FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro nicht nachhaltig. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Dezember auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gefallen. "Eine so lange Phase mit rezessiven Erwartungen hat es selten in Deutschland gegeben", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt bei der Dekabank. "Viele Unternehmen halten Investitionen zurück, in der Hoffnung, im kommenden Jahr endlich verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu bekommen."
Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA sendeten widersprüchliche Signale. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im November dank robuster Autoverkäufe stärker als erwartet. Die Industrieproduktion gab hingegen im November unerwartet etwas nach. Mit großer Spannung werden am Mittwoch die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank erwartet. Überwiegend prognostizieren Volkswirte eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte.
Das britische Pfund zog gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen an. In Großbritannien steigen die Löhne und Gehälter (ohne Bonuszahlungen) nach wie vor kräftig. Ein anhaltend starkes Lohnwachstum birgt Risiken mit Blick auf die Inflation und begrenzt den Spielraum der Notenbank für weitere Leitzinssenkungen. Die Bank of England wird am Donnerstag über ihr Vorgehen entscheiden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82648 (0,82945) britische Pfund, 161,63 (161,73) japanische Yen und 0,9413 (0,9372) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.642 Dollar. Das waren 12 Dollar weniger als am Vortag./jsl/men
Quelle: dpa-AFX