BERLIN (dpa-AFX) - Wie ist es wohl, wenn der Geheimdienst die Ehefrau auswählt und bestimmt, dass es nun von Ost-Berlin nach Frankfurt am Main geht? Das erlebt der Spion Walter Schweppenstette in der Amazon-Serie "Deutschland 89" - wunderbar gespielt von Sylvester Groth. Der Auslandsgeheimdienst der DDR schickt ihn in den Westen. Dort soll er nach dem Mauerfall eine westdeutsche Bank infiltrieren und muss sich nun an seine Ehefrau Beate gewöhnen, gespielt von Corinna Harfouch. Neben ihr ist Svenja Jung neu auf der Besetzungsliste dabei. Sie ist die Lehrerin von Max, dem Sohn des Agenten Martin Rauch (Jonas Nay), der Schlüsselfigur der Serie. Ab Freitag (25. September) ist die Serie auf der Streamingplattform Amazon Prime
"Deutschland 83" von Anna und Jörg Winger war 2015 in Sachen Quoten für RTL
Nun schließt die Trilogie mit dem Fall der Mauer. Das ist ähnliches Terrain, wie es Fernsehzuschauer aus "Weissensee" kennen - und wer diese Serie mochte, sollte auch bei "Deutschland 89" einschalten. "Kolibri", so der Deckname von Agent Rauch, ist mittlerweile ein alleinerziehender Vater und Angestellter einer DDR-Computerfirma. Zum Auftakt geht es um die legendäre Pressekonferenz, bei der Politbüro-Mitglied Günter Schabowski konfus die neue Reisefreiheit verkündet. "Ich glaube, dass ich das war", sagt Agent Martin Rauch. Kurz darauf stürmen die Menschen über die Grenze an der Bornholmer Straße.
Die DDR geht unter. Was wird aus den Spionen, den überzeugten Sozialisten, den Betonköpfen, was aus den Bürgerrechtlern? Produzent Jörg Winger erklärte zu den Dreharbeiten, das Besondere an der dritten Staffel sei, dass Menschen, Figuren und Charaktere erzählt würden, "die sich völlig neu erfinden müssen, und deren Land und alle Sicherheiten, die mit ihrem System verbunden sind, ins Wanken geraten". Die Serie ist als Trilogie angelegt, ist also abgeschlossen. Aber man solle nie "nie" sagen, so Winger.
Neben Jonas Nay und Sylvester Groth sind auch wieder Maria Schrader, Fritzi Haberlandt und Florence Kasumba dabei. Anke Engelke, gerade bei Netflix
Quelle: dpa-AFX