NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für Deutschland hat sich im Oktober erstmals seit einem halben Jahr verbessert. Der Anstieg fiel zudem stärker als erwartet aus. Zuvor war der Indikator vier Monate in Folge gefallen.
Ökonomen sehen allerdings keine Anzeichen für eine spürbare Erholung der deutschen Wirtschaft. "Die Aufschwunghoffnungen sind weiterhin gering bei den deutschen Unternehmen", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Der Ausblick auf sinkende Zinsen hellt die Stimmung etwas auf, ansonsten gibt es kaum Bewegung im trüben Sumpf der deutschen Konjunktur." Der Euro profitierte auch nur geringfügig von den Daten.
Am Mittwoch war er noch bis auf 1,0761 Dollar gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juli, nachdem die Zinssenkungserwartungen an die Europäische Zentralbank zugenommen hatten. So halten einige Experten angesichts der schwachen Konjunktur in der Eurozone im Dezember auch eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte für möglich, wenngleich die Mehrheit noch von 0,25 Prozentpunkten ausgeht.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel rechnet zwar damit, dass die Inflation im Euroraum im nächsten Jahr weiter zurückgeht. Trotzdem warnte er am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Washington davor, "dass wir jetzt zu hastig über den weiteren Verlauf der Zinssenkungen nachdenken".
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83358 (0,83210) britische Pfund, 164,45 (164,12) japanische Yen und 0,9382 (0,9349) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.739 US-Dollar gehandelt. Das sind etwa drei Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-AFX