FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro war am Vortag nach der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten zeitweise unter Druck geraten. In den USA ist die Jahresinflationsrate auf 2,5 Prozent gefallen und hat so den niedrigsten Stand seit Februar 2021 erreicht. Allerdings ist die von der US-Notenbank Fed stark beachtete Kerninflationsrate mit 3,2 Prozent vergleichsweise hoch geblieben.
"Die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed wurden im Nachgang zur Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise ein Stück weit zurückgedrängt", schrieben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Euro habe sich gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt. Die Fed wird am kommenden Mittwoch über die Zinsen entscheiden. Es wird allgemein eine Zinssenkung erwartet, das Ausmaß gilt jedoch als ungewiss. Nach den US-Inflationsdaten erwarten Experten aber eher einen kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte.
Die EZB wird nach einhelliger Einschätzung von Volkswirten ihre Geldpolitik auf der heutigen Sitzung zum zweiten Mal in diesem Jahr lockern. Der derzeit entscheidende Einlagensatz dürfte an diesem Donnerstag um 0,25 Prozentpunkte auf 3,50 Prozent reduziert werden. Die gesunkene Inflation und die schwächelnde Wirtschaft sprechen laut Ökonomen für eine Zinssenkung.
Die EZB hatte im Juni erstmals seit der Inflationswelle die Zinsen reduziert. Im Juli hatte sie die Zinsen angesichts der hartnäckigen Teuerung stabil gelassen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte sich zwar nicht auf eine Zinssenkung im September festgelegt und die Datenabhängigkeit der Entscheidung betont. Viele Ratsmitglieder gaben jedoch seitdem klare Signale für eine Senkung./lfi/jkr/stk
Quelle: dpa-AFX