BERLIN/KÖLN (dpa-AFX) - Die Programme von Deutschlandradio sind ab Ende 2024 nicht mehr über Kabelnetze zu empfangen. "Nach unserer Einschätzung macht der Kabelempfang für Radioprogramme nur einen sehr geringen Anteil an der Gesamtnutzung aus", sagte ein Sprecher der Senderfamilie - Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova - am Dienstag in Berlin und bestätigte damit einen Bericht des Webportals Cablevision.
Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs werde ein weiterer Rückgang der Kabelnutzung erwartet, erläuterte Deutschlandradio die Motive. Aus diesem Grund sei die Kabelverbreitung für ein auf Audio spezialisiertes Medienhaus nicht mehr wirtschaftlich. Vermieter durften die Kosten für einen Breitband-Kabelanschluss bisher auf ihre Mieter umlegen - ab Juli ist das nicht mehr zulässig.
Auch im aktuellen Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) findet sich die Passage: "Die Verbreitung der Programme von Deutschlandradio über Kabelnetze (DVB-C) wird eingestellt. Somit werden für die kommende Beitragsperiode 2025 bis 2028 keine Kosten mehr für die Kabelverbreitung angemeldet."
Der Sendersprecher erklärte: "Mit IP-Streaming und DAB+ bietet Deutschlandradio seinem Publikum gute Alternativen zum Kabelempfang. Die bisher zur Bereitstellung des Kabelempfangs aufgewandten Mittel sollen zudem zur Stärkung unserer nicht-linearen Angebote wie zum Beispiel der Dlf Audiothek App eingesetzt werden."/bok/DP/stw
Quelle: dpa-AFX