FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Oktober etwas aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg etwas stärker als von Volkswirten erwartet an. Die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterte sich auf sehr niedrigem Niveau weiter.
"Die ZEW-Umfrage bietet diesmal keine Hiobsbotschaften", kommentierte Robin Winkler, Chefvolkswirt für Deutschland bei der Deutschen Bank. "Die Lageeinschätzung bleibt zwar weiterhin fast so schlecht wie in den tiefen Rezessionen von 2009 oder 2020." Die Erwartungen seien durch die Aussicht auf eine schnellere Zinswende gestützt worden. "Die Stimmung wird sich noch deutlich verbessern müssen, bevor vor allem die Unternehmensinvestitionen wieder anziehen", so Winkler.
Seit Beginn des Monats hat die Gemeinschaftswährung trotz der Stabilisierung am Dienstag mehr als zwei Prozent verloren. Als eine Ursache für den Kursrückgang gilt die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen im Währungsraum. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen am Donnerstag erneut um 0,25 Prozentpunkte senken wird.
Allgemein werden bei den zwei verbleibenden Zinsentscheidungen der EZB in diesem Jahr Senkungen erwartet. "Am Schritt im Oktober und Dezember gibt es im Markt keine Zweifel mehr", sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Sollten die Daten im Euroraum in den nächsten Tagen und Wochen enttäuschend ausfallen, könnte der Markt auch darüber hinaus wieder mehr Zinssenkungen einpreisen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83355 (0,83665) britische Pfund, 162,85 (163,39) japanische Yen und 0,9401 (0,9409) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.657 Dollar gehandelt. Das sind etwa 10 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-AFX