situation mit 17,5 Millionen Euro in den
ersten neun Monaten des Geschäftsjahres signifikant in Forschung und
Entwicklung (Q3-YTD 18/19: 16,1 Millionen Euro). Dies entspricht einem
Anteil von knapp 17 Prozent der Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19: 13 Prozent).
Ausgaben für Vertrieb und Marketing belaufen sich auf 18,8 Millionen Euro
(Q3-YTD 18/19: 21,3 Millionen Euro), ein Minus von knapp 12 Prozent. Die
Verwaltungskosten konnten trotz des hohen Aufwands anlässlich der
strategischen Partnerschaft mit Atlas Copco mit 4,1 Millionen Euro (Q3-YTD
18/19: 4,0 Millionen Euro) nahezu konstant gehalten werden.
Die Bilanz spiegelt die weiterhin rückläufigen Auftragseingänge und
erschwerten Lieferbedingungen in diesem Quartal wider. Die Vorräte in der
Bilanz steigen auf 52,5 Millionen Euro erhöht (30. September 2019: 46,9
Millionen Euro). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen
sich auf 100,7 Millionen Euro (30. September 2019: 115,8 Millionen Euro).
Die Forderungen umfassen bereits in Rechnung gestellte Systemlieferungen von
51,5 Millionen Euro (30. September 2019: 48,9 Millionen Euro) sowie die nach
IFRS 15 angesetzten Contract Assets von 49,2 Millionen Euro (30. September
2019: 66,9 Millionen Euro). Die Konzern-Bilanzsumme zeigt zum Ende des
dritten Quartals 2019/2020 342,5 Millionen Euro (30. September 2019: 345,1
Millionen Euro). Insgesamt liegen die kurzfristigen Vermögenswerte bei 192,7
Millionen Euro (30. September 2019: 209,7 Millionen Euro), die langfristigen
Vermögenswerte belaufen sich auf 149,8 Millionen Euro (30. September 2019:
135,4 Millionen Euro).
Auf der Passivseite der Bilanz reduzieren sich die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen zum 30. Juni 2020 auf 9,8 Millionen Euro (30.
September 2019: 23,4 Millionen Euro). Kurzfristige finanzielle
Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Kreditinstituten belaufen sich auf
38,9 Millionen Euro (30. September 2019: 40,6 Millionen Euro), während die
übrigen finanziellen Verbindlichkeiten 15,1 Millionen Euro betragen (30.
September 2019: 13,8 Millionen Euro). Langfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten bestehen zum 30. Juni 2020 wie schon zum 30.
September 2019 nicht; die Steuerverbindlichkeiten betragen 7,0 Millionen
Euro (30. September 2019: 4,0 Millionen Euro).
Die eingeleiteten Kostenoptimierungsmaßnahmen Ende des zweiten Quartals
zeigen die ersten Effekte und haben im dritten Quartal des Geschäftsjahres
eine positive Auswirkung auf den Cash-Flow. Im Vergleich zum zweiten Quartal
des Geschäftsjahres verbesserte sich der operative Cash-Flow in der
Berichtsperiode auf 12,8 Millionen Euro (Q2 19/20: 2,8 Millionen Euro). Für
Investitionen wurden in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 16,9
Millionen Euro (Q3-YTD 18/19: 14,5 Millionen Euro) aufgewendet. Der
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit beträgt -6,1 Millionen Euro (Q3-YTD
18/19: -2,9 Millionen Euro). Das Ergebnis je Aktie (EPS) nach Steuern
beträgt 0,33 Euro (Q3-YTD 18/19: 0,76 Euro). Eine Dividende in Höhe von 0,18
EUR pro Aktie wurde auf der Hauptversammlung im Mai 2020 für das
Geschäftsjahr 2018/2019 an die Aktionäre ausgeschüttet. Mit einem auf 217,4
Millionen Euro gestiegenen Eigenkapital (30. September 2019: 214,7 Millionen
Euro) und einer verbesserten Eigenkapitalquote von 63 Prozent (30. September
2019: 62 %) sowie den freien Kreditlinien verfügt das Unternehmen nach wie
vor über eine gute Kapitalausstattung für künftiges Wachstum.
Die starke globale Aufstellung des Unternehmens, der kontinuierliche Ausbau
der Marktanteile in den relevanten Branchen und die Stärkung der
internationalen Teams an den mehr als 25 Standorten in den letzten Jahren
sind in dem aktuell herausfordernden Marktumfeld wichtige strategische
Assets. Im Berichtszeitraum waren die einzelnen Regionen und
Kundenindustrien von den COVID-19-Auswirkungen in unterschiedlicher Weise
betroffen. Die erhoffte generelle Erholung blieb pandemie-bedingt auch im
dritten Quartal des Geschäftsjahres aus. Der Umsatzrückgang in der
Berichtsperiode fiel in den europäischen Märkten im Vergleich zu den anderen
Regionen deutlich geringer aus. Europa profitierte dabei noch von der
relativ guten Auftragslage im ersten Halbjahr. Während die
Auftragseingangsdynamik gegen Ende des Berichtszeitraums in Asien zunahm,
wurden in den amerikanischen und europäischen Märkten weiterhin größere
Auftragsverschiebungen verzeichnet. Aktuell ist schwer abzuschätzen, wann
die verschobenen Projekte realisiert werden können, dennoch rechnet das
Unternehmen mit einer anhaltenden Entspannung auf den asiatischen Märkten
und einer ersten vorsichtigen Erholung einzelner Kundenindustrien in Europa
Anfang des nächsten Geschäftsjahres.
Das Segment Industrial Automation, zu dessen Kundenbasis insbesondere
namhafte Premiumhersteller aus der Automobilbranche, sowie Global Player aus
verschiedensten Industrien gehören, verzeichnet in den ersten neun Monaten
des Geschäftsjahres einen Umsatz von 26,9 Millionen Euro (Q3-YTD 18/19: 28,0
Millionen Euro) und liegt damit nur knapp unter den starken Vorjahreswerten.
Ein Umsatzträger waren dabei auch die gemeinsam mit Photonfocus initiierten
Innovationen im Bereich Embedded Systems für die Smart Factory Automation.
Das EBIT beträgt 4,8 Millionen Euro (Q3-YTD 18/19: 6,1 Millionen Euro) bei
einer EBIT-Marge von 13 Prozent zur Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19: 19 %). Mit
einer beginnenden Erholung der asiatischen Märkte im vierten Quartal
2019/2020, der Management-Verstärkung sowie Portfolioerweiterungen im
Bereich Smart Factory Automation erwartet das Unternehmen nach wie vor eine
positive Nachfrageentwicklung für dieses Segment in den nächsten Monaten.
Der Umsatz im Segment Surface Vision beträgt in den ersten neun Monaten
2019/2020 62,9 Millionen Euro (Q3-YTD 18/19: 82,6 Millionen Euro) und liegt
mit minus 24 Prozent deutlich unter den Umsatzerlösen des Vorjahres. Das
EBIT beläuft sich auf 7,2 Millionen Euro (Q3-YTD 18/19: 18,5 Millionen
Euro), bei einer EBIT Marge von 10 Prozent zur Gesamtleistung (Q3-YTD 18/19:
20 %). Die Geschäftsfelder Glass- und Metallinspektion verzeichnen im
Berichtszeitraum einen deutlichen Umsatzrückgang, wohingegen der Bereich
Advanced Materials nur leicht hinter den starken Vorjahreszahlen
zurückbleibt - die Aufträge von Kunden aus der Druckindustrie haben die
Planungen sogar leicht übertroffen. Im Bereich Papier konzentriert sich das
Unternehmen nach den implementierten Design-to-Cost-Maßnahmen weiterhin auf
wachstumsträchtige Branchen wie beispielsweise die Verpackungsindustrie und
verstärkt die Aktivitäten in Marketing und Vertrieb. In den Geschäftsfeldern
Solar und Security verbucht das Unternehmen einen deutlichen
Auftragsrückgang. Die Umsätze in dem noch jungen Halbleiter-Geschäft
entwickelten sich im Berichtszeitraum verhalten; die Nachfrage ging gegen
Ende des Quartals ebenfalls zurück.
Den Bereich Customer Service und Support baut das Unternehmen auch in der
aktuell angespannten weltwirtschaftlichen Situation konsequent weiter aus
und plant, mit einem diversifizierten Angebot den Beitrag der margenstarken
Serviceumsätze am Gesamtumsatz mittelfristig überproportional zu erhöhen.
Zudem wurde der CSSC-Bereich Mitte August wie geplant managementseitig
verstärkt.
Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/2020, die ab dem
zweiten Quartal maßgeblich von den Pandemieauswirkungen geprägt waren, ist
auch für das vierte Quartal noch keine Trendwende absehbar. Die im Markt
platzierten Angebote und die Anzahl der zu verhandelnden Großaufträge für
zukünftige Projekte hätten in einem ungetrübten Wirtschaftsumfeld
unverändert ein Potenzial für ein profitables Umsatz- und Ergebniswachstum.
Diese werden sich aufgrund der massiven weltweiten Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie aber weiter verschieben, sodass eine Realisierung der
Umsätze im aktuellen Geschäftsjahr (bis 30. September 2020) nicht mehr
wahrscheinlich ist. Die noch Mitte des Jahres für das Q4 erhoffte
Gesamt-Trendwende in der Auftragseingangsdynamik wird sich damit weiter
verschieben, obwohl die Auftragseingänge aus Asien, insbesondere aus China,
bereits wieder erste Impulse und eine steigende Nachfrage zeigen.
Die vom Management eingeleiteten Maßnahmen, um die Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie abzumildern und die Liquidität sowie den Cashflow des
Unternehmens zu stärken, zeigen erste Wirkungen und werden fokussiert
fortgesetzt. Grundsätzlich bleibt ISRAs Strategie darauf ausgerichtet, ihre
weltweite Marktposition durch Produktinnovationen für die
Industrieautomatisierung bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung nachhaltig
auszubauen sowie den Umsatz - mit Optimierung von Kosten und Working Capital
- mittelfristig über die Marke von 200 Millionen Euro zu steigern.
Wie bereits berichtet ist am 29. April 2020, die Annahmefrist für das
freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der Atlas Copco Gruppe für die ISRA
VISION AG abgelaufen. Atlas Copco hält nun 92,19 Prozent der Aktien von
ISRA. Die letzte Angebotsbedingung, die Genehmigung durch das Committee on
Foreign Investment in the United States (CFIUS), wurde Mitte Juni erteilt.
Zudem hat die Atlas Copco Germany Holding AG dem Vorstand der ISRA VISION AG
am 3. August 2020 das förmliche Verlangen nach § 62 Abs. 1 und Abs. 5 Satz 1
UmwG i.V.m. §§ 327a ff. AktG übermittelt, das Verfahren zur Übertragung der
Aktien der Minderheitsaktionäre der ISRA VISION AG gegen Gewährung einer
angemessenen Barabfindung im Zusammenhang mit einer Verschmelzung der ISRA
VISION AG auf die Atlas Copco Germany Holding AG durch Aufnahme (sog.
umwandlungsrechtlicher Squeeze-Out) durchzuführen und zu diesem Zweck
innerhalb von drei Monaten nach Abschluss des Verschmelzungsvertrags die
Hauptversammlung der ISRA VISION AG über die Übertragung der Aktien der
Minderheitsaktionäre der ISRA VISION AG beschließen zu lassen.
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31.08.2020 CET/CEST Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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1125073 31.08.2020 CET/CEST
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Quelle: dpa-AFX