PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank
Demnach würde die harte Kernkapitalquote der Deutschen Bank im Fall des simulierten Wirtschaftseinbruchs gepaart mit diversen weiteren Stressfaktoren von knapp 13,4 Prozent Ende 2022 auf knapp 8,1 Prozent Ende 2025 sinken, wie die EBA am Freitagabend mit den Ergebnissen des jüngsten Bankenstresstests mitteilte. Im vorigen Test war die Quote des harten Kernkapitals - ein Puffer für Krisenzeiten - binnen drei Jahren noch stärker und bis auf rund 7,4 Prozent abgesackt.
Die Commerzbank kam diesmal noch glimpflicher davon. Im simulierten Krisenfall mit Wirtschaftseinbruch, steigender Arbeitslosigkeit und höherer Inflation ging ihre harte Kernkapitalquote von rund 14,1 Prozent Ende 2022 auf rund 9,5 Prozent Ende 2025 zurück. Beim vorigen Stresstest von 2021 war die Kernkapitalquote der Commerzbank von 13,2 auf 8,2 Prozent geschrumpft.
Führende Vertreter beider Geldhäuser verwiesen darauf, dass das Stresstest-Szenario diesmal härter gewesen sei. "Durch die erfolgreiche Transformation haben wir unsere Ertragskraft gesteigert und können organisch mehr Kapital bilden. Beides hat positiv zu diesem Ergebnis beigetragen", sagte der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke. Commerzbank-Risikovorstand Marcus Chromik verwies auf den jüngsten Konzernumbau. Dieser habe die Bank nachhaltig gestärkt und "noch widerstandsfähiger" gemacht.
Deutlich schlechter lief es diesmal für die DZ Bank, das genossenschaftliche Spitzeninstitut. Ihre harte Kernkapitalquote sackte im jetzigen Stresstest von 13,5 auf 7,0 Prozent ab. Im vorangegangenen Test hatte das Institut mit 10,2 Prozent im Krisenfall deutlich besser gelegen. Die DZ Bank verwies darauf, dass sie unter dem für sie seit 2023 geltenden neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 besser abgeschnitten hätte. Dann wäre ihre harte Kernkapitalquote von 15,1 auf 9,0 Prozent geschrumpft. Aus Sicht der Bank bestätigten die Ergebnisse die "gute Kapitalsituation der DZ Bank Gruppe".
Die Europäische Bankenaufsicht untersuchte im jüngsten Stresstest diesmal 70 Banken aus der EU und Norwegen. Damit wollte sie feststellen, ob die Geldinstitute für eine mögliche schwere Wirtschaftskrise gerüstet sind. Parallel nahm die Europäische Zentralbank (EZB) zusätzlich 41 mittelgroße Institute aus der Eurozone unter die Lupe./stw/mis/he
Quelle: dpa-AFX